Die "Wilde Hilde" 100

Quelle: Spotify
Hildegard Knef
1925 - 2002

Heute in einem Monat hätte die Frau, die Deutschland in der Nachkriegszeit  wie kaum eine andere Sängerin und Schauspielerin prägte, ihren hundertsten Geburtstag feiern können. Weil, mein Post ab Montag im Kalender-Modus ist und ihr hundertster Geburtstag in meine Weihnachtspause fällt, ehre ich sie schon heute. Ich bin sicher, hätte sie dieses Datum erreicht,  und nicht so viel geraucht, sie ließe  noch einmal Rote Rosen regnen: Hilde Knef.

Ihre raue Chanson-Stimme - mehr einer Diseuse entsprechend, ihre Klunker großen Augen mit den falschen Wimpern sollten eigentlich unvergessen sein. Aber wenn man sich heute an sie erinnert, fällt den meisten meines Alters oft nur der lächerliche Deutsche Spießeraufstand ein, den die nur Sekunden dauernde Nacktszene in Willi Forst immer noch ansehnlichen Film "Die Sünderin" auslöste.

Quelle: eBay
Aus einem harmlosen Planschen
machte die Katholische Kirche
den ersten Sex-Skandal der
Deutschen Filmgeschichte

Nach Marlene Dietrich war "die Knef" der zweite Weltstar aus dem "Frollein-Wonder". Allerdings mit dem Unterschied, dass die "Wilde Hilde" sowohl als Schauspielerin als auch Sängerin mehr intellektuellen Tiefgang hatte. "Ich will Tapetenwechsel sprach die Birke und macht' sich in der Dämm'rung auf den Weg", war eine ihrer kryptischen Liedzeilen, mit der sie wohl auf den neuerlichen Rechtsruck im Deutschland der 50er und 60er anspielte.https://www.google.com/search?q=ich+will+Tapetenwechsel+sprachdie+Birke&oq=ich+will+Tapetenwechsel+sprachdie+Birke&gs_lcrp=EgZjaHJvbWUyBggAEEUYOTIICAEQABgWGB4yCggCEAAYgAQYogQyBwgDEAAY7wUyCggEEAAYogQYiQUyBwgFEAAY7wXSAQkxNTM4NGowajeoAgCwAgA&sourceid=chrome&ie=UTF-8#fpstate=ive&vld=cid:025fe030,vid:f8eHSjrjL-o,st:0

Wer über Mediatheken Zugriff auf alte Filme hat, kann ja die Zeit nutzen, sich einige ihrer Filme in der Adventszeit anzuschauen. Die sind oft immer noch besser, als das, was sonst in dieser Zeit geboten wird,

Als Schauspielerin war sie prägnanter und wagemutiger als die Dietrich, und aus erster Hand weiß ich, dass sie ihr fabelhaftes, immer noch lesenswertes Buch "Der geschenkte Gaul" ohne Hilfe von Ghostwritern geschrieben hat.

Und wie klein die Welt ist, konnte ich einmal mehr dadurch erfahren, dass ich mit ihrem letzten und dritten Ehemann als Jugendlicher in unmittelbarer Nachbarschaft auf der Wiese zwischen unseren Häusern Boccia gespielt habe. Und bei meiner Frau im Laden hat sie auch noch eine gefeierte Signierstunde gegeben,

https://de.wikipedia.org/wiki/Hildegard_Knef

Das ist heute der vorletzte reguläre Post für  das Jahr 2025, denn am Montag, den 1. Dezember beginnt der Fanta-Claus-KI-Weihnachtskalender 2025...