Montag, 14. April 2025

Elysium

Quelle: Samsara
Die bildhaften Vorstellungen vom
Nirwana ähneln allerdings jenen vom Paradies


Quelle: Bridgeman
Elysium-Fresco im Palast des  Octavian

Elysium,  "Die Insel der Seligen", stand bei den alten Römern bevor ihre Metropole zum Zentrum des Christlichen Glaubens wurde, für eine Art Paradies. Jeder Religion wohnt so ein Sehnsuchtsort für die ewige Seele inne: Für die Moslems heißt er Dschanna, was an gan-Eden im Hebräischen erinnert. Wer an den Buddhismus denkt, meint Nirwana sei dem Paradies anderer Religionen gleich zu setzen. Aber tatsächlich beschreibt Nirwana nur das absolute Gleichgewicht der Seele ohne Gut und Böse, welches schon zu Lebzeiten anzustreben ist.
Quelle: EKD

Unterm Strich beschreibt der Glaube, nach dem Ableben, gäbe es einen Sehnsuchtsort für alle, die nicht gesündigt hätten, nur die Angst vor der Leere - dem nicht mehr Sein - nach dem Tod. Weil eben keiner weiß, wie es danach weiter geht, besteht immer die Gefahr, dass so ein Glaube ausgenutzt wird, um freimütiges Opfern des Lebens anderer zu rechtfertigen. Das war schon bei den Mayas so, und zeitigt in der Gegenwart Männer, Frauen und Sogar Kinder mit Sprengstoff-Gürteln am Körper...

Quelle: wikipedia
Der Garten Eden
Als Agnostiker glaube ich nicht an ein Leben nach dem Tod. Fände es aber wie wohl jeder Mensch toll. Angst hätte ich nur vor dem Gewimmel der Seelen ob im Himmel oder der Hölle
Mein Leben als Reporter hat mir auch den Traum ausgetrieben, es gäbe auf unserem, dem Untergang geweihten Globus noch "Inseln der Glückseligkeit". Tatsächlich haben meine euphorischen Beschreibungen von Orten, an denen ich mich gefühlt habe wie im Paradies. meist dazu geführt, dass sie in der Folge von touristischen Geschäftemachern zerstört wurden. So gesehen wäre ja der Plan von Donald Trump, aus dem Kriegs-Schutt des Gaza-Streifens bald eine neue Riviera zu machen, zu begrüßen, wäre er nicht so perfide und diente nur den Reichen.
Ich hatte auch oft vor lauter "Nirwana" nicht genau genug  hin geguckt, welche politischen Gefahren bereits in diesen "Paradiesen" lauerten. Viele dieser Orte könnte ich heute nicht mehr unbekümmert bereisen. 
Der Brite John Donne, ein "Großinsulaner" gewissermaßen,  hatte schon zu Beginn des 17, Jahrhunderts klar gemacht, dass niemand eine Insel sei. Er schrieb 1624, um genau zu sein, in einem Gedicht: Niemand ist eine Insel, die nur aus sich selbst besteht. Jeder Mensch ist Teil eines Kontinents, Teil eines Ganzen. “ 
John Donne

Die philosophische Forderung an uns Menschen als Gemeinschaft wäre meiner Meinung nach immer die gewesen, auf Erden alles dafür zu tun, dass sie so paradiesisch bleibt, wie wir sie vielfältig immer noch vorfinden könnten. Aber weil wir eben keine Inseln sind, behalten wir unsere Eindrücke nicht isoliert für uns, sondern teilen sie heute als Influencer*innen live per Smartphone. Das von seinen tätigen Vulkanen täglich bedrohte Island erfährt gerade eine derartige Hype. Aber begreifen dabei die Zuseher*innen auf der Couch daheim überhaupt noch, dass die "Naturgewalt" uns in jeglicher Gestalt überlebt? Egal, was wir Menschen mit der Erde anstellen, wir sind nur eine vorübergehende Spezies auf diesem Planeten. Danach - das liegt in ihrer Natur -entwickelt sie sich aufs Neue - wir damals nach den Dinosauriern. Und überhaupt - welches Paradies im Universum sollte dann Interesse daran haben, unsere heimatlos herumirrenden, sündigen Seelen  aufnehmen wollen?

Quelle: gamesplanet
Wie sich Gamer das digitale Elysium vorstellen


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