Freitag, 15. November 2024

Wären wir bereit für einen Kriegs-Kanzler?

 Es war ja nur eine Frage der Zeit, dem angeschlagenen Olaf Scholz mit Initiierung einer neuen K-Frage noch mehr Wind aus den Segeln für seine vermeintliche Wiederwahl zu nehmen. Es ist aber aus meiner Sicht eher fraglich, ob der Vorstoß tatsächlich aus der eigenen Partei kommt oder vom Zuflüstern im Dunstkreis. Boris Pistorius selbst hat bislang eine Kandidatur abgelehnt und bekräftigt, sein Amt auch in einer künftigen Regierung beibehalten zu wollen, um die Neu-Ausrichtung der Bundeswehr zu vollenden.

Als erfolgreicher Kanzler-Kandidat würde er der SPD als beliebtester Politiker der Republik zwar auf Anhieb mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit wieder mehr Stimmen gewinnen als Scholz. Das würde aber auch bedeuten, dass es dann vermutlich in diesen schweren Zeiten, wieder keine Alternative zu einer Großen Koalition gäbe. Die CDU wird bei den vorgezogenen Neuwahlen garantiert ihre Spitzenposition nicht einbüßen. Dann wäre der unterlegene Pistorius den Regeln nach Vize-Kanzler unter Friedrich Merz. Ein Vize-Kanzler als Verteidigungsminister würde je nach Zustand des globalen Umfelds aber aus Deutschland ein leicht falsch zu verstehendes Signal setzen.

Quelle: Table.Media
Zwei Groß-Kaliber gegen einen möglichen Anti-NATO-Trump:
Pistorius und Rütte. Hoffentlich vergeht ihnen das Lachen nicht
Für eine künftig zwangsweise wackeligere Strategie der NATO in Trump-Zeiten wäre aber der mittlerweile exzellent vernetzte Pistorius beinahe unverzichtbar für die "Außenflanke" Europas. 

Der Kanzler-Kandidat Pistorius würde den bisherigen Ampel-Partnern in grün und gelb mit Sicherheit Wähler entziehen und deshalb vermutlich "die freien Radikalen" dem BSW und der AfD in die Arme treiben..

Derzeit wird  von allen Seiten derart spekuliert oder an Hypothesen nicht gespart, da werde ich mich ja wohl auch nicht zurück halten müssen.

Meine Prognose für den 23. Februar:
Die SPD zieht erneut mit Olaf Scholz in den Wahlkampf. Er erringt mit der Zeit, die ihm ohne Bremser bleibt, wieder ein Ergebnis nahe 20. Die Grünen verlieren empfindlich, bleiben aber im Parlament. FDP und LINKE scheitern an der 5-Prozent-Klausel. Die AfD sorgt  mit weiteren Zuwächsen in Richtung 30 Prozent 
für "Österreichische Verhältnisse" und ein permanentes Strapazieren der Brandmauer.  Ein BSW mit möglichen sechs Prozent wird da auch nicht für Entspannung sorgen.

Fazit: Die Große Koalition wird daher erneut die einzige Alternative für Deutschland sein. War da der Vorstoß von Merz in Sachen Schuldenbremse schon ein erstes Signal? Im Wahlkampf werden zwar noch verbal die Fetzen fliegen, ein aber Boris Pistorius bleibt bestimmt unser aller Verteidigungsminister und ein Ruhepol in weiteren Jahren der Behauptung.

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