Mittwoch, 21. Mai 2025

Vergeltung, Rache, Vernichtung

Quelle: Deutschlandfunk Kultur
 In diesen Tagen denke ich oft darüber nach, was der vor 20 Jahren verstorbene Satiriker Ephraim Kishon über sein heutiges Israel geschrieben hätte. Vermutlich gibt es eine unsichtbare Linie, bei deren Überschreitung Politkern mit Satire nicht mehr beizukommen ist. Als Charlie Chaplin 1940 seinen immer noch fabelhaften "The Great Dictator" in die Kinos brachte, hatte Hitler diese Linie schon längst überschritten, und die Welt sah wie gelähmt und machtlos zu. In der Gegenwart ist die Realität so schrecklich, dass einem die Satire im Hals stecken bleibt oder die Finger beim Tippen verkrampfen lässt.
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 So gesehen sind auch, Benjamin Netanjahu und sein Beschützer Donald Trump längst über die Moral hinweg gewalzt. Satire verstummt auch  deshalb wieder, weil durch diese völlig humorlosen Regime ja einmal mehr persönliche Verfolgung, Rache und Vernichtung  drohen.

Alle Argumente und Gegenargumente zum Thema Palästinenser sind längst nieder geschrieben und hundertmal durchgekaut. Aber sie haben eine neue Dimension bekommen seit der Amerikanische Präsident sein "Gaza-Riviera-Theorem" weltweit verkündet hat, und Netanjahu offenbar überhaupt kein Interesse mehr daran hat, vorrangig Geiseln zu befreien oder die Palästina-Frage durch etwas anderes als totale Vernichtung zu beantworten.

Quelle: Stern

Netanjahu und sein Staat sind zweifellos durch eine tatsächliche, wahnwitzige Provokation der Hamas in eine Ausnahme-Situation gezwungen worden. Schon deshalb verbietet sich der Vergleich mit dem Faschismus bei seiner Staatsführung. Doch muss die Frage erlaubt sein, wieso das Ganze auf Vernichtung hinaus läuft, wo doch in diesen Tagen weltweit an den Holocaust historisch mahnend erinnert wurde. Ist eine solche Überreaktion an Menschen, die mehrheitlich nichts mit der Terror-Organisation zu tun haben, nicht auch kontraproduktiv bei der Aufgabe, kommenden Generationen noch das Gedenken für die Verbrechen der Nazis an den Juden zu erhalten? 
Hier dazu noch ein Zitat des ehemaligen General-Majors und stellvertretenden Stabs-Chef Yair Golan, der heute Oppositions-Führer in der Knesset ist; "Das Kriegsziel, die militärischen Fähigkeiten der Hamas zu zerstören, haben wir bereits im Mai und Juni letzten Jahres erreicht. Seither gibt es in diesem Krieg immer weniger strategische Ziele und immer mehr politische, nämlich das politische Überleben der Regierung."

Quelle: Handelsblatt
Der Kriegs-Schutt von Gaza als Fundament für
Trumps Israelische Riviera?

Ginge es nach dem Trump-Plan, der mit seinen Zwangsumsiedlungs-Absichten für den Gaza-Streifen gewiss kein Marshall-Plan sein wird, dann werden die Schutt-Massen zu schönen Hafen-Molen an der Israelischen Riviera aufgeschüttet, an der die Megareichen und womöglich einzigen Überlebenden ihre Luxus-Jachten an einer Waterfront vertäuen, die an die Vereinigten Emirate erinnert. Kein Wunder, dass Trump sich da am vergangenen Wochenende schon mal  Ideen und einen Vorgeschmack bei den Scheichs geholt hat.

Quelle: Westend 61
So wie Dubai bei Nacht könnte dann auch
Gaza wieder auferstehen...

Möglicher Weise übersieht Trump aber dabei, dass die auch Moslems sind  - wie die Palästinenser, die er umsiedeln möchte. Was, wenn die Dollarzeichen, die ein Exbotschafter als alleinige, politische Triebfeder in den Pupillen von POTUS gesehen haben will, bald keinen Gegenwert mehr haben, weil der selbst ernannte Weltwirtschafts-Herrscher alles in kryptische Krypto-Währungen wandelt, die nach Mitgliedern der Familie Trump benannt sind?

Quelle: t-online
Wer braucht schon Dollarzeichen in den Pupillen,.
wenn er seine eigene Krypto-Währung hat


Quelle: Capital



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