Mittwoch, 8. Oktober 2025

Ist eine allgemeine Wehrpflicht gleichzusetzen, mit der persönlichen Pflicht, sich zur Wehr zu setzen?

Habe ich es nicht kommen sehen? Die Entwicklung der vergangenen drei Jahre machte mir klar, dass ich mich gegen Ende meines Lebens doch noch einmal mit dem Thema Wehrpflicht auseinandersetzen muss. Da war das Frohlocken, dass der erlauchte Bundeswehr-Kaputtsparer "von und zu" sie 2011 "ausgesetzt" hatte, doch tatsächlich verfrüht.

Quelle:FAZ
Karl-Theodor zu Guttenberg
Wie konnte ich naiver Pazifist nur annehmen, die Falken - und die Begehrlichkeiten der Rüstungsindustrie - würden an Einfluss verlieren? Der kriegerische Klimawandel für die Welt hatte sich ja schon beim Einmarsch von Putins Soldaten 2014 auf der Krim angekündigt. Im Schlagschatten seines Handels entbrannten dann wie auf ein geheimes Signal überall kriegerische Handlungen. Spätestens seit Beginn des Angriffs auf die Ukraine, weiß ich - was ich wiederholt schon zugegeben habe - dass mein Pazifismus nur das Privileg eines vom Frieden vor der Haustür verwöhnten und verblendeten Spinners war.

Aber Hallo! Das habe ich eingesehen, doch es hat ja meine Einstellung zu meinem inneren Konflikt im Denken über das Richten einer Waffe auf einen anderen Menschen und das mögliche Abdrücken kein bisschen verändert. Noch immer bin ich mir sicher - wie damals vor dem Ausschuss für Kriegsdienst-Verweigerer, der meine Argumente für dessen Verweigerung hinterfragte und prüfte - dass die Wehrpflicht zwangsweise alle die zu Töter*innen macht, die von Charakter und Wesen her eigentlich gar nicht dazu in der Lage wären, auf einen Menschen zu schießen. Selbst einen Feigling zu zwingen, seine Angst vor dem gewaltsamen Tod durch die Waffen in der Hand kompensieren zu lassen, halte  ich nach wie vor für unethisch.

Quelle: Table.Briefings
Verteidigungsminister Boris Pistorius
Ich finde es abstrus, dass die Fraktion mit dem C nun auf einmal hergeht, die Zustimmung für den Vorschlag von Boris Pistorius mit dem Ansatz der Wehrpflicht auf Freiwilligkeit wieder infrage zu stellen. Da doch das oberste Gebot der Christenheit heißt "Du sollst nicht töten!".

Nur, wer sich freiwillig meldet, wird wohl wirklich willens sein, sich im Dienst fürs Vaterland einer tödlichen Waffe zu bedienen. Und - damit ich nicht falsch verstanden werde - die Verweigerung des Kriegsdienstes kann nicht gleichgesetzt werden, mit dem Verzicht, sich in einem persönlichen, lebensbedrohlichen Konflikt verteidigend zu Wehr zur setzen. Das war auch so eine Fangfrage der damaligen "Gewissensprüfung".

Quelle:Pinterest
Sich bei Angriffen verteidigen
zu können, ist nicht nur statthaft,
sondern heutzutage auch ratsam

Das christliche Ansinnen, auch die andere Wange hinzuhalten, um dadurch Frieden zu gewinnen, hilft gegen die Putins diese Welt ganz gewiss nicht!

Meine Familie wäre ja nur in sofern von eine Wehrpflicht betroffen, als mein einziger Enkel vielleicht in einem Jahrzehnt einberufen werden könnte. Ich werde ihn also nicht mehr mit einer Waffe in der Hand sehen müssen, aber ich wünsche mir, dass er lernt, sich zur Wehr zu setzen, wenn er wegen seines Aussehens bei einer weiteren Verrohung unserer Gesellschaft angegriffen werden sollte...

Quelle: Koller-Engineering
Das Drohnen-Gun
ein reines Abwehr gerät?


Quelle: Bundeswehr
Das Symbol der EloKa Batallione:
Wäre bei Wehrpflichtigen, die nur die reine
Verteidigung anstreben, ein Einsatz
bei der EloKa zur Drohnen-Abwehr
eine gangbare Alternative?

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