Dienstag, 18. März 2025

Alternarrativlos

 Wieso schlafe ich gerade so schlecht, obwohl ich ja längst weiß, dass ich die Welt nicht retten kann? Hilf- und Fassungslosigkeit beherrschen mich seit Jahresbeginn. Ich suche nach Möglichkeiten, mir andere Perspektiven zu verschaffen, aber verheddere mich immer mehr in endlose Gedanken-Ketten, wenn ich zuvor schrecklich geträumt habe. Ich habe viel über die "Great Depression" gelesen die am 29. Oktober 1929 in den USA begann und deren Folgen in 30er Jahren ja auch Hitlers Aufstieg zur Alleinherrschaft befeuerten. Historiker beschreiben das Platzen der Spekulations-Blase an den US-Börsen und den daraus resultierenden Protektionismus als deren Auslöser. Aber dass so die Weltwirtschaftskrise ausgelöst wurde, war in der Folge eher ein Resultat davon, dass das rücklagenlose Kreditwesen international in Panik geriet.

Quelle: DER SPIEGEL


Wenn die Rückzahlung von Krediten in Frage gestellt wird, das weiß jeder im Wahlvolk aus persönlicher Erfahrung nur zu gut, ist die Stabilität der Lebensumstände in Gefahr. Wenn in den nächsten Tagen die Schuldenbremse verfassungsmäßig ausgehebelt wird und beide Kammern das 500-Milliarden-Paket verabschieden, mit dem sich die Bundesrepublik zusätzlich verschuldet, stellt sich natürlich die Frage nach der Kredit-Sicherheit unseres Landes. Die "Wir schaffen das"-Mentalität der Bundesbürger und Bundesbürgerinnen könnte nämlich schlagartig erlahmen, wenn die politische Führung weiter so schamlos lügt und Versprechungen macht, wie noch vor kurzem im Wahlkampf.

Meine Wortschöpfung für die Überschrift dieses Posts ist im Grunde die Quintessenz der Aussichten und Märchen, die nun im Zusammenhang mit den 500 Milliarden verbreitet werden. Dass in drohenden Kriegszeiten alles Angestrebte fraglich bleibt, lasse ich erstmal dahingestellt. Aber es stellt sich der Menschheit im Falle des Überlebens die bange Frage:

Wie viele Generationen werden damit belastet sein, diese abzubauen?

Bleibt also zunächst die Alternativlosigkeit zur Verschuldung. Da sind sich derzeit noch alle Volkswirtschaftler*innen einig. Der Staat muss mehr investieren, um die Infrastruktur sowie die Produktionsbedingungen in unserem Land wettbewerbsfähiger zu machen. Bei linearer Entwicklung in der Zukunft dürfte das kein Problem  für ein Volk sein, das die Wiedervereinigung nicht nur geschafft, sondern darüber hinaus neue Wirtschaftskraft geschafft hat.

Aber was ist, wenn der US-Präsident seine Zersetzungs-Politik für Europa ohne Rücksicht auf die eigene Wirtschaft fortsetzt? Was ist, wenn die Kriegsgefahr durch seine "Geschwurbel-Diplomatie" nicht nachlässt?

Für meinen alten Verstand ist ja das Paradox jetzt schon nicht zu beantworten:
 Auf der einen Seite rüsten wir uns für die Abschreckung von Kriegsgelüsten einiger Potentaten hoch, hoffen aber andererseits durch das von den Grünen zurecht durchgesetzte 100-Milliarden-Paket gleichzeitig genügend für Klimarettung und Umweltschonung bereit zu stellen. Als ob die aktuellen Kriegsschauplätze nicht schon jetzt zur weltweiten Umwelt-Verwüstung und Klima-Schädigung beitrügen. Was nützt uns das angestrebte Ziel der Klima-Neutralität bis "20soundso", wenn massive Truppenbewegungen und nimmermüde Waffen-Produktion eine Ausweitung des im Osten nicht enden wollenden Krieges nicht verhindern können?

Quelle: Krupp-Archiv
Reich durch Rüstung. Der Krieg als "Vater aller Dinge" hat
in der Vergangenheit nur dafür gesorgt, dass sich Reiche noch Reicher
über dem Elend der kleinen Leute erheben können.
Da sind auch Stiftungen dann nur noch ein Feigenblatt.
In der "Villa Hügel" sind die Leuchten nie ausgegangen


Wie entgeht ein Volk, wie entgehen die Völker Europas, klimaneutral dem Untergang?

Das Was kann nur funktionieren, wenn das Wenn nicht stört!

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