Könnte Kirche anders, wenn sie nur wollte? Als Agnostiker aber auch als ehemaliger Öffentlichkeits-Berater gäbe es da einige "ungläubige" Anmerkungen:
Ach wäre die Kirche doch überall so innovativ wie beim Klingel-Beutel mit Kartenleser... Quelle: evangeiche.zeitung.de |
Es war ja nur eine Frage der Zeit, bis die stinkreichen Kirchen sich einreihte in das Klagen pandemisch verursachter wirtschaftlicher Einbußen: weniger Kirchensteuer durch immer mehr Kirchen-Austritte und kaum Kollekte bei den auf Lücke besuchten oder wegen Corona ausfallender Gottesdienste. 55 Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung sind auf dem Papier (nach einer Erhebung aus dem Jahr 2019) Christen.
Für die beiden Corona-Jahre liegen verständlicher Weise keine verlässlichen Statistiken der Bischofskonferenz vor. Der Trend von fast 300 000 pro Jahr bei den Katholiken und knapp weniger bei den evangelischen Christen soll sich absturzartig fortgesetzt haben. Genaue Zahlen aber gibt es eben noch nicht.
Meiner Ansicht nach werden viele Austritte nichts mit Mangel an Gläubigkeit, sondern vielmehr mit dem schwindenden Glauben an die Kirche zu tun haben. Wer Wasser predigt, selbst aber Wein trinkt, darf sich da nicht wundern. Es sind ja weniger die wirtschaftlichen Entgleisungen (Tebartz van Elst) als die gelebte Doppelmoral. Von dem nur zäh bewältigten, latenten sexuellen Missbrauch durch "Seelsorger" ganz zu schweigen...
Die Diözesen dackeln dem Zeitgeist im Gleichschritt hinterher. Das verdankt sie ihrem immer noch zu wenig weltlich ausgerichteten Personal. Die alten Säcke in ihren Talaren und Ornaten verhindern jede in die Zukunft gerichtete Erkenntnis, die durch Jüngere eingebracht werden könnte. Wer in Computer-Spielen quasi selbst Gott spielen kann, wird bei kommenden Generationen wohl kaum mit einem virtuellen Gebilde wie der Dreifaltigkeit Inbrunst generieren.
Wer wird seelische Hilfe zu körperlicher Liebe und Problemen anderer sexueller Beziehungen liefern können, wenn er dieser Seite der Natur selbst völlig entsagen soll? Besser gesagt, explizit alles Triebhafte unterdrückt.
Der Zölibat wurde nie von der Bibel angeordnet, sondern stammt aus einer Zeit, in der Päpste Konkubinen hatten oder wie der Borgia mit seiner Tochter schlief. Letzterer war von enormen weltpolitischen Einfluss.
Sein Leben war nichts als großes Kino. Bei ihm hieß Zölibat nur ehelos und nicht Sex-Verzicht Quelle: pinterest |
Ein Einfluss den Franziskus wohl gerne hätte, wenn er nur seiner wahren Einstellung folgte. Sein Segen, den er gestern nach einer bemerkenswert politischen Oster-Predigt der von Corona befallenen Stadt und dem Weltkreis erteilte, hätte eine höhere Trefferquote, wenn er nicht immer weiter ins Fahrwasser von unserem "Ratzi" geriete..
- Wenig Urbi und noch weniger Orbi!
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