Mittwoch, 15. April 2020

Per aspera ad astra!

Mit der gleichen Geschwindigkeit, mit der sich Covid-19 ausbreitet, nimmt auch die allgemeine Verunsicherung zu. Das liegt daran, dass die Zahl der ernsthaft Infizierten weitaus kleiner ist, als die der Klugscheißer, die glauben, dazu auch noch etwas sagen zu müssen. Dass das RKI seine Zahlen kommentiert, ist in Ordnung, aber wieso trägt die Akademie Leopoldina, die außer ihren Angehörigen im einfachen Volk keiner kennt, jetzt auch noch zur föderalen Kultur-Verwirrung beim Umgang mit Schließungen von Schulen und Kitas im Kampf gegen Corona bei?

Die Akademie ist so alt, dass sie schon fast in Vergessenheit geraten wäre. Nun tritt sie mit geballter Vorstandschaft parallel in den Nachrichten-Sendungen auf, um den Kultur-Politikern der uneinigsten  Bundesländer gut Ratschläge zu geben. Da kann sie von Glück sagen, dass sie von anderen Schlaumeiern, die jetzt Leute über 70 generell ins Zwangs-Quarantäne verbannen wollen (und das  von Juristen positiv haben prüfen lassen), nicht gleich mit einbezogen werden.
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Nein, meine lieben Altersgenossen! Damit hätte ich keine Probleme, wenn dann bei weltweiter Anwendung ein paar in der Krise herum tapernde, greise Machtpolitiker gleich mit einbezogen würden. Aber wieso so zaghaft? Wieso nicht die Grenze für die Zwangseinweisung in die Quarantäne beim gesetzlichen Renten-Alter ansetzen? Nicht auszudenken, wenn Trump, Putin, Erdogan Kaczynski und auch bald Frau Merkel in einem Quarantäne-Heim für alte Politiker neutralisiert werden. Blieben allerdings noch die jungen Wilden, die ja auch ganz schön Schaden anrichten.

Aber mal im Ernst: Wer möchte im Moment Politiker sein? Auf der einen Seite die Sorge um die Volksgesundheit und auf der anderen der ungeheure Druck der Wirtschaftsbosse, die nun langsam um die Macht bangen, die ja eigentlich ihnen zusteht. Wäre ja wohl ein Witz, wenn eine unsichtbare Tücke, einem Virus, das gelänge, was der Kommunismus nicht geschafft hat: Eine neue Ausrichtung des Kapitalismus.

Keine Bange! So weit wird es nicht kommen. Wenn die staatlichen Gelder für Rettungsmaßnahmen ausgeschöpft sind, bleiben wieder die übrig, die im Sinne des Wiederaufbaus bereit sind,  alle Errungenschaften der sozialen Marktwirtschaft auf Null zurück zu setzen. Und wieder ist der Blöde "Otto Normalbürger", der diese Rettungsmaßnahmen mit seinen Steuern erst ermöglicht hat.
Details bitte selbst hier nachlesen:
https://www.bundesfinanzministerium.de/Monatsberichte/2019/01/Inhalte/Kapitel-3-Analysen/3-5-steuereinnahmen-haushaltsjahr-2018.html;jsessionid=1D2736022EA4A35A2BF1C0AD0DFC95CB.delivery1-master

Weil das "aspera", das Seneca dem vielfach geprüft Herkules angedichtet hat, so leicht nach eigenem Gusto gedeutet werden kann, wird sein Spruch "per aspera ad astra" auch so gerne als Parole für solche zitiert, die gar nicht erst die Chance haben, der rauen Wirklichkeit in Richtung Sterne zu entkommen. Meine zeitgenössische Übersetzung würde daher lauten:
"Aus der Scheiße in den Orbit!"

Nach vierwöchiger Quarantäne per aspera ad astra:
Die Sojus-Besatzung, die vor fünf Tagen
zur ISS aufgebrochen ist:
Chris Cassidy, Anatol Iwanischin, und Iwan Wagner
(von links nach rechts)
Apropos: Vor ein paar Tagen haben sich wieder drei Astronauten auf den Weg zur ISS gemacht. Geplant ist ein Aufenthalt von sechseinhalb Monaten. Sie werden bei ihrer Rückkehr am besten beurteilen können, ob da "die Welt schon eine andere" geworden ist. Wenn sie überhaupt noch jemand zurück holen kann... Der Film "On The Beach" (Das letzte Ufer) bietet - wie schon erwähnt - die passende Perspektive...

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