Da die Münchner Welt hier unter uns sich schon beinahe wieder so verhält wie vor zehn Wochen, wird es noch unverständlicher, wieso unser mittelalterliches Dorf im ligurischen Vorgebirge so außer Reichweite bleibt. Klar, wir haben via Video-Chat und Internet ständig Kontakt zu unseren langsam wieder mehr Freiheit wagenden Freunden und Nachbarn dort. Doch bleibt die bange Frage, ob die Zweit-Heimat, die wir seit nun zwei Jahrzehnten in unseren Herzen tragen, noch die selbe sein wird, wenn wir wieder hinkommen
Der Tod hat die Gemeinde -vergleichsweise mit anderen Provinzen - weitgehend verschont. Auf der Burg starb weit in ihren Achtzigern als Einzige die Mutter der Frau , die ich in meinen Schilderungen "Gutemiene" getauft hatte. Ansonsten sind die "Burggeister" - ja ohnehin schon durch ihr Leben dort oben an Isolation gewöhnt - mit dem Ausgehverbot gut zurecht gekommen. Was an Langzeitschädigungen der Seelen entstanden ist, werden wir erst bei den nächsten persönlichen Begegnungen zu spüren bekommen. Natürlich wird das "blaue Auge" mit dem Deutschland bislang durch die Krise gekommen ist, wieder einmal mit feindlichem Argwohn registriert werden...
Wird es heuer überhaupt noch unser regelmäßiges "cena in piazza" geben? Werden noch mehr der alten Gemäuer in der wohl unausweichlich folgenden Wirtschaftskrise aufgegeben und der Zersetzung der Zeit überlassen? Werden wir zu der heiteren, radebrechenden Leichtigkeit nachbarschaftlicher Plauderei zurück finden?
Unsere Sehnsucht ist durch all diese Ungewissheit jedoch nicht geringer geworden. Zu sehr sind die alljährlichen Monate der "Italienischen Momente" zum Bestandteil unseres Lebens geworden. Unser "Luftschloss" hat soviel erlebt und überlebt. Da wird ihm dies vermutlich noch nicht einmal ein leichtes "Ruinen-Runzeln" abringen...
"La cena in piazza" - dann vielleicht noch mit Maske und Abstand, aber immerhin mit gestillter Sehnsucht |
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