Da wird zuvor schamlos hinter verschlossenen Türen ausgerechnet von einem Juden federführend über die Zwangsumsiedlung von Palästinensern aus ihrem angestammten Land verhandelt. Dann aber beim Gala-Dinner der Best-Buddys vom Ober-Israeli vollmundig der Welt verkündet, er habe Donald Trump für den Friedens-Nobelpreis vorgeschlagen. Zwei die gegen alles Völkerrecht verstoßend gerade prophylaktisch den Iran zerbombt haben, wollen also den sowieso schon wegen diverser, vorschneller Vergaben umstrittenen Preis unter sich "auskarteln", als reiche es allein schon auf der Weltbühne, das Vorschlags-Schreiben dabei zu haben. Ist denn die letzlich perspektivlose Auszeichnung von 1994 an Jitzchak Begin, Schimon Peres und Jassir Arafat schon wieder vergessen?
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Quelle: DIE ZEIT |
Zöge das Komitee Netanjahus schamlos schmeichelndes Taktieren nur ansatzweise in Erwägung, wäre danach wohl eine Umwidmung zum "Ego-Nobelpreis" angesagt:
Einerseits weil Trump-Freund Netanjahu vom Internationalen Strafgerichtshof wegen Kriegsverbrechen angeklagt werden soll. Und andererseits weil ausgerechnet Trump dem wegen (bald möglicherweise eigener Vergehen?), die Unterstützung der USA verweigert hat.
Netanjahus Vorgehen könnte, aber auch den Umkehrschluss zulassen, er halte den US-Präsidenten für einen durchgeknallten Trottel: Einen, den man nur mit ein wenig Chuzpe wie einen Tanzbär am Nasenring zu noch mehr Zugeständnissen und zu einer Haltung gegen die international geforderte Zweistaaten-Lösung führen könne, die er kategorisch ablehnt.
Aber wer weiß? Wo sich schon Reihenweise Spitzen-Politiker der Welt vor Trumps Rüpel-Politik zum Abnicken und heischenden Kotaus in Mega-Zäpfchen verwandelt haben, wird in einer neuen Weltordnung nach POTUS auch das Bild eines Friedensstifters vielleicht einem Wandel unterzogen werden.
Dann heißt es aber bald nur noch: "Frieden schaffen allein durch die stärksten Waffen".
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Quelle: DER SPIEGEL Auch so können Zyniker Frieden schaffen: Etwas so lange zerbomben, bis es nicht mehr bewohnbar ist. So erübrigte sich dann auch die Zwangsumsiedlung |
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