Montag, 29. Februar 2016

Verlust-Ängste

Die Angst vor Verlust ist ein Ur-Instinkt. Er lässt uns Dinge tun, deren Abfolge wir noch nicht einmal unterbewusst wahrnehmen. Wir beschützen so die Unseren mitunter bis über die Schmerzgrenze hinaus, Aber die Ur-Angst birgt auch Schatten-Mächte, die uns gewaltbereit machen und für Logik und Argumente unzugänglich sind.

Eifersucht und Neid sind zwei ihrer ständige Weggefährten, aber auch Liebe und Erfolg:

Der Erfolgreiche fürchtet nichts mehr als das Ende der  Serie, die ihn reich und vielleicht auch berühmt gemacht hat. Der über alles Liebende hat Angst vor dem plötzlichen Erkalten seiner Passion,
Nicht wenige wollen Erfolg und Liebe ohne Limit und geraten dadurch in immer größere Probleme, weil sie im Eifer nicht merken, dass sie den Zenit überschreiten und als Ergebnis dieser Bemühungen genau das Gegenteil erreichen.

Auch unsere Gesellschaft geht ja nicht gerade schonend mit dem Scheitern um. Wenn ein Mächtiger stürzt, begleitet ihn oft klammheimliche Freude, und der Verlust der Liebe Anderer löst bei nicht so Geliebten eine gewisse Häme aus. Die "Lügenpresse" ist ja voll von solchen Geschichten...

Die Mainstreamer die vom Strom der Gezeiten an Ufern eines beständigen Lebens vorbei getrieben werden, suchen verzweifelt nach einem Halt. Der wird von Populisten eher abstrakt mit eingängigen Parolen aber ohne konkrete Lösungen versprochen. Ehe solchen Opfern das klar wird, werden sie in einem anderen Kanal noch schneller voran getrieben und geraten möglicher weise erneut in einen tödlichen Strudel.

Die Flüchtlinge und der Terror sind dabei nur Katalysatoren eines Zeitgeistes, der nicht erst seit kurzem umgeschwenkt ist, Er tat das im Laufe der Geschichte immer wieder mit verheerendem Blutvergießen als Folge.

Wenn der Kuh zu wohl ist, geht sie aufs Eis, vergisst die Ur-Ängste vor tiefem Wasser. Wenn es auf dünnem Eis zu viele Kühe werden, bekommt man sie aber nicht mehr herunter. Sie brechen ein und ertrinken.

Wen macht man verantwortlich? Meist den Hüter, aber selten den Antreiber...

Wieso rechnet eigentlich keiner nach? Alle Zahlen sind ohne Interpretation und Manipulation verfügbar. Die Antwort ist einfach. Die meisten Mitläufer sind zu dumm oder zu faul, sich selbst ein Bild von der Verteilung zu machen. Da fällt einem gleich der böse Begriff vom leicht lenkbaren Stimmvieh wieder ein. Wahlen stehen ja unmittelbar bevor.

Aber machen wir uns nichts vor! Das Deutsche Problem ist ja ein globales. Wenn Europa an seinen Urängsten dem Neid auf den Nachbarn, der Eifersucht und der angeblichen Vor- und Fürsorge für die eigenen Völker scheitert, dann wird auch die Demokratie, wie wir sie bisher kannten, nachhaltig beschädigt..

Wer Ur-Ängste stimuliert, darf sich nicht wundern, wenn Schatten-Mächte uns ins Verderben führen.

P.S.: Der Blogger hat auch mit Ur-Ängsten zu kämpfen. Denen, den jeder Autor unterliegt: Dass ihn keiner mehr lesen mag. Ich weiß, dass ich zwischendrin mal etwas Erheiterndes hätte schreiben müssen. Aber allein! Mir fiel nichts ein!

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