Montag, 19. November 2018

Wenn Grün keine "Modefarbe" mehr ist

Ein Freund seit der Jugend hatte immer CSU gewählt. Er war ein fast fanatischer Strauß-Anhänger, aber Seehofer und Söder die gefielen ihm gar nicht. Nun hat er Grün gewählt, und ich ärgere mich, dass ich aus alter Treue zur SPD nicht auch so gewählt habe.

Was haben wir uns früher über das Erscheinungsbild der Grünen gefetzt. Manche hatten deren Wähler-Potenzial spöttisch in reichen Hausfrauen der urbanen Grün-Gürtel gesehen, die Joga machen und Bio einkaufen. Sie wurden als Mode-Erscheinung abgetan und taten selbst nichts für ihr äußeres Erscheinungsbild. Da wurde auf Parteitagen gestrickt, mit der Führungs-Ebene und Vorständen experimentiert. Die spätere Unterteilung in Realos und Fundis der Partei-Mitglieder sprach ja allein schon Bände.

Der Aufstieg der Grünen ist zwei Faktoren zu verdanken: Der Dauer-Kanzlerin, die das Potenzial für eine Verjüngung des Denkens in ihrer Partei fort "gluckte" und der SPD, die sehr verhalten auf weibliches Personal setzte.

Genau das aber war im sanften Wandel von Bündnis90/Die Grünen erfolgreich. Starke, dialektisch begabte Frauen prägten von jeher deren Erscheinungsbild. Während die sogenannten Volksparteien das Volk derart aus den Augen verloren, dass die braune Soße der AfD von den neuen Bundesländern  auf die gesamte Republik überschwappte, erreichten die Grünen die Bürger.

Dass die CDU mehr und mehr auf den Koalitionspartner mit dem Umwelt-Bonus setzt, ist ein deutliches Zeichen. Ohne die grüne Volkspartei geht bald nichts mehr, und das kann für die Zukunft unseres Landes entscheidend sein.

Dass die Grünen regieren oder mitregieren können, macht sie stärker als die SPD, der echtes Personal mit der Kampfkraft einstiger Polit-Helden bis auf weiteres fehlt. Sie zweifelt an HartzIV zurecht, macht aber dadurch, dass die "Christlichen" daran festhalten wollen, erneut einen hilflosen Eindruck.

Geballte Fäuste und Rumkrakelen, machen
Andrea Nahles nicht zu einer
überzeugenden Sozialistin der Gegenwart
Unterdessen punkten die Grünen weiter mit frischem, ständig erneuerbaren Köpfen.

Längst hat Grün  zu wählen, alle Bevölkerungs- Schichten erreicht, und die Lästerei über die politische "Modefarbe" ab geschüttelt

.
Robert Habeck wurde durch geschliffene
Dialektik zum Medien-Star.
Der Schriftsteller findet  offenbar den zeitgemäßen Ton.

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