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Quelle: Bayrischer Rundfunk https://www.br.de/nachrichten/wissen/fake-news-und-verschwoerungstheorien-wie-erkenne-ich-eine-serioese-quelle,SOcEaJz |
Jüngstes Beispiel ist ein Video des Ukraine-Gipfeltreffens von Starmer, Macron und Merz im Zug von Polen, in dem ein zerknülltes Taschentuch angeblich als Kokain-Päckchen entlarvt wird. Innerhalb von Stunden haben Millionen den suggerierten Schwachsinn von den koksenden Spitzen Europas, den vermutlich russischer Propaganda-Trolle gepostet haben, angeklickt, aber wohl hoffentlich genauso wenig geglaubt wie ich.
Wenn erst KI, die Deepfake noch schwerer zu erkennen macht, für jedermann erhältlich ist, wäre so etwas nur noch die Spitze eines Titanic-Eisberges, an dem die Wahrheit endgültig zerschellt. Denn wir, die User, sind längst nicht mehr in der Lage die Qualität der wahrlich auf uns einströmenden Meldungen und Nachrichten zu verifizieren. Ein typisches Beispiel sind KI-generierte Messenger-Dienste, die mit Suchmaschinen das Internet nach Tauglichem durchkämmen und dann die Inhalte samt Quellen wahllos übernehmen. Da geraten dann auch unter kaum glaubhaften Überschriften fragwürdige Werbebotschaften und Politpropaganda an den Konsumenten, die er sonst ignorieren würde. Jan Böhmermann hat ja in seinem ZDF-Magazin Royale aufgedeckt, wie der AfD nahe stehende Influencer aktuell mehr Abonnenten generieren als klassische Printmedien:
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Quelle: www.zdf.de |
Am Beispiel der annullierten Präsidentschaftswahlen in Rumänien ist nachzuvollziehen, wie sehr das Internet in das Votum eines Volkes eingreifen kann. Auch das Ergebnis der AfD bei der Bundestagswahl wird von Experten auf den geschickteren Einsatz des Internets zurück geführt. Aber noch ist das ja erst der Anfang, da Quellen noch erfolgreich und belegbar nachverfolgt werden können. Die "Lieferketten" von manipulierender Meinung werden jedoch im Netz via Smartphone bald so schnell sein, dass die dann auch kaum noch zu verifizieren sind.
Der von mir immer wieder als Selbst-Schutz propagierte, permanente Quellen-Vergleich ist dann wohl nicht mehr jedermanns Sache. Den meisten Internet-Konsumenten fehlt dann vermutlich die Zeit, aber noch öfter die Geduld, schnell Konsumiertes durch "Wiederkäuen" noch vertraulich verdaulich zu machen.
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Quelle: YouTube Robert Leitinger Vorsicht bei Bewerbungen? Wie man das eigene Profil schärfen oder mit KI verschleiern kann |
Als meine Kinder noch klein waren, hatten wir ein Lieblingsspiel: Wahr oder unwahr? Da hat der Pappi wahre Geschichten nur in Nuancen verfälscht. Mit gutem Instinkt waren die meisten ihrer Antworten richtig.
Beide heute in ihren Vierzigern, machen "irgendetwas mit Medien" und sind ihrem Vater, der sich zunehmend abgehängt fühlt, um Lichtjahre überlegen. Ich hoffe sie können sich noch lange an der Oberfläche dieser tückischen Daten-Flut halten.
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Quelle: Bayrischer Rundfunk |
- Fakes in Sekundenschnelle von jedem durch Teilen weltweit zu verbreiten: Was das noch gefährlicher macht, sind die jetzt noch nur zu erahnenden Funktionen von kommenden Smartphone-Generationen. Die, die es mit programmierter KI jetzt schon einigermaßen bringen, sind diese Modelle:
iPhone 16 Familie, Google Pixel 9, Samsung Galaxy S24, iPhone 15 Pro & Co. · KI fürs
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