Ein Jahr lang hat mich eine nette Dame von der BARMER in regelmäßigen Abständen angerufen und nach meinem Befinden gefragt, und ob sie mir bei irgendetwas helfen könne. Obwohl die Krankenkasse von mir und meiner Frau nur noch den gesetzlichen Anteil von unserer Rente einzieht, fühle ich mich dadurch sehr wertgeschätzt. Seit ich mein erstes, eigenes Geld verdient habe, bin ich der Ersatzkasse treu geblieben, und habe als Unternehmer bisweilen ohne Reue mit meiner Frau zusammen in etwa in der Größenordnung eines Lehrergehalts weiter gezahlt, ohne den günstigeren Verlockungen Privater zu erliegen. Wenn ich richtig rechne, bin ich bald 60 Jahre damit sehr gut gefahren...
Jetzt - wie Dr. Faust sagen würde - komme ich zu des Pudels Kern. Genauso lang bin ich Kunde bei meiner Bank, die einst Bayrische Vereinsbank, dann HypoVereinsbank hieß und nun zum in Italien beheimateten UniCredit-Konglomerat oder sollte ich besser sagen UniCredit-Kraken gehört. Wie auch immer: Sie haben an mir mehr verdient, als ich je in die Krankenkasse eingezahlt habe, ohne sich besonders für meine Befindlichkeiten zu interessieren. Dass ich nach mehreren, falschen Ratschlägen dennoch nicht die Bank gewechselt habe, ist meiner Trägheit in Bank-Angelegenheiten geschuldet - und dem vermeintlichen italienischen Momenten in meinem Leben.![]() |
Quelle: Wikipedia |
Währenddessen schluckte diese Bank mit ihren kultivierten Mafia-Allüren weltweit ein Kredit-Institut nach dem anderen und reduzierte durch radikale Schließung von Filialen die Service-Leistungen auf Null. Was nutzten Beschwerden? Die verbliebenen Angestellten, saßen ja selbst immerfort auf dem Schleudersitz. War die Filiale der HypoVereinsbank noch eine Ecke zu Fuß vom Glashaus entfernt, kommen wir in unserem Alter kaum noch zu unserer heutigen Filiale. Die ist nur mit einer Auto-Fahrt von zehn Minuten zu erreichen. wenn es denn dort genügend Parkplätze oder überhaupt die kompetente Personalstärke gäbe, dass ein Besuch ohne lange, nervige Wartezeiten Sinn machte.
Inzwischen erledigen unsere Kinder das Computer-Banking für uns, weil wir Angst haben, mal die falsche Taste oder Tan zu erwischen und damit einen Hack auszulösen. Seit einigen Wochen liegt nun ein mehrseitiges Schreiben auf meinem Schreibtisch, indem uns - von einem Computer-Programm verfasst - haarklein erläutert wird, was unser Depot an Gebühren abbucht. Das Depot zeigt aber nur einen auf Nullwert geschrumpften Bestand von Conergy-Aktien und wurde eigentlich noch in der alten Filiale im Beisein unserer "Bank-Beraterin" gekündigt. Die sich ihre Stelle damals schon mit einer Kollegin teilen.
Natürlich habe ich sofort die im Schreiben aufgeführte Telefon-Nummer angerufen, um auf den Fehler aufmerksam zu machen. Aber da musste ich mich mit einem Computer unterhalten, der mich zunächst bis auf meine Unterhosen-Größe und verklausulierte mir nichts sagende Begriffe zum leeren Depot befragen wollte. Gut, dass es ja noch immer unsere Bankberaterin gibt, mit der das ja persönlich zu klären wäre.
Aber wenn man da mal das Glück hat, die für alle Filialen zwischen geschaltete Gesamtzentrale zu überwinden, meldet sich nur der AB und verspricht baldigen Rückruf, der nach einem halben Dutzend versuchen bis zu diesem heutigen Post immer noch nicht erfolgt ist.
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Quelle: FINANCE Magazin Übernahme in Schatten-Gesellschaft: 2009 musste der Steuerzahler diese Bank noch durch eine 25prozentige Aktien-Übernahme retten |
Ich kann mich noch gut daran erinnern wie meine Mutter und mein Großvater, wenn ich sie als Steppke begleitete, in den Filialen der DB noch wegen ihres vergleichsweise eher bescheidenen Aktienpaketes hofiert wurden.
Was ist aus dem seriösen "Bank-Beamten" von einst geworden?
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Quelle: private banking magazin Banken-Schluckspecht: UniCredit-Hai Andrea Orcel. Mit so einem Lächeln verkauft er wohl auch einer blinden Oma einen pinken Ferrari |
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