Wer nach einer OP im Krankenhaus liegt, denkt vermutlich immer über Angst nach. Mein Grübeln wurde aber durch einen emsigen, immer bestens gelaunten, jungen Pfleger abgelenkt, der auf den Philippinen geboren wurde und nun seit 28 Jahren in Deutschland lebt. Ich war zwar nicht auf seiner Heimat-Insel im Süden des Archipels, dafür aber auf vielen anderen bis hinunter nach Mindanao. Da er mich vom optimistischen Wesen sehr an meinen damaligen "Bodyguard" erinnerte (Siehe auch meine Erzählung "Jojo" im Blog Burgschreiber), schilderte ich ihm meine damalige Angst beim Besuch einer rebellischen Hochburg der moslemischen Widerständler, den Moros. Und schon waren wir mitten im Thema Fremdenfeindlichkeit und dem Ur-Instinkt, dass Besucher, die man nicht kennt, gleich als Feinde betrachtet werden.
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Quelle: Fishers Cart |
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Quelle: Thoughts and Tales Cebu |
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Quelle: YouTube https://www.youtube.com/watch?v=sIGKgLQJMvE |
Aber zurück zu meinen heute etwas ausschweifenderen Gedanken: Der Argwohn gegenüber Fremden - auch wenn sie nicht erobern wollen - ist ja nicht nur bei Insulanern bis hinein in unserer Tage ausgeprägt. Die Sarden haben das Sprichwort "Wer vom Meer kommt, will uns berauben", die Korsen wollen immer noch ihre Unabhängigkeit von Frankreich und die Briten haben den Brexit gewählt. Die "Insel Europa" muss sich in verstärkter Einheit gegen Putin und Trump wehren.
Auch bei meinen ältesten Nachbarn in Ligurien ist das Misstrauen von Leuten, die "herauf kommen" Jahrhunderte nach den Sarazenen und den ständig wechselnden Herrschern unten an der Riviera immer noch unterschwellig vorhanden. - Auch wenn die ausländischen Käufer ihre fast verlassenen Wehrdörfer, die "Castelli" - heute sehenswertes Kultur-Erbe - letztlich vor dem Verfall bewahrt haben.
Durch meine Reisen habe ich eine eigene Betrachtungsweise zum Thema "Angst vor dem Fremden":
1. Wer zu Besuch kommt, muss nicht nur wissen, was ihn erwartet, er muss sich auch über die Denke und die Sichtweisen jener schlau machen, die ihn friedlich empfangen sollen.
2. Wer seine vermeintliche Überlegenheit nicht ablegt, hat schon gleich zu Beginn verloren.
3. Freundlich nach Befindlichkeiten zu fragen, ist keine Schande, sondern löst Konflikte, ehe sie durch Missverständnisse ausgelöst werden.
4. Uns Deutschen eilt ein historisch verwurzelter Ruf von Reichtum und Herrschsucht voraus, der durch unser Auftreten als Reisende und Touristen immer wieder untermauert wird.
Die einzige körperliche Auseinandersetzung weltweit, die ich im Erwachsenen-Leben je hatte, fand jedoch in der Münchner Amalienstraße statt, als ich in den 1970ern einem von Neonazis bedrohten Kollegen zur Hilfe eilte und dafür einen Knie-Stoß ins Gemächt kassierte..
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Quelle: MDR |
Aber ist das überhaupt ein richtiges Signal für den Einstieg einer Regierung mit SPD-Beteiligung? Vor allem für die von uns nicht nur historisch arg gebeutelten Polen und die anderen östlichen EU-Nachbarn. Böse Zungen könnten da bald von einer "Orbanisierung" Deutschlands sprechen...
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Quelle: SZ Als Deutsche Soldaten 1939 Polens Grenz-Schranken nieder rissen... |
Eine neue Brille, Herr Innenminister, verschafft Ihnen offenbar auch keinen besseren Durchblick und auch kein intelligenteres Auftreten. Es wird eher die AfD weiter stärken, weil Sie Herr Dobrindt absehbar - wie bei der Maut - am EU-Recht scheitern oder den innereuropäischen Frieden einmal mehr herausfordern werden.
Gehen Sie umgehend zu Fielmann!
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