Da hat doch tatsächlich einer der Sicherheits-Experten auf der SIKO in einem Interview gesagt, er glaube, dass der Krieg in der Ukraine nur endet, wenn es eine "Entputinisierung gäbe... Damit eignete er sich eine Äußerung des ukrainischen Ex-Präsidenten Poroschenko an, die nichrt unumstritten ist.
Also in dem Sinne, wie es beizeiten eine Entnazifizierung, eine Entstalinisierung oder eine Entfranconierung hätte geben müssen. Aber Diktatoren wird man nicht so einfach los, wie ein Individuum sich enthaaren oder entlausen könnte. Meist kann man sich erst posthum an ihnen abarbeiten Überhaupt birgt die Vorsilbe "ent" in sich ja auch Eigeninitiative.
https://www.youtube.com/watch?v=XWh_H54chrw
Zu Lebzeiten von Stalin ist es den Russen schon einmal nicht gelungen einen Blutsauger loszuwerden. Das ging erst, als nach dessen Tod alle Massenmorde an Widersachern und andere Kapitalverbrechen an seinem Volk nach und nach ans Licht kamen. Dass die Ukrainer zum Bespiel die von Stalin angeordnete Hungersnot nicht in Revolte ummünzen konnten, verdankten sie dem Kader-Gehorsam der ukrainischen Apparatschicks. Deren Korruptheit reicht ja zusätzlich schwächend bis in die aktuelle Beschaffung für die kämpfende Truppe.
Den sogenannten "Holdomor", bei dem 1933/32 schätzungsweise sieben Millionen Ukrainer elend verrecken mussten, wenn sie sich nicht gegenseitig aufgegessen oder Kannibalismus an den Leichen der ihrigen begangen hätten, konnte überhaupt erst nach dem Zerfall der UdSSR aufgearbeitet werden. Er ist keine cineastische Meisterleistung, aber sehenswert ist der ein wenig pathetisch geratene Film "Bitter Harvest" aus dem Jahr 2017 allemal..Von wegen Brudervolk. Alles was im Verhältnis Russlands zur Ukrainebrüderlich war, ist ein Ergebnis des gleichen Propaganda-Hammers gewesen, den Putin nun wieder auf die Ukrainer und sein eigenes Volk herunter krachen lässt.
Aber zurück zur "Entputinisierung": Nach stalinistischem Vorbild hat sich Putin doch längst abgesichert, und das Propaganda affine Proletariat sieht in ihm wieder einen Helden der gegen die Nazis und die amerikanischen Kapitalisten kämpft. Er gibt dem Westen die Schuld am Krieg und belächelt dessen Sanktionen, als stünden ihm unerschöpfliche Mittel zur Verfügung. Keiner weiß ja auch wirklich, woraus die linientreuen Oligarchen ihre zum Teil abnormen Vermögen generiert haben.
Solange Zar Putin als vermutlich reichster Mann der Welt teilt und herrscht, bietet ihm sein kapitalistischer und kapitalträchtiger Kordon einen undurchdringbaren Schutz. Außerhalb dieser konzentrischen Kreise haben die Jahrzehnte seiner Turbo-Wirtschaft offenbar soviel Substanz verdichtet, dass bislang auch alle Sanktionen des Westens wirkungslos bei seinen Untertanen verpufft sind. Und da den Russen als Volk historisch immer wieder erheblicher Blutzoll abverlangt wurde, werden sie im Kampf gegen die böse Ukraine auch nicht murren.
Oder haben sie bloß keine Stimme?
Karikatur von Watson |
144 Millionen Russen stehen zwar 343 Millionen EU-Bürger gegenüber. Während die Russen aber Zeit und Raum hätten, sich zu verteilen, stünden sich die Europäer bei einer Ausweitung des Krieges auf die EU räumlich gesehen gegenseitig auf den Füßen:
Landfläche Russland 17.100.000 qkm zur EU-Gesamtfläche 4.233000 qkm. Napoleon und Hitler - die unendliche Weite wird wohl wieder einmal dafür sorgen, dass Russland konventionell nicht besiegt werden kann. Das macht die nukleare Auseinandersetzung früher oder später durchaus denkbar...
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