Freitag, 23. November 2018

TOGO

Eines der ärmsten Länder auf unserem Erdball exportiert zwar Kaffee, aber in der mageren Außenhandels-Bilanz des Achtmillionen-Volkes macht der nur 10 Prozent aus. Dennoch ist er in aller Munde. Schuld ist die Kaffee-Kette Starbucks und andere Röster, die wie wild expandieren. Schuld sind auch Krimi- und Anwalt-Serien in denen immer ein Samariter den gestressten Ermittlern so einen Pappbecher mit Kaffee reicht. Die Portionen zum Preis von einem togolesischen Tageslohn kann der Koffein-Süchtige in vielerlei Geschmacks-Richtungen  mitnehmen. Coffee to go eben, der sich zur Umwelt-Plage auswächst.

Pro Stunde werden geschätzt über 300.000 Becher in Deutschland ausgegeben, die geleert die Straßen vermüllen, Müll-Körbe überquellen lassen, oder von Brücken ins Wasser geworfen werden. Weltweit dürfte so der gesamte togolesische Staats-Haushalt, der gerade mal acht Millionen Dollar beträgt. an einem Tag auf dem Müll landen,

Life just doesn't work without coffee...

Diese Woche wetterte der Jahrhundert-Koch Eckart Witzigmann  in einem Interview gegen die sich verbreitende Unsitte im Gehen zu essen oder zu trinken. Dabei ist der Pappbecher-Boom in Deutschland schon am Abklingen. Vielleicht liegt das am boomenden Arbeitsmarkt, bei dem der Einzelne nicht mehr gezwungen ist, einen Pappbecher als Zeichen professioneller Unrast vor sich her zu tragen...

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