Als seien wir nicht von der Vogel-Grippe betroffen. Dabei müssen wir doch schon jetzt im Vorgriff auf die Billion Schulden jedes Ei dreimal umdrehen, ehe wir es resigniert wieder zu den anderen zwei in den Eischrank zurück stellen, um eine Notreserve zu haben...
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Quelle: Berliner Morgenpost Ja, wenn er im Bio-Unterricht gepennt und wegen Ostern auf falsche Lieferanten gesetzt hat ist die Eierkrise eindeutig weißeshausgemacht! |
Ich erinnere mich noch gut daran, dass in meiner frühesten Kindheit ein Ei zum Frühstück ein Luxus war, den die Eltern nur Sonntags der Familie gönnten. Erst mit den Amis in der Münchner Nachbarschaft wurde das Frühstücks-Ei generell zur Regel, weil wir ja nicht schlechter dastehen wollten. Mir klingt immer noch der Ruf meiner Mutter in den Ohren, der von da an immer durchs Haus schallte, so wir uns unter einem Dach aufhielten: "Hart oder weich?"
Spiegel-Eier mit Speck - wie sie uns aus den Nachbarhäusern in die Nase stiegen, galten da in unserer Familie immer noch als Hauptmahlzeit.
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Quelle: Marley's Menue |
Was die US-Hotel-Gastronomie alles mit Eiern anstellte, wurde mir erst im Verlauf meiner vielen Reisen durch diverse Bundesstaaten klar. War es bei den ersten noch das verbal vorgetragene Angebot von: boilt, fried und dann sunny side up, over easy oder scrumbled. Gegen Ende meiner Reisen in den eigentlich unbezahlbaren Hotels gab es dann eine Menü-Karte für die angebotenen Eier-Specials. Meist mir der von Trump hätte stammen könnenden Lobpreisung "brought to its perfection". Und dann im "Tortilla Flat": uevos rancheros, tortillas bandidos,
Dann kam durch einen Berechnungsfehler die Eigelb-Cholesterin-Krise. Plötzlich bestellten gestandene Mannsbilder mit Colt an der Hüfte nur noch Omelette aus Eiweiß.
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Quelle: Technik-Museum online |
Mit dem Preis unterscheiden sie sich bald nicht mehr von den Deutschen Preisen. Meine Schnellerhebung vom Freitag erbrachte Schwankungen von 0,27 € im Supermarkt bis 0,48 € für Bio-Eier vom Markt. Und frohlocken müssen wir deshalb noch lange nicht. Denn auch bei uns deuten sich durch die Massen-Keulerei wegen der Vogel-Grippe schon Engpässe an, die dramatischer werden könnten, wenn wir auch noch die Rednecks mit ihnen füttern, um gut Wetter für den Zoll auf die dringend benötigten Harleys und Bourbon-Whiskys zumachen. Aber Schwamm drüber, wir haben ja bei zusätzliche atomarer Ausgrenzung in München-Garching notfalls in unserer Nähe immer noch das Atom-Ei als "schnellen Brüter".
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Quelle: BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN |
Dazu noch mein ultimativer, hoffentlich nicht auf die Eier gehender, Anti-Eierkrisen-Tipp, der allerdings auch nicht das Gelbe vom Ei wäre:
Weniger Küken schreddern, mehr Hähnchen am Leben und Sex haben lassen, mehr natürliche Aufzucht und gezielterer Anti-Viren-Schutz - dann klappt es auch wieder mit mehr Eiern für den Nachbarn...
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Quelle: DIE ZEIT |
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