Die Nacht vom 30. Juni auf den 1. Juli 1934 markiert einen der finstersten Tiefpunkte Deutscher Gesetzlosigkeit und ist zugleich das bis heute fassungslose Ergebnis, wozu ein im Machtrausch austickender Potentat fähig ist. Weil sein ehemaliger Kampfgenosse und Führer der SA, Ernst Röhm, als Minister ohne Geschäftsbereich zur Gefahr für seine Almmächtigkeit wurde, ließ Adolf Hitler in dieser "Nacht der langen Messer" nicht nur ihn, sondern alle im Verdacht Röhm nahe zu stehen, kurzerhand von der SS und Angehörigen der Wehrmacht in einem geplanten Überfall ermorden.
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Quelle: Bundesarchiv Als Röhm mit seiner SA noch die "Drecksarbeit" für Hitler gemacht hat, waren sie Freunde. Dann aber fiel er der Paranoia seines narzisstischen Führers zum Opfer |
Das war kein Mord an vermeintlichen Verrätern, wie sie aus dem frühen Mittelalter bekannt sind. Es war die gesetzloseste Meuchelei der Neuzeit, nur etwas über ein Jahr nach der sogenannten Machtergreifung *. Sie verdeutlicht jedoch immer noch exemplarisch die Rasanz, mit der ein Diktator durch entsprechend angesetzte Hebel der Macht nicht nur die Demokratie, sondern jegliche Art von Menschlichkeit abschaffen kann, sobald sein Volk nicht mehr in der Lage ist, ihm Einhalt zu gebieten...
Das war jedoch in einer Zeit, in der Nachrichten in den zur Verfügung stehenden Medien beim Versuch der Gleichschaltung noch ziemlich langsam waren. Was passiert aber mit der heutigen Welt, wenn die permanent und nachweislich lügenden aktuellen Machthaber sogar die roten Linien zum politisch motivierten Mord wieder unbehelligt überschreiten? Wer Gerichte beherrscht und per Dekret jetzt schon laufend gegen Grundsätze der jeweiligen Verfassungen verstößt, könnte mit Fake News spielend Unschuldige zu Schuldigen machen, zu Staatsfeinden erklären und wahllos ohne Prozess exekutieren. Die Anhängerschaft - von ihren Sozialen Medien beduselt - würde ihm dabei wohl auch noch zujubeln!
Die sukzessive Schwächung der Gewaltenteilung ist der Anfang vom Ende der Demokratie.
"You beautyfull people have to vote anymore!"
*Die "Machtergreifung" im Jahr 1933 bezeichnet die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar und die darauffolgende Machtübernahme der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) durch die schrittweise Ausschaltung der Weimarer Republik. Es war kein einmaliges Ereignis, sondern ein Prozess, der durch eine Kombination aus legalen Schritten, politischen Intrigen und Gewaltanwendung zur Etablierung einer Diktatur führte. Zitat: google
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