Via "telegram" erhielt ich am Samstag diesen Text von unserer Freundin aus dem Nachbardorf, die sich während unserer Abwesenheit um alles kümmert. Die gelernte Sozial-Pädagogin aus Deutschland ist seit ein paar Jahren verwitwet und lässt sich mit zwei Kindern in der Ausbildung so leicht nicht unterkriegen. Am Monatsanfang hatten wir nach ihrem Deutschland-Besuch miteinander telefoniert. Da meinte sie noch, sie sähe dem Kommenden mit einer gewissen Gelassenheit entgegen. Dass eine derart starke Frau innerhalb weniger Tage die Hoffnung verlieren könnte, muss uns allen eine Warnung sein. Deshalb wollte ich euch diese Botschaft nicht vorenthalten. Die Erlaubnis zur Veröffentlichung habe ich natürlich eingeholt, und die Burggeister wissen ohnehin, wer das schrieb
Hallo!
Wir sind heute am 18. Tag der Ausgangssperre angekommen und ich finde es total fürchterlich! Wir dürfen uns, wenn wir einen Hund haben, 300 Meter vom Haus entfernen, Einmal die Woche am ersten Supermarkt , den wir erreichen können, einkaufen ( das ist für uns der nicht ausreichend ausgestattete Ekom ) und ansonsten dürfen wir das Haus nicht mehr verlassen. Alle Geschäfte, außer Lebensmittel und Apotheken sind geschlossen. Ich kann die Situation nur schwer ertragen. Auch weil ich größte Sorge habe, wie es danach weitergehen wird. Eine Weltwirtschaftskrise in diesem Ausmaß haben wir noch nicht erlebt. Ich meine, man müsste viel mehr testen, damit schon immunisierte Leute wieder ins Arbeitsleben zurückkehren könnten. Die riesige Corona-Krise in Italien ist vor allem ein Resultat des 'Gesundschrupfens' des Gesundheitswesens. Man wird den Virus nicht aufhalten können und wenn die Ansteckung immer mehr verlangsamt wird, haben wir noch sehr lange Zeit mit der Ausgangssperre zu leben. Oder sollte ich besser sagen, zu überleben? Denn 'Leben' kann man das kaum noch nennen.
Langsam aber sicher leiden alle am Lagerkoller! Die häusliche Gewalt wird extrem zunehmen und die psychophysischen Ausmaße sind nicht bekannt. Mittlerweile werden flächendeckend die Handys überwacht, und in größeren Städten kommen Dronen zum Einsatz, um Menschen zu identifizieren, die vor die Haustür gehen. Willkommen in der Diktatur!
Und es scheint momentan so, dass diese enormen Restriktionen gar nichts bringen!
Solange nicht mindestens 80% der Bevölkerung infiziert sind, sind wir nicht Herden geschützt. Natürlich ist es ein Drama für jede Familie, die einen Toten zu beklagen hat. Nach den Maßnahmen wird es ein Drama für das ganze Land (Welt) sein!
Ich dürfte noch nicht einmal alleine zum Pizzo d'Evigno hochlaufen....Wen soll ich da denn anstecken? Das ist doch staatliche Willkür! Die Schule von Giacomo bietet noch nicht einmal online Unterricht an. Er sollte dieses Jahr Abitur machen. Wie soll das möglich sein?
Gesundheitlich geht es uns gut. Ich vermute, dass wir den Virus alle schon frei von Symptomen hatten. Die Sterblichkeitsrate kann aber gar nicht ermittelt werden, wenn man nicht flächendeckend testet.
Alles in allem bin ich völlig genervt und mit dem Geld am Ende der Fahnenstange angelangt. Aber das ist ja erst der Anfang.
Montag, 30. März 2020
Freitag, 27. März 2020
Bericht eines Eingeschlossenen an die Außenwelt
Die Innenwelt der Außenwelt der Innenwelt offenbart: Jeder Tag ist nicht ein Tag wie jeder andere!
Als ich noch ein junger Buchhändler war, gab mir der heutige Nobelpreis-Träger Peter Handke mit seinen ersten Bühnenstücken und Manuskripten den Mut, selbst ein wenig mit der Sprache zu jonglieren. Dass ich ihn heute zur Einleitung meines Posts gleich zweimal zitiere, zeigt, dass ich ihm seine parteiischen Einschätzungen zum Grauen des Balkan-Krieges als leider typische Entwicklung eines Schriftstellers nachsehe. Rudyard Kipplings wunderbaren, frühen Romanen nimmt die Tatsche seiner späteren Nazi-Gesinnung in meinen Augen auch keinen Glanz. So wie die Schilderung von Pippi Langstrumpfs Vater Ephraim als "Neger"-Häuptling mich als Leser in der folge nicht zum Rassisten gemacht hat.
Der mit meinen verschwiemelten Texten vertraute Konsument ahnt schon, heute geht es angesichts der virologisch verursachten, kommenden gesellschaftlichen Krise um das Miteinander auf engstem Raum und die Toleranz, die es uns abverlangt.
Tatsächlich ist unser Appartement im Glashaus die Innenwelt der Außenwelt die mit Blick auf die Innenwelt der anderen so manches offenbart:
Seit der Kommunal-Wahl habe ich das Haus nicht mehr verlassen. Müsste sich die Fürsorglichste all meiner Ehefrauen nicht auch noch dreimal die Woche um ihren hinfälligen Bruder kümmern, wäre ansonsten kein persönlicher Kontakt mehr gegeben. Aber so geht sie dann auch noch gleich einkaufen und versorgt mich mit Korona-Klatsch von unserem Metzger gegenüber, vor dem die Warteschlangen jeden Tag länger werden und schon allein auf diese Weise Handkes "Weissagung" erfüllen.
Doch der täglich fortschreitende "Zustand" oder Stillstand konterkariert die Tage auch durch stetig wachsende Scharen von Joggern, die jetzt die Straße bei spürbar weniger Auspuffgasen und umso mehr "Freizeit" schadlos entlang traben: ein heiteres Bild!
Den dramatischsten Wandel aber bietet unsere verkehrsreiche Kreuzung nächtens. Der stete Fluss des Verkehrs ist total verebbt und hinterlässt eine beängstigende Stille, die uns nicht schlafen lässt. Der Eiswind dieser Tage beschert uns hier eine Stadtluft von ungeahnter Qualität. Die Fenster können wir trotzdem nicht offen lassen, weil die Amseln, die ab vier Uhr früh mit ihrem Gesang beginnen, ihre "Verkehrsübertön"-Tonlage nicht geändert haben. Und dann noch das laute Ticken unserer bretonischen Pendule am anderen Ende der Wohnung; als ob das Schlagwerk in Stärke einer Kirchenglocke - einmal zur halben und zweimal zur vollen Stunde - allein nicht reichte, um mir das Vergängliche der Zeit zu Gehör zu bringen...
In den drei Stunden, die ich vergangene Nacht wach war, konnte ich zum einen erkennen, dass es nicht wenigen Nachbarn in den umliegenden Häusern ähnlich ging. Was wird uns erst zum anderen widerfahren, wenn Samstag-Nacht wieder die Sommerzeit beginnt? Noch mehr Zeit, die dann totgeschlagen werden muss.
Apropos Totschlag: Beim nächtlichen Grübeln wurde mir schlagartig klar, dass Covid-19 nicht nur eine gesundheitliche Bedrohung darstellt, sondern angeheizt durch eine übervorsorgliche Ratgeberitis täglich mentale Dramen in unserer Psyche geradezu programmiert.
Der offenbarte Zerfall der "Europäischen Idee", der wieder hervor geholte individuelle Nationalismus sind ja nur Katalysatoren für eine neu Schuld-Suche, die auch vernünftige Mitmenschen unbewusst ereilt.
Gestern musste ich meiner Frau zum Thema Pandemie in Italien Zahlen gegen ihre Vermutung vorlegen, dass daran dort die vielen Chinesen Schuld seien. Tatsächlich sind die Fallzahlen in Provinzen, in denen am wenigsten Chinesen leben mit Abstand am höchsten, während die zentrale Toskana mit ihrer China-Township in Prato die geringste Infektions-Rate hat.
Bei der Behauptung, dass die Rückhol-Aktion unseres Außenministers Heiko Maas jedoch hohe Risiken birgt, musste ich ihr zustimmen, weil die "Rückkehrer" offenbar gar nicht oder nicht gut genug getestet werden. Anders wären ja trotz Befolgung aller Auflagen der überproportionale Anstieg der letzten Tage nicht zu erklären
Am vergangenen Samstag kam ein Ehepaar, mit dem wir seit den 70ern eng befreundet sind, verfrüht vom alljährlichen, mehrwöchigen Aufenthalt in Florida zurück. Sie musste abbrechen, weil ihre für morgen gebuchten Flüge annulliert wurden. Direkt zurück ging es also nicht mehr. Mit Müh und Not gerade noch über den US-Pandemie-Hotspot New York. - Weder bei der Ausreise noch nach der Landung in München wurden sie jedoch getestet...
Sie haben sich selbst sofort daheim - versorgt von ihren Söhnen und Enkeln, die ihnen alles vor die Tür stellen - in eine selbst auferlegte vierzehntägige Quarantäne begeben. Aber was haben die anderen aus dem proppenvollen Flieger gemacht, die sich das vielleicht so nicht leisten konnten?
Als ich noch ein junger Buchhändler war, gab mir der heutige Nobelpreis-Träger Peter Handke mit seinen ersten Bühnenstücken und Manuskripten den Mut, selbst ein wenig mit der Sprache zu jonglieren. Dass ich ihn heute zur Einleitung meines Posts gleich zweimal zitiere, zeigt, dass ich ihm seine parteiischen Einschätzungen zum Grauen des Balkan-Krieges als leider typische Entwicklung eines Schriftstellers nachsehe. Rudyard Kipplings wunderbaren, frühen Romanen nimmt die Tatsche seiner späteren Nazi-Gesinnung in meinen Augen auch keinen Glanz. So wie die Schilderung von Pippi Langstrumpfs Vater Ephraim als "Neger"-Häuptling mich als Leser in der folge nicht zum Rassisten gemacht hat.
Der mit meinen verschwiemelten Texten vertraute Konsument ahnt schon, heute geht es angesichts der virologisch verursachten, kommenden gesellschaftlichen Krise um das Miteinander auf engstem Raum und die Toleranz, die es uns abverlangt.
Tatsächlich ist unser Appartement im Glashaus die Innenwelt der Außenwelt die mit Blick auf die Innenwelt der anderen so manches offenbart:
Seit der Kommunal-Wahl habe ich das Haus nicht mehr verlassen. Müsste sich die Fürsorglichste all meiner Ehefrauen nicht auch noch dreimal die Woche um ihren hinfälligen Bruder kümmern, wäre ansonsten kein persönlicher Kontakt mehr gegeben. Aber so geht sie dann auch noch gleich einkaufen und versorgt mich mit Korona-Klatsch von unserem Metzger gegenüber, vor dem die Warteschlangen jeden Tag länger werden und schon allein auf diese Weise Handkes "Weissagung" erfüllen.
Doch der täglich fortschreitende "Zustand" oder Stillstand konterkariert die Tage auch durch stetig wachsende Scharen von Joggern, die jetzt die Straße bei spürbar weniger Auspuffgasen und umso mehr "Freizeit" schadlos entlang traben: ein heiteres Bild!
Den dramatischsten Wandel aber bietet unsere verkehrsreiche Kreuzung nächtens. Der stete Fluss des Verkehrs ist total verebbt und hinterlässt eine beängstigende Stille, die uns nicht schlafen lässt. Der Eiswind dieser Tage beschert uns hier eine Stadtluft von ungeahnter Qualität. Die Fenster können wir trotzdem nicht offen lassen, weil die Amseln, die ab vier Uhr früh mit ihrem Gesang beginnen, ihre "Verkehrsübertön"-Tonlage nicht geändert haben. Und dann noch das laute Ticken unserer bretonischen Pendule am anderen Ende der Wohnung; als ob das Schlagwerk in Stärke einer Kirchenglocke - einmal zur halben und zweimal zur vollen Stunde - allein nicht reichte, um mir das Vergängliche der Zeit zu Gehör zu bringen...
In den drei Stunden, die ich vergangene Nacht wach war, konnte ich zum einen erkennen, dass es nicht wenigen Nachbarn in den umliegenden Häusern ähnlich ging. Was wird uns erst zum anderen widerfahren, wenn Samstag-Nacht wieder die Sommerzeit beginnt? Noch mehr Zeit, die dann totgeschlagen werden muss.
Apropos Totschlag: Beim nächtlichen Grübeln wurde mir schlagartig klar, dass Covid-19 nicht nur eine gesundheitliche Bedrohung darstellt, sondern angeheizt durch eine übervorsorgliche Ratgeberitis täglich mentale Dramen in unserer Psyche geradezu programmiert.
Der offenbarte Zerfall der "Europäischen Idee", der wieder hervor geholte individuelle Nationalismus sind ja nur Katalysatoren für eine neu Schuld-Suche, die auch vernünftige Mitmenschen unbewusst ereilt.
Gestern musste ich meiner Frau zum Thema Pandemie in Italien Zahlen gegen ihre Vermutung vorlegen, dass daran dort die vielen Chinesen Schuld seien. Tatsächlich sind die Fallzahlen in Provinzen, in denen am wenigsten Chinesen leben mit Abstand am höchsten, während die zentrale Toskana mit ihrer China-Township in Prato die geringste Infektions-Rate hat.
Bei der Behauptung, dass die Rückhol-Aktion unseres Außenministers Heiko Maas jedoch hohe Risiken birgt, musste ich ihr zustimmen, weil die "Rückkehrer" offenbar gar nicht oder nicht gut genug getestet werden. Anders wären ja trotz Befolgung aller Auflagen der überproportionale Anstieg der letzten Tage nicht zu erklären
Am vergangenen Samstag kam ein Ehepaar, mit dem wir seit den 70ern eng befreundet sind, verfrüht vom alljährlichen, mehrwöchigen Aufenthalt in Florida zurück. Sie musste abbrechen, weil ihre für morgen gebuchten Flüge annulliert wurden. Direkt zurück ging es also nicht mehr. Mit Müh und Not gerade noch über den US-Pandemie-Hotspot New York. - Weder bei der Ausreise noch nach der Landung in München wurden sie jedoch getestet...
Sie haben sich selbst sofort daheim - versorgt von ihren Söhnen und Enkeln, die ihnen alles vor die Tür stellen - in eine selbst auferlegte vierzehntägige Quarantäne begeben. Aber was haben die anderen aus dem proppenvollen Flieger gemacht, die sich das vielleicht so nicht leisten konnten?
Mittwoch, 25. März 2020
Spekulations-Sperre für die Börse
Ist es denn wirklich so, dass die Dramatik der Corona-Krise die Menschen enger zusammen schweißt? Ich habe ja gleich gewusst, dass die angeblich "historische" Rede unserer Kanzlerin nur Schall und Rauch oder eher Sozialisierungs-Geschwafel war. Langsam, ganz langsam holt uns die Realität der menschlichen Charaktere auf den immer mehr verrottenden Boden einer Gesellschaft zurück, bei der das Teilen weiter von oben nach unten geht:
Da sitzen Familien mit kleinem Einkommen eingeschlossen und bangen darum, ob sie nicht nur ihren Job verlieren, sondern damit auch nicht mehr Miete und sonstige Alltagskosten aufbringen zu können. Nur Gutmenschen auf der "sicheren Seite" können nämlich im Moment solidarische Gefühle entwickeln. Die anderen kämpfen ums nackte Überleben, und was das überwiegend für Charakter-Eigenschaften generiert, verrät ein Blick in die Geschichtsbücher. Wenn die vollmundig angekündigte, unbürokratische Hilfe ohne Nachweis für die am härtesten Betroffenen nicht ankommt, wird Sodom und Gonorrhoe herrschen.
Sollten wir das sich weltweit verbreitende Virus tatsächlich noch mit intakten Nationen überleben, werden wir in der Bilanz bei Börsenschluss wieder einmal entdecken, dass Desperados und sowieso schon immer Reiche durch die kaum zu kontrollierende Verwendung der Ausschüttungen noch reicher geworden sind. Während sie die Löhne und Gehälter ihrer Angestellten und Arbeiter allerdings leider auf lange Zeit deckeln müsssen, um die "Verluste" ein weiteres Mal zu kompensieren. Denn vorher haben sie ja schon für lau Steuergelder zur Firmen-Rettung eingesackt.
Mag ja sein, dass die Automobil-Industrie am Boden zerstört sein wird - wie wesentliche andere Schlüssel-Branchen für unsere Wirtschaft. Aber so richtig arm werden die Top-Manager und Wirtschaftskapitäne, die sie lenken nie mehr. Schon deshalb nicht, weil sie wie auch die zehn Reichsten von Bezos (amazon) bis Zuckerberg (Facebook) immer über genügend Spielgeld und ausgeklügelte Algorithmen fürs Spekulieren an den Börsen verfügen. Bullen- und Bären-Märkte entstehen längst künstlich, und es braucht vielleicht eines dramatischen Anlasses, um wirklich richtig fett Kohle zu machen.
Obwohl alle Zeichen gestern auf Weltuntergang standen, machte der DAX wieder einen, nicht nachvollziehbaren, zehnprozentigen Sprung über die 9000er-Marke, die ja 2007/8 schon der Maßstab des Unheils war.
Wenn alle verzichten und gegängelt werden - wieso dann eigentlich die Spekulanten an den Börsen nicht? Weil die Great Gamer zu mächtig sind, längst viel mächtiger als die Politik!
Für die Armen, die ohne eigene Schuld wohl bald noch ärmer werden, wäre eine Art gesetzliche Spekulations-Sperre und hohe Geldstrafen, die wiederum dem Bundes-Haushalt kompensierend zuflössen, ein wichtiges Zeichen gewesen Frau Kanzlerin!
So bleibt denen nur meine Variante von der alten Weissagung der Creek-Indianer:
Da sitzen Familien mit kleinem Einkommen eingeschlossen und bangen darum, ob sie nicht nur ihren Job verlieren, sondern damit auch nicht mehr Miete und sonstige Alltagskosten aufbringen zu können. Nur Gutmenschen auf der "sicheren Seite" können nämlich im Moment solidarische Gefühle entwickeln. Die anderen kämpfen ums nackte Überleben, und was das überwiegend für Charakter-Eigenschaften generiert, verrät ein Blick in die Geschichtsbücher. Wenn die vollmundig angekündigte, unbürokratische Hilfe ohne Nachweis für die am härtesten Betroffenen nicht ankommt, wird Sodom und Gonorrhoe herrschen.
Sollten wir das sich weltweit verbreitende Virus tatsächlich noch mit intakten Nationen überleben, werden wir in der Bilanz bei Börsenschluss wieder einmal entdecken, dass Desperados und sowieso schon immer Reiche durch die kaum zu kontrollierende Verwendung der Ausschüttungen noch reicher geworden sind. Während sie die Löhne und Gehälter ihrer Angestellten und Arbeiter allerdings leider auf lange Zeit deckeln müsssen, um die "Verluste" ein weiteres Mal zu kompensieren. Denn vorher haben sie ja schon für lau Steuergelder zur Firmen-Rettung eingesackt.
Zocken wie die Reichen: Computer-Börsen-Programme im Test von chip.de |
Obwohl alle Zeichen gestern auf Weltuntergang standen, machte der DAX wieder einen, nicht nachvollziehbaren, zehnprozentigen Sprung über die 9000er-Marke, die ja 2007/8 schon der Maßstab des Unheils war.
SZ.de feierte vor 9 Stunden den größten Kursanstieg seit 1933 |
Wenn alle verzichten und gegängelt werden - wieso dann eigentlich die Spekulanten an den Börsen nicht? Weil die Great Gamer zu mächtig sind, längst viel mächtiger als die Politik!
Für die Armen, die ohne eigene Schuld wohl bald noch ärmer werden, wäre eine Art gesetzliche Spekulations-Sperre und hohe Geldstrafen, die wiederum dem Bundes-Haushalt kompensierend zuflössen, ein wichtiges Zeichen gewesen Frau Kanzlerin!
So bleibt denen nur meine Variante von der alten Weissagung der Creek-Indianer:
Erst wenn Ihr kein "Bares für Rares" mehr gucken könnt,
werdet Ihr merken, dass man Euch mit Covid-19 gehörig verarscht hat.
Montag, 23. März 2020
Die Stunde des Stubenhockers
Manchmal verwende ich in meinen Posts Formulierungen, die mich vielleicht später einmal erinnern sollen, in welcher Verfassung sich mein Gemüt beim Schreiben befand. Bei mittlerweile weit mehr als tausend kann ich mich nur noch vereinzelt erinnern, wieso und weshalb ich das Thema einst an schnitt. Aber ich lese auch nur nach, wenn sie in der Zugriffs-Statistik auf einmal wieder als herunter geladen geführt werden. Ansonsten ist mein nietzschesches Konzept des für später geplanten "Erfreuens" an den eigenen Worten nicht aufgegangen. Das hätte ich eigentlich ahnen können, denn schon was ich vor der Computer-Zeit geschrieben hatte, habe ich aus Faulheit oder Desinteresse nie archiviert. Es gab ja nur den Blick voraus. Das, was hinter mir lag, war eben gewesen...
Erst seit ich die 7 vor den gelebten Jahren stehen habe, weiß ich, was dieses Denken für ein Fehler war. Was gäbe ich darum, zu lesen, was ich dereinst beim Erlebten wirklich gefühlt und was ich fürs Publikum daraus gemacht habe. Denn jetzt angesichts der hilflosen Verordnungen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus packt mich der Zorn des Alters gegen die Leute, die uns in den Medien voll schwafeln, um sich mit einer jeweils eigenen Meinung einen Stammplatz auf dem "Jahrmarkt der Eitelkeit" zu sichern. Allen voran der Söder Marcus, der bei jeder noch so "tragnahen" Aussage sein Kinn gewichtig vorzuschieben beginnt, um eigentlich nur eine Botschaft weiter zu verbreiten:
Übrigens: Ich kann nämlich auch Kanzler!
Lieber Marcus Söder! Wenn alle nicht koordinierten Maßnahmen nur zeigen, dass Coved-19 den desaströsen Zustand der EU offenbart, wird das Chaos der Null-Wirtschaft unter den Überlebenden eine neue Weltordnung verlangen, in der es weder Kanzler noch Bayrische Ministerpräsidenten gibt.
Nach gestern Abend gefühlten sechs TV-Brennpunkten und vier -Talkrunden gleichzeitig mit der unbeantworteten Botschaft vom "Weltuntergang, wenn...", habe ich aus Verzweiflung ab- und umgeschaltet. In der Nacht zappte ich dann zwischen James Bond und StarWars herum. Beide Szenarien, fand ich, waren glaubhafter als das, was durch die Cassandra-Rufe der Experten-Runden erreicht werden könnte.
Meine Bilanz des ersten Wochenendes mit angeordneter Isolationshaft bei "vereinzeltem" Freigang:
Erst hat es strippen geregnet, dann war es bei strahlender Sonne glasklar aber saukalt mit einem schneidenden Wind und letztlich sanken die Temperaturen vergangene Nacht - trotz Frühlingsanfang - auf vier Grad minus: ein absolut uneinheitliches, konzeptloses Wetter! Dazu passt, dass es eben auch kein einheitliches Konzept für die Bekämpfung des Virus gibt, und schon gar keines für eine Zeit danach - wenn Corona mit dem "Weltuntergang" obsiegt hätte.
Als Stubenhocker im für den Virus idealen Opfer-Alter, verabschiede ich mich deshalb nun für Stunden gemäß Konfuzius - dankbar für all das Erlebte und ohne Tränen, dass vergangen ist - in mein zurück liegendes Leben. Aber dann schrecke ich doch jäh auf, denke an die noch Jungen in der Familie und deren Kinder, an all die Schutzlosen in den Ländern mit rudimentärer Medizin und die Flüchtlinge, die das Virus nun auch schon erreicht hat.
Daraus ergibt sich die bange Frage:
Werde ich das erleben? Will ich das erleben? Oder verharre ich demütig und dankbar zuhause eingesperrt in der "Gnade der frühen Geburt", während sich Politiker und Experten nicht an ihre eigenen Regeln halten...
Erst seit ich die 7 vor den gelebten Jahren stehen habe, weiß ich, was dieses Denken für ein Fehler war. Was gäbe ich darum, zu lesen, was ich dereinst beim Erlebten wirklich gefühlt und was ich fürs Publikum daraus gemacht habe. Denn jetzt angesichts der hilflosen Verordnungen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus packt mich der Zorn des Alters gegen die Leute, die uns in den Medien voll schwafeln, um sich mit einer jeweils eigenen Meinung einen Stammplatz auf dem "Jahrmarkt der Eitelkeit" zu sichern. Allen voran der Söder Marcus, der bei jeder noch so "tragnahen" Aussage sein Kinn gewichtig vorzuschieben beginnt, um eigentlich nur eine Botschaft weiter zu verbreiten:
Übrigens: Ich kann nämlich auch Kanzler!
Lieber Marcus Söder! Wenn alle nicht koordinierten Maßnahmen nur zeigen, dass Coved-19 den desaströsen Zustand der EU offenbart, wird das Chaos der Null-Wirtschaft unter den Überlebenden eine neue Weltordnung verlangen, in der es weder Kanzler noch Bayrische Ministerpräsidenten gibt.
Nach gestern Abend gefühlten sechs TV-Brennpunkten und vier -Talkrunden gleichzeitig mit der unbeantworteten Botschaft vom "Weltuntergang, wenn...", habe ich aus Verzweiflung ab- und umgeschaltet. In der Nacht zappte ich dann zwischen James Bond und StarWars herum. Beide Szenarien, fand ich, waren glaubhafter als das, was durch die Cassandra-Rufe der Experten-Runden erreicht werden könnte.
Meine Bilanz des ersten Wochenendes mit angeordneter Isolationshaft bei "vereinzeltem" Freigang:
Erst hat es strippen geregnet, dann war es bei strahlender Sonne glasklar aber saukalt mit einem schneidenden Wind und letztlich sanken die Temperaturen vergangene Nacht - trotz Frühlingsanfang - auf vier Grad minus: ein absolut uneinheitliches, konzeptloses Wetter! Dazu passt, dass es eben auch kein einheitliches Konzept für die Bekämpfung des Virus gibt, und schon gar keines für eine Zeit danach - wenn Corona mit dem "Weltuntergang" obsiegt hätte.
Als Stubenhocker im für den Virus idealen Opfer-Alter, verabschiede ich mich deshalb nun für Stunden gemäß Konfuzius - dankbar für all das Erlebte und ohne Tränen, dass vergangen ist - in mein zurück liegendes Leben. Aber dann schrecke ich doch jäh auf, denke an die noch Jungen in der Familie und deren Kinder, an all die Schutzlosen in den Ländern mit rudimentärer Medizin und die Flüchtlinge, die das Virus nun auch schon erreicht hat.
Daraus ergibt sich die bange Frage:
Werde ich das erleben? Will ich das erleben? Oder verharre ich demütig und dankbar zuhause eingesperrt in der "Gnade der frühen Geburt", während sich Politiker und Experten nicht an ihre eigenen Regeln halten...
Freitag, 20. März 2020
Da stimmt was nicht!
Aus den Glas-Erkern unserer Wohnung haben wir fast einen Rundum-Blick über das Leben unter uns:
Auf den ersten Eindruck scheint sich noch nicht viel geändert zu haben. Aber dann erkennen wir das Fehlen der Kinder mit ihren Müttern auf dem Weg zu den Schulen oder in die Kindergärten.
Weil alle Restaurants der Gegend dicht gemacht haben, werden die warmen Mittagsmahlzeiten unseres Metzgers deutlich mehr in Anspruch genommen. Seine Kunden sind diszipliniert und halten beim Anstehen den empfohlenen Zwei-Meter-Abstand. Da ergaben sich gestern Schlangen von bis zu dreißig Metern.Es sind weniger Radler unterwegs - obwohl der Frühlingsanfang mit 18 Grad und Sonnenschein ja ein richtiger war. Dafür gibt es zu jeder Stunde deutlich mehr Jogger, die zum Park streben oder von ihrer Runde zurück kommen. Der Auto- und Liefer-Verkehr hat tagsüber noch nicht abgenommen, aber in der nächtlichen Rushhour ist es nun gespenstisch ruhig, weil das Party-Volk wohl doch zuhause bleibt.
Seit meinem letzten Post haben sich weltweit 50 000 Menschen zusätzlich infiziert und 2000 Tote sind in dieser Statistik hinzu gekommen. Dass die Zahl der Genesenen allerdings auch um 15 000 zugenommen hat, wird meist nur am Rande oder überhaupt nicht erwähnt.
Auch in Deutschland gibt es nun 1000 Infizierte mehr. Immer noch ist die Zahl der am Covid-19 Verstorbenen mit 45 vergleichsweise niedrig. Ich konnte heute morgen noch keine Statistik der Genesenen finden.
Zur Erinnerung die Grippewelle 2017/18 forderte allein in Deutschland 25.100 Todesopfer. Das Leben ging aber ungehindert weiter.
Das führt zu einer wichtigen Frage: Wie viele Menschen sind im Winter-Halbjahr 2019/20 an einer "normalen" Grippe verstorben, und wurden die statistisch gesondert aufgeführt oder aus den Corona-Zahlen heraus gerechnet. Die Virologen, die sonst so auskunftsfreudig sind, schweigen dazu, weil die aktuell angewandten Test zwar bei Covid-19 anschlagen, aber das auch täten, wenn wir alle Fledermäuse wären. Tatsächlich diversifiziert das Verfahren wohl nicht. Deshalb gibt es eine gesonderte Grippe-Statistik; - auch vom Robert Koch Institut publiziert, aber weitaus leiser.
Demnach waren mehr als 100 000 Deutsche infiziert und von denen sind 87 daran gestorben, ohne dass es auf ihrem Höhepunkt im Februar zu derart zerstörerischen politischen Maßnahmen für die Wirtschaft und letztlich für die Gesellschaft insgesamt gekommen wäre...
Schon immer erhob sich die ethische Frage ob man Zahlen an Todesopfern überhaupt miteinander vergleichen darf. Dennoch die Mächtigen dieser Erde nehmen ohne Sondermaßnahmen hin, dass Tausende in vermeintlichen Grenzkonflikten oder gar in von ihnen selbst provozierten Kriegshandlungen und bei der Flucht vor ihnen umkommen. Dann aber spielen sie die vermeintlich Fürsorglichen, wenn sie uns mit Ausgangssperren und Berufsverboten in Isolationshaft nehmen.
Donald Trump ist vom Virus-Verleugner schnell zu dessen ärgsten Feind mutiert, weil er entdeckt hat, dass ihm die Notstands-Verordnung bei seinem egomanischen Herrschen manche Hindernisse aus dem Weg räumen könnte. Macron schwadroniert von einem Krieg, in dem sich sein Land befindet. Johnson will alle Alten isolieren, Und Putin nutzt die abgelenkte Aufmerksamkeit der Welt, um sich qua Verfassungsänderung für die Restzeit seines Leben zum "Zaren aller Reußen" zu küren.
Ja, und was macht unsere wackere Kanzlerin? Nach wochenlangem, beharrliche Schweigen und dem überwiegenden Abkacken erdenklicher Nachfolger haut sie eine Rede ans Volk raus, die ihre Speichel-Lecker geradezu als "historisch" feierten.
Sollten wir Covid-19 wider allen überzogenen Maßnahmen nach einem Jahrzehnt überlebt haben, wird Angela Merkel ganz sicher einen herausragenden Platz in unserer Geschichte einnehmen. Aber ob sich dann noch einer an diese heroisch heischenden Durchhalte-Rede erinnern möchte?
Mir kommt diese markige Merkel-Version vor wie der olle Bügerbeauftragte Nettelbeck aus Kolberg, der 1806 den Franzosen Paroli bot. Paul Heyse widmete ihm ein Theaterstück und Göbbels einen bis heute beispielhaften Film. Aber schaut selbst!
Den gibt es bei YouTube zum Runterladen. Ein Schuft, wer beim Vergleich der Dialektik an Böses denkt.
"On ni soit qui mal y pense!"
Auf den ersten Eindruck scheint sich noch nicht viel geändert zu haben. Aber dann erkennen wir das Fehlen der Kinder mit ihren Müttern auf dem Weg zu den Schulen oder in die Kindergärten.
Weil alle Restaurants der Gegend dicht gemacht haben, werden die warmen Mittagsmahlzeiten unseres Metzgers deutlich mehr in Anspruch genommen. Seine Kunden sind diszipliniert und halten beim Anstehen den empfohlenen Zwei-Meter-Abstand. Da ergaben sich gestern Schlangen von bis zu dreißig Metern.Es sind weniger Radler unterwegs - obwohl der Frühlingsanfang mit 18 Grad und Sonnenschein ja ein richtiger war. Dafür gibt es zu jeder Stunde deutlich mehr Jogger, die zum Park streben oder von ihrer Runde zurück kommen. Der Auto- und Liefer-Verkehr hat tagsüber noch nicht abgenommen, aber in der nächtlichen Rushhour ist es nun gespenstisch ruhig, weil das Party-Volk wohl doch zuhause bleibt.
Seit meinem letzten Post haben sich weltweit 50 000 Menschen zusätzlich infiziert und 2000 Tote sind in dieser Statistik hinzu gekommen. Dass die Zahl der Genesenen allerdings auch um 15 000 zugenommen hat, wird meist nur am Rande oder überhaupt nicht erwähnt.
Auch in Deutschland gibt es nun 1000 Infizierte mehr. Immer noch ist die Zahl der am Covid-19 Verstorbenen mit 45 vergleichsweise niedrig. Ich konnte heute morgen noch keine Statistik der Genesenen finden.
Zur Erinnerung die Grippewelle 2017/18 forderte allein in Deutschland 25.100 Todesopfer. Das Leben ging aber ungehindert weiter.
Das führt zu einer wichtigen Frage: Wie viele Menschen sind im Winter-Halbjahr 2019/20 an einer "normalen" Grippe verstorben, und wurden die statistisch gesondert aufgeführt oder aus den Corona-Zahlen heraus gerechnet. Die Virologen, die sonst so auskunftsfreudig sind, schweigen dazu, weil die aktuell angewandten Test zwar bei Covid-19 anschlagen, aber das auch täten, wenn wir alle Fledermäuse wären. Tatsächlich diversifiziert das Verfahren wohl nicht. Deshalb gibt es eine gesonderte Grippe-Statistik; - auch vom Robert Koch Institut publiziert, aber weitaus leiser.
Demnach waren mehr als 100 000 Deutsche infiziert und von denen sind 87 daran gestorben, ohne dass es auf ihrem Höhepunkt im Februar zu derart zerstörerischen politischen Maßnahmen für die Wirtschaft und letztlich für die Gesellschaft insgesamt gekommen wäre...
Schon immer erhob sich die ethische Frage ob man Zahlen an Todesopfern überhaupt miteinander vergleichen darf. Dennoch die Mächtigen dieser Erde nehmen ohne Sondermaßnahmen hin, dass Tausende in vermeintlichen Grenzkonflikten oder gar in von ihnen selbst provozierten Kriegshandlungen und bei der Flucht vor ihnen umkommen. Dann aber spielen sie die vermeintlich Fürsorglichen, wenn sie uns mit Ausgangssperren und Berufsverboten in Isolationshaft nehmen.
Donald Trump ist vom Virus-Verleugner schnell zu dessen ärgsten Feind mutiert, weil er entdeckt hat, dass ihm die Notstands-Verordnung bei seinem egomanischen Herrschen manche Hindernisse aus dem Weg räumen könnte. Macron schwadroniert von einem Krieg, in dem sich sein Land befindet. Johnson will alle Alten isolieren, Und Putin nutzt die abgelenkte Aufmerksamkeit der Welt, um sich qua Verfassungsänderung für die Restzeit seines Leben zum "Zaren aller Reußen" zu küren.
Ja, und was macht unsere wackere Kanzlerin? Nach wochenlangem, beharrliche Schweigen und dem überwiegenden Abkacken erdenklicher Nachfolger haut sie eine Rede ans Volk raus, die ihre Speichel-Lecker geradezu als "historisch" feierten.
Sollten wir Covid-19 wider allen überzogenen Maßnahmen nach einem Jahrzehnt überlebt haben, wird Angela Merkel ganz sicher einen herausragenden Platz in unserer Geschichte einnehmen. Aber ob sich dann noch einer an diese heroisch heischenden Durchhalte-Rede erinnern möchte?
Joachim Nettelbeck 1738 - 1824 |
Kursächsisches Wappen mit Spruch des Hosenbandordens |
Den gibt es bei YouTube zum Runterladen. Ein Schuft, wer beim Vergleich der Dialektik an Böses denkt.
"On ni soit qui mal y pense!"
Mittwoch, 18. März 2020
Der Corona-News-Overkill
Vielleicht trifft Covid-19 vor allem deshalb Alte und Vor-Erkrankte, weil die die meiste Zeit haben, vorher Nachrichten zu konsumieren und in Quellen nach den Ursprüngen der Pandemie zu stöbern.
Seit ich zum letzten Mal zur Kommunal-Wahl vergangenen Sonntag das Glashaus verlassen habe, bin ich einem Bits- und Bites-Gewitter in meinen Computern und dem Dauerbeschuss immer wieder neu konfektionierter schon gesehener Video-Schnipsel im Fernsehen ausgesetzt. Wenn ich allein schon das Wort "Brennpunkt" höre, bekomme ich Schnapp-Atmung. Um mich zu beruhigen, bin ich der pandemischen Panik mal aus ganz anderen Blickwinkeln näher gekommen.
Aber zunächst der aktuelle Stand von vor ein paar Minuten:
Laut der zentralen Erfassung durch das Robert-Koch-Institut haben wir folgende Situation:
Bestätigte Infektionen: 198.155; Aktuell Infizierte: 108.241; Tote: 7.954; Genesene Patienten: 81.960
Stand: 18.03.2020, 08:00
In Deutschland gab es vor dreißig Minuten 26 Todesfälle und mehr als 9000 bestätigte Corona-Infizierte.
Tendenziell fragt sich der Unbefangene bei diesen Zahlen-Verhältnissen, wieso nicht auf die großen Überlebens-Chancen hingewiesen wird. Wieso keine Interviews mit Infizierten gemacht werden, die die Quarantäne frei von Befunden wieder verlassen haben?
Von den ersten Meldungen über Corona werden Fachleute, Politiker und andere Entscheider allein von überdramatisierten negativen Berichten in allen Medien vor sich her getrieben. Die Eskalation medialer Dramatik verlief doppelt so schnell wie die tatsächliche Verbreitung des Virus. Schuld daran ist natürlich auch das Internet, in dem es durch selbst bestallte Verschwörungs-Theoretiker geradezu haarsträubend zur Sache geht.
Klar, das ist ja einfach abzulesen: Am härtesten sind die zwei wichtigsten Wirtschafts-Ballungsräume, die "America First" beeinträchtigen - nämlich China und Europa - durch Fallzahlen betroffen. Aber selbst der dümmste US-Präsident aller Zeiten kann ja nicht wollen, dass die globalen Märkte zusammen brechen - selbst wenn er für sein Land in Anspruch nimmt, kaum betroffen zu sein...
Wer profitiert am Ende von dem sich anbahnenden Welt-Wirtschafts-Drama?
Es gibt einen alten Kriminalisten-Spruch: Folge immer dem Weg des Geldes!
Als wenn das in Zeiten von BitCoins, Online-Banking mit Transfers in Micro-Sekunden noch so einfach wäre.
Wer diesen Corona-News-Overkill eher überlebt als das Virus, wird es dann wissen. Aber es wird ihm genau so wenig nutzen wie vorher.
In diesem Sinne: Isoliert euch schön!
Seit ich zum letzten Mal zur Kommunal-Wahl vergangenen Sonntag das Glashaus verlassen habe, bin ich einem Bits- und Bites-Gewitter in meinen Computern und dem Dauerbeschuss immer wieder neu konfektionierter schon gesehener Video-Schnipsel im Fernsehen ausgesetzt. Wenn ich allein schon das Wort "Brennpunkt" höre, bekomme ich Schnapp-Atmung. Um mich zu beruhigen, bin ich der pandemischen Panik mal aus ganz anderen Blickwinkeln näher gekommen.
Aber zunächst der aktuelle Stand von vor ein paar Minuten:
Laut der zentralen Erfassung durch das Robert-Koch-Institut haben wir folgende Situation:
Bestätigte Infektionen: 198.155; Aktuell Infizierte: 108.241; Tote: 7.954; Genesene Patienten: 81.960
Stand: 18.03.2020, 08:00
In Deutschland gab es vor dreißig Minuten 26 Todesfälle und mehr als 9000 bestätigte Corona-Infizierte.
Tendenziell fragt sich der Unbefangene bei diesen Zahlen-Verhältnissen, wieso nicht auf die großen Überlebens-Chancen hingewiesen wird. Wieso keine Interviews mit Infizierten gemacht werden, die die Quarantäne frei von Befunden wieder verlassen haben?
Von den ersten Meldungen über Corona werden Fachleute, Politiker und andere Entscheider allein von überdramatisierten negativen Berichten in allen Medien vor sich her getrieben. Die Eskalation medialer Dramatik verlief doppelt so schnell wie die tatsächliche Verbreitung des Virus. Schuld daran ist natürlich auch das Internet, in dem es durch selbst bestallte Verschwörungs-Theoretiker geradezu haarsträubend zur Sache geht.
Klar, das ist ja einfach abzulesen: Am härtesten sind die zwei wichtigsten Wirtschafts-Ballungsräume, die "America First" beeinträchtigen - nämlich China und Europa - durch Fallzahlen betroffen. Aber selbst der dümmste US-Präsident aller Zeiten kann ja nicht wollen, dass die globalen Märkte zusammen brechen - selbst wenn er für sein Land in Anspruch nimmt, kaum betroffen zu sein...
Wer profitiert am Ende von dem sich anbahnenden Welt-Wirtschafts-Drama?
Es gibt einen alten Kriminalisten-Spruch: Folge immer dem Weg des Geldes!
Als wenn das in Zeiten von BitCoins, Online-Banking mit Transfers in Micro-Sekunden noch so einfach wäre.
Wer diesen Corona-News-Overkill eher überlebt als das Virus, wird es dann wissen. Aber es wird ihm genau so wenig nutzen wie vorher.
In diesem Sinne: Isoliert euch schön!
Montag, 16. März 2020
Corona und der Klopapier-Koller
Wie ich im "Burgschreiber-Blog"erhofft hatte, ist es dem smarten Giuseppe Conte gelungen, wieder die "italienischen Momente" bei seinen Landsleuten zu wecken. Trotz dem härtesten Befall von Covid-19 nach China und der rigorosesten Maßnahmen aller Länder, steht mein Lieblings-Land von Hashtags animiert vereint auf den Balkons und schmettert mit Kochgeschirr scheppernd die gängigsten Arien oder Schlager von Liebe und Gemeinsamkeit. Complimenti!!!
Und was macht der braun getönte Teutone? Der hortet Klopapier...
Ich hatte das ja bislang ein wenig als Sensations-Mache gesehen, aber am Samstag kam die fürsorglichste aller meiner Ehefrauen vom Luxus-Supermarkt in der Nähe zurück und berichtete von tatsächlich leer geräumten Regalen. Vor allem vom Notstand beim Toiletten-Papier trotz ständiger Wagenladungen, die nach geliefert wurden.
Alles, was ich bisher von Corona gelesen habe, bezog sich auf typische Symptome einer Lungen-Erkrankung und nicht auf Überproduktionen des Verdauungstrakts. Haben die Deutschen trotz der vergleichsweise geringen Infektions-Zahlen einen derartigen Schiss?
Nein. Natürlich ist das ganze im wahrsten Sinne der Übersetzung ein im Web aktivierter "shit-storm", der aber beispielsweise auch köstliche Beispiele von Galgen-Humor und Kreativität der Eingeschlossenen generiert.
Schaut, was ich alles unter Hashtag Klopapiermangel gefunden habe:
Spaß im Viren-Verlies: Mit dem Klorollen-Fernglas in die Berge gucken |
Interpretation von Pink Floyd: No brick in the Lo-Paper-Wall Quelle: twitter |
Freitag, 13. März 2020
Baby Trump lässt nicht mitspielen
Ja, geht's noch? Freitag, der 13., der DAX crasht auf die 9000er-Marke, Bayern schließt die Kitas und Schulen bis zu den Osterferien. An die Fenster meines Arbeitszimmers prasselt ein apokalyptischer Hagel und auch sonst nur schlechte Nachrichten...
Der ganze Globus scheint beherrscht vom Corona-Virus. Fast. Miteiner Ausnahme: Nur ein offenbar geistig zurück gebliebenes Provinz-Nest in den USA leistet entschlossen Widerstand. Da sitzt ein vielleicht nicht genug geliebtes Riesen-Baby umgeben von Speichelleckern in einem Weißen Palast und spielt in seinem mit Gold eingefassten, ovalen Sandkasten "König der Welt", indem er nahezu alle Vernunft selektiv ausgrenzt.
Die, die ihn am wenigsten lieben, hat er jetzt mit einem Einreise-Verbot belegt - die Europäer.
Allerdings mit Ausnahme der Briten. Der "ass crawler", Brexit-Johnson ist ja einer zum gegenseitig great Finden, und außerdem gehört ja GB nicht mehr zur EU.
Auch bei einem wie mir, der am Ende eines Lebens aus vollem Füllhorn keinen Grund mehr zur Panik hätte, steigt die langsam auf. In einem keimfreien Chat habe ich gestern die Familie "um mich geschart" und Notfall-Pläne abgeklopft. Aber die ist cool. Außer dem Fabel-Koch von Schwiegersohn, der als Sous Chef in einem überdimensionierten und jetzt meist leeren Gourmet-Restaurant wirkt, in dem ich mir kaum eine Vorspeise leisten könnte, ist niemand zunächst betroffen.
Tochter und Sohn sind routinierte Home-Office-Worker, und der Enkel ist sowieso gerne bei seiner Mutter, sollte die privat organisierte Kita dicht machen müssen.
Ja, das mit der Panik: Als routinierter Nachrichten-Verbreiter, weiß ich natürlich, wo und wie sie gesteuert wird. Lest selbst - liebe Leserinnen und Leser: Wo sind die Statistiken über die Zahl derer, die nach der Quarantäne ohne Symptome entlassen wurden? Es wird beinahe ausschließlich von jenen berichtet, die abgeschottet werden. Es gibt kaum Erfahrungs-Berichte von Leuten, die das Virus überlebt haben. Das müssen gemäß den verbreiteten Statistiken ja nicht gerade wenig sein. Das Verhältnis von Infizierten zu Todesfällen ist immer noch nicht dramatischer als bei der Grippe-Welle 2014.
Die Verbreitungs-Geschwindigkeit und die Vielzahl betroffener Nationen erlauben allerdings nicht, dass man die Pandemie spaßeshalber unterschätzt. Deshalb mein Lösungsvorschlag:
Das Weiße Haus und Downing Street 10 vorsichtig infizieren und sofort bis zu den nächsten Wahlen unter Quarantäne stellen. Zumindest hören dann vielleicht die gleichzeitig durchgeführten Raketen-Angriffe im Irak auf.
Der ganze Globus scheint beherrscht vom Corona-Virus. Fast. Miteiner Ausnahme: Nur ein offenbar geistig zurück gebliebenes Provinz-Nest in den USA leistet entschlossen Widerstand. Da sitzt ein vielleicht nicht genug geliebtes Riesen-Baby umgeben von Speichelleckern in einem Weißen Palast und spielt in seinem mit Gold eingefassten, ovalen Sandkasten "König der Welt", indem er nahezu alle Vernunft selektiv ausgrenzt.
Die, die ihn am wenigsten lieben, hat er jetzt mit einem Einreise-Verbot belegt - die Europäer.
Allerdings mit Ausnahme der Briten. Der "ass crawler", Brexit-Johnson ist ja einer zum gegenseitig great Finden, und außerdem gehört ja GB nicht mehr zur EU.
Jeder kann sich das selber ausmalen, wie es mit dem Leben aus dem Füllhorn weitergeht Quelle: schulbilder.org |
Tochter und Sohn sind routinierte Home-Office-Worker, und der Enkel ist sowieso gerne bei seiner Mutter, sollte die privat organisierte Kita dicht machen müssen.
Ja, das mit der Panik: Als routinierter Nachrichten-Verbreiter, weiß ich natürlich, wo und wie sie gesteuert wird. Lest selbst - liebe Leserinnen und Leser: Wo sind die Statistiken über die Zahl derer, die nach der Quarantäne ohne Symptome entlassen wurden? Es wird beinahe ausschließlich von jenen berichtet, die abgeschottet werden. Es gibt kaum Erfahrungs-Berichte von Leuten, die das Virus überlebt haben. Das müssen gemäß den verbreiteten Statistiken ja nicht gerade wenig sein. Das Verhältnis von Infizierten zu Todesfällen ist immer noch nicht dramatischer als bei der Grippe-Welle 2014.
Der Zaun allein wird das Covid-19 nicht stoppen Quelle:pexels.com |
Die Verbreitungs-Geschwindigkeit und die Vielzahl betroffener Nationen erlauben allerdings nicht, dass man die Pandemie spaßeshalber unterschätzt. Deshalb mein Lösungsvorschlag:
Das Weiße Haus und Downing Street 10 vorsichtig infizieren und sofort bis zu den nächsten Wahlen unter Quarantäne stellen. Zumindest hören dann vielleicht die gleichzeitig durchgeführten Raketen-Angriffe im Irak auf.
Baldiger Abschied in dringend angeratene Quarantäne. Soll ja drinnen recht gemütlich sein: Downing Street 10 Quelle: sn.at |
Mittwoch, 11. März 2020
Ab in die Antarktis?
Neumayer III in der Antarktis Quelle: wikipedia.org |
Original-Titel: "The Beach" Filmplakat MGM |
Geniale Gruselmonster erschaffen vom Schweizer Surrealisten HR Giger 1940 -2014 |
Meteore, Erbeben, Vulkan-Ausbrüche und Tsunamis kosteten schon immer Millionen von Menschenleben. Pest, Cholera und Masern - ja auch die "Spanische Grippe" - waren dazu für Massenvernichtungen verantwortlich. Aber nichts Natürliches übertraf summa summarum die Schlächterei nimmer einzudämmender Kriegslust. Die größte letale Bedrohung des Menschen ist der Mensch selbst. Es wäre also gar eine lebenserhaltende Wirkung des Covid-19, wenn er uns in der Folge - und so wir es überleben - auf Dauer zu konzertierter Vernunft zwänge.
Aber - liebe Leute - dazu wird es nicht kommen, weil ja in diesem Moment Gierige schon wieder schauen, wie sie aus dieser viralen Bedrohung und dem Verlust der anderen erneut den größt möglichen Profit erzielen können
Albrecht Dürers "Apokalyptische Reiter" als Vision einer sich immer wiederholenden Wirklichkeit Holzschnitt Ende 1497 Quelle: wikipedia.org |
Montag, 9. März 2020
Viral asozial
Max Weber 1864 - 1920 |
Schon wenig später wurde von einer Bio-Waffe gemunkelt, die wegen des Ende des Ersten Weltkrieges nicht mehr zum Einsatz kam, aber dennoch "entfleuchte". Denn auffallend viele jüngere Menschen zwischen 20 und 40 waren unter der gegenwärtig durch Forschung ermittelten Zahl von 50 Millionen Menschen, die dem Virus damals zum Opfer fielen; Soldaten; Arbeiter aber auch viele Kinder und Jugendliche. In Wien, wo die Grippe besonders wütete, starben an ihr noch als Twens auch einer meiner Lieblings-Maler, Egon Schiele und seine Frau, die er nur einige Tage überlebte.
Egon Schiele 1890 - 1918 Fotos:Wikipedia |
Woher der unsichtbare Killer kam, lag damals genauso im Ungewissen wie der Ursprung des "Coronas" heute. Trotz höherem virologischen Wissen, besseren Kommunikations-Techniken und verblüffendem Mut zu Quarantäne-Maßnahmen erscheint eine gewisse "entspannte Hilflosigkeit" bei den verantwortlichen Bekämpfern und Politikern sowie auch in der Bevölkerung unangebracht.
Denn im Vergleich zum Erreger der "Spanischen Grippe" scheint Covid-19, der bislang in erster Linie ältere Touristen und wohlhabende Geschäftsreisende infiziert zu haben scheint, ansonsten ein komplett "asozialer Virus" zu sein. Was es vor allem in totalitär geführten Staaten - wie China, Nordkorea, Russland der Türkei aber auch den USA - einach macht, ihn zu unterschätzen, aber eben auch zu Vertuschungen führt.
Der TV-Auftritt von Donald Trump mit Baseball-Mütze und Bomberjacke in einer Labor-Kulisse wird möglicherweise einmal zum Bumerang für ihn. Denn der "great Job", den die US-Virologen angeblich machen, wurde nach Meinung von Experten genauso gefährlich spät begonnen wie in China oder den Ländern, die gar nichts ans WHO melden. Ist wohl kaum zu glauben, dass Erdogans Flüchtlingspolitik dem Virus an der griechischen Grenze nicht zu mehr Verbreitung verhülfe...
The great Corona-Verniedlicher POTUS im Laabor. Foto: zdf.de |
Was, wenn sogar mehrfache Infektionen möglich wären? Quelle: WHO |
Wir werden heuer wohl so schnell nicht nach Italien kommen, denn Giuseppe Conte setzt zumindest bis Ostern auf konsequente Abschottung. Am Wochenende habe ich die Deutsch-Italienerin, die sich in unserer Abwesenheit um alles kümmert, für eine Statement aus nächster Nähe angerufen. Sie war gerade noch von einem Aufenthalt bei ihren Eltern in Deutschland zurück. Sie sähe das ganze Drama bei "uns in den ligurischen Bergen" ganz "tiefenentspannt", meinte sie, obwohl ihre Tochter beim Studium in Bologna ihre Vorlesungen jetzt nur noch online bekommt, und ihr Sohn, der ja in drei Monaten Abi machen soll, die Freizeit daheim absolut nicht zum Lernen nutzt. Das Telefonat fand aber vor den 106 Corona-Toten allein am Samstag statt, und der Erkrankung des ersten Spitzenpolitikers, die gestern gemeldet wurde...
Der Macrolotto Zero von Prato: Modell-Projekt, bei dem auch Architektur-Studenten Erfahrungen sammeln konnten... Foto: iltirenni.it |
Dann gnade uns aber im wahrsten Sinne des Wortes...
Freitag, 6. März 2020
Wetter-Geschichten
Es fällt nicht gleich auf, aber jedesmal, wenn sich die Welt im Wandel befand, dichteten die Historiker eine Begrifflichkeit dazu, die etwas mit Wetter und Klima zu tun hat:
Das berühmte Gemälde des Deutsch-Amerikaners Emanuel Leutze zeigt, wie Washington 1776 am Weihnachtsmorgen den Delaware bei treibendem Eis überquert. Das passt wohl kaum zu Sandra Parettis wohl allegorisch gemeinten Roman-Titel "Der Winter, der ein Sommer war".
In der Deutschen Geschichte sprechen die Historiker vom "Vormärz", wenn sie die im "Deutschen Bund" anhaltenden, unruhigen Zeiten zwischen der Revolution 1830 und der März-Revolution von 1848/49 zusammenfassen.
Der russische Schriftsteller, Kommunist und jüdische Aktivist Ilja Ehrenburg verbirgt in seinem scheinbar simplen Roman "Tauwetter" 1954 eine gnadenlose Abrechnung mit dem Stalinismus, die den langen Wertewandel in der Sowjetunion einleitete.
Und dann hatten wir ja auch noch Alexander Dubceks "Prager Frühling" und den "Arabischen Frühling", der genauso wenig dauerhaft war, wie jeder Wetter-Umschwung.
Fühlte ich mich berufen, einen Roman über die Zustände auf unserer Erde allein im letzten Halbjahr zu schreiben, würde ich ihn demgemäß vermutlich "Der ewige April" nennen.
Der wärmste Winter weltweit seit es Statistiken gibt, zeitigt ja nicht nur Stürme nie dagewesener Stärke, sondern auch Kriegshandlungen unsäglicher Menschenverachtung, die Flüchtlingsströme in erschütternde humanitäre Katastrophen führen. Und als reichte das nicht schon, haben wir uns als Krönung der Virologie auch noch "Corona" eingefangen.
Gerade las ich von Flamingos, die am Bodensee überwintern und von Störchen, die sich von nördlichen Deutschland nicht mehr in Richtung Afrika aufmachen. Die Vögel scheinen sich hier wirklich "vogelfrei" aufzuführen.
Das merke ich an den Amsel-Gesängen von allen Ecken unserer Kreuzung. Seit dem Fasching tirilieren sie, als feierten sie bereits in Vorahnung der Münchner Bürgermeisterwahl eine Art "Münchner Frühling".
Nachts haben wir während der verkehrsarmen Stunden im Schlafzimmer stets ein Oberlicht auf, das ich dann gegen sechs Uhr früh schalldicht schließe. Heute Nacht musste ich bereits um vier zumachen - die Amseln waren einfach zu laut!
Das berühmte Gemälde des Deutsch-Amerikaners Emanuel Leutze zeigt, wie Washington 1776 am Weihnachtsmorgen den Delaware bei treibendem Eis überquert. Das passt wohl kaum zu Sandra Parettis wohl allegorisch gemeinten Roman-Titel "Der Winter, der ein Sommer war".
In der Deutschen Geschichte sprechen die Historiker vom "Vormärz", wenn sie die im "Deutschen Bund" anhaltenden, unruhigen Zeiten zwischen der Revolution 1830 und der März-Revolution von 1848/49 zusammenfassen.
Ilja Ehrenburg 1891 - 1967 |
Und dann hatten wir ja auch noch Alexander Dubceks "Prager Frühling" und den "Arabischen Frühling", der genauso wenig dauerhaft war, wie jeder Wetter-Umschwung.
Fühlte ich mich berufen, einen Roman über die Zustände auf unserer Erde allein im letzten Halbjahr zu schreiben, würde ich ihn demgemäß vermutlich "Der ewige April" nennen.
Der wärmste Winter weltweit seit es Statistiken gibt, zeitigt ja nicht nur Stürme nie dagewesener Stärke, sondern auch Kriegshandlungen unsäglicher Menschenverachtung, die Flüchtlingsströme in erschütternde humanitäre Katastrophen führen. Und als reichte das nicht schon, haben wir uns als Krönung der Virologie auch noch "Corona" eingefangen.
Die Eis-Flamingos vom Bodensee aus dem Bericht der Oberthurgauer Nachrichten |
Das merke ich an den Amsel-Gesängen von allen Ecken unserer Kreuzung. Seit dem Fasching tirilieren sie, als feierten sie bereits in Vorahnung der Münchner Bürgermeisterwahl eine Art "Münchner Frühling".
Nachts haben wir während der verkehrsarmen Stunden im Schlafzimmer stets ein Oberlicht auf, das ich dann gegen sechs Uhr früh schalldicht schließe. Heute Nacht musste ich bereits um vier zumachen - die Amseln waren einfach zu laut!
Mittwoch, 4. März 2020
Besitz und Eigentum
Wer unter der didaktischen Dauerberieselung eines Juristen aufwuchs, der zudem noch Liegenschaften des Bundes zu verwalten hatte, lernte den juristischen Unterschied zwischen Eigentum und Besitz in vielfältigen Lektionen. Vor allem dann, wenn im Zusammenhang mit Vaters Wirken auch merkwürdige Menschen mit noch merkwürdigerem Lebensunterhalt am Tisch saßen.
Besonders gerne ging ich zu einem Herrn Boch, der vor den Toren Hamburgs einen Gutshof mit privatem See bewohnte, in dem ich angeln und auf dem ich mit dem Ruderboot herum kreuzen durfte. Außerdem gab es da eine gleichaltrige Tochter, in die ich als Neunjähriger ziemlich verknallt war...
Herr Boch sprach von seiner einst adeligen Ehefrau immer in der dritten Person. Das hörte sich in etwa so an:
"Das hat sich aber gelohnt, dass Frau Boch heute so lange in der Küche stand, schmeckt wirklich großartig Schatz."
Der ungezogene Knabe fragte dann irgendwann indiskret, wieso Herr Boch - auch wenn Frau Boch zugegen war - von ihr stets als Frau Boch und nie als meine Frau sprach. Er hatte das Aussehen eines Schauspielers und den Bariton eines Sängers. Deshalb blieb fast alles, was er sagte, für immer in Erinnerung:
"Minjong - wenn du mal groß bist, wirst du hoffentlich beherzigen, dass eine Frau niemals dein Eigentum ist und du stolz sein musst, wenn du sie gelegentlich besitzen darfst."
Damit es nicht zu romantisch wird:
Hier noch eine weitere Lektion über Eigentum und Besitz.
Mein Vater hatte damals auch mit einem staatenlosen Mann zu tun, der im Hamburger Freihafen, für dessen Liegenschaften mein Vater verwaltungstechnisch zuständig war, ein feudales und spannend ausgestattetes Hausboot bewohnte, das sein Eigentum war. Es lag am Kai einer Werkshalle in seinem Besitz. Dort fertigte er maschinell aus alten Förderseilen und anderem Draht-Geflecht - zollfrei als Schrott eingeführt - neuen Stacheldraht, den er wiederum zollfrei in die vielen Krisenherde der Nachkriegs-Welt ausführte.
Da er nicht nur schlau, sondern auch sparsam war, fragte der Wirtschaftswunder-Millionär eines Tages, als ihm die Liegegebühren für sein Hausboot zu hoch wurden, was dagegen spräche, wenn er das Hausboot auf das Dach der Werkshalle hievte. Der Eigentümer des Hausbootes fragte den Eigentümer der Werkshalle, deren Besitzer er ja auch war. So entstand womöglich für Jahrzehnte ein Hingucker für die Besucher des Freihafens, aber da war mein Vater ja schon längst mit höheren Rang nach München versetzt worden.
Wo ihn die heiklen Fälle aber auch nicht nicht los ließen: Väterchen Timofei war dabei sein wohl prominentester. Der russische Kohlen-Kutscher (Details bei Wikipedia) hatte sich am Rande des ehemaligen Flugfeldes auf dem Oberwiesenfeld gemeinsam mit seiner Frau Natascha in einem Akt widerrechtlicher Landnahme aus Trümmern des Krieges eine Eremitage samt kleiner Kapelle errichtet. Die stand aber beharrlich auf dem Gelände, auf dem der Olympiapark für die Spiele 1972 entstehen sollte.
Die Rechtslage war eindeutig, aber die Münchner Bevölkerung - angestachelt von den Boulevard-Blättern - verlangte, dass München den Beinamen "Weltstadt mit Herz" Ehre einlegen sollte. Der ambitionierte, oberste Dienstherr meines Vaters, der damalige Finanzminister Franz Josef Strauß, ließ meinen Vater mit dem bereits erteilten Räumungs- und Abriss-Befehl allein im Regen stehen.
Das Olympia-Gelände wurde tatsächlich um Timofeis Eremitage herum neu geplant.
Wieso ich meinen Blog heute mit "ollen Kamellen" bestreite hat aktuelle Denk-Anstöße.
Nämlich die MeeToo-Debatte und der erneut unermesslich hohe Bedarf an Stacheldraht, um Menschen auszugrenzen.
Mag sein, dass die Welt in der erweiterten Nachkriegszeit zumindest bei uns irgendwie einfacher gestrickt war. Weder das Boch-Theorem zur Ehre der Frauen noch handgemachter Stacheldraht oder gar geduldete Einsiedeleien von Flüchtlingen berührten derzeit noch die Herzen...
Dabei sollte uns doch eines klar sein: Auch wenn wir Menschen zeit- und stückweise Eigentümer auf ihm sind, werden wir unseren Planeten Erde niemals auf Dauer allein besitzen!
Besonders gerne ging ich zu einem Herrn Boch, der vor den Toren Hamburgs einen Gutshof mit privatem See bewohnte, in dem ich angeln und auf dem ich mit dem Ruderboot herum kreuzen durfte. Außerdem gab es da eine gleichaltrige Tochter, in die ich als Neunjähriger ziemlich verknallt war...
Herr Boch sprach von seiner einst adeligen Ehefrau immer in der dritten Person. Das hörte sich in etwa so an:
"Das hat sich aber gelohnt, dass Frau Boch heute so lange in der Küche stand, schmeckt wirklich großartig Schatz."
Der ungezogene Knabe fragte dann irgendwann indiskret, wieso Herr Boch - auch wenn Frau Boch zugegen war - von ihr stets als Frau Boch und nie als meine Frau sprach. Er hatte das Aussehen eines Schauspielers und den Bariton eines Sängers. Deshalb blieb fast alles, was er sagte, für immer in Erinnerung:
"Minjong - wenn du mal groß bist, wirst du hoffentlich beherzigen, dass eine Frau niemals dein Eigentum ist und du stolz sein musst, wenn du sie gelegentlich besitzen darfst."
Damit es nicht zu romantisch wird:
Hier noch eine weitere Lektion über Eigentum und Besitz.
Die Idee fand in München vor ein paar Jahren Nachahmer: Die ausrangierte Utting vom Ammersee dient jetzt auf einem alten Bahndamm als Lokal mit Biergarten |
Da er nicht nur schlau, sondern auch sparsam war, fragte der Wirtschaftswunder-Millionär eines Tages, als ihm die Liegegebühren für sein Hausboot zu hoch wurden, was dagegen spräche, wenn er das Hausboot auf das Dach der Werkshalle hievte. Der Eigentümer des Hausbootes fragte den Eigentümer der Werkshalle, deren Besitzer er ja auch war. So entstand womöglich für Jahrzehnte ein Hingucker für die Besucher des Freihafens, aber da war mein Vater ja schon längst mit höheren Rang nach München versetzt worden.
Väterchen Timofei und seine Natascha 1952 beim Bau ihrer Ost-West-Friedenskirche Quelle: Wikipedia |
Die Rechtslage war eindeutig, aber die Münchner Bevölkerung - angestachelt von den Boulevard-Blättern - verlangte, dass München den Beinamen "Weltstadt mit Herz" Ehre einlegen sollte. Der ambitionierte, oberste Dienstherr meines Vaters, der damalige Finanzminister Franz Josef Strauß, ließ meinen Vater mit dem bereits erteilten Räumungs- und Abriss-Befehl allein im Regen stehen.
Das Olympia-Gelände wurde tatsächlich um Timofeis Eremitage herum neu geplant.
Wieso ich meinen Blog heute mit "ollen Kamellen" bestreite hat aktuelle Denk-Anstöße.
Nämlich die MeeToo-Debatte und der erneut unermesslich hohe Bedarf an Stacheldraht, um Menschen auszugrenzen.
Mag sein, dass die Welt in der erweiterten Nachkriegszeit zumindest bei uns irgendwie einfacher gestrickt war. Weder das Boch-Theorem zur Ehre der Frauen noch handgemachter Stacheldraht oder gar geduldete Einsiedeleien von Flüchtlingen berührten derzeit noch die Herzen...
Dabei sollte uns doch eines klar sein: Auch wenn wir Menschen zeit- und stückweise Eigentümer auf ihm sind, werden wir unseren Planeten Erde niemals auf Dauer allein besitzen!
Montag, 2. März 2020
Der krasse Kampf um die Kohle der Alten
Es ist eine unumstößliche Tatsache dass sich die Renten nicht so schnell anpassen konnten, wie es der Euro schaffte, sich auf Mark-Niveau zu senken.
Die zweite Generation des Wiederaufbaus wurde zusätzlich durch den Soli und die staatlichen Rettungsaktionen der Banken nach den Crashs 2006 bis 2008 so sehr steuerlich zur Kasse gebeten wie keine andere nach dem Krieg. Dann erlebte sie durch Null-Zins und Fake-Anlagen von Banken, die einst einen seriösen Ruf hatten, dass die für das Alter geplante Rendite nicht reichen würde.
Zur Belohnung stirbt diese Bevölerungs-Schicht nicht mehr überwiegend zwischen 70 und 80, sondern legt noch mindestens ein Jahrzehnt Lebenszeit und Konsum nach, Ja, wenn sie nicht durch die hier aufgeführten Umstände und die Tatsache, dass ihre Rente auch noch besteuert wird, auf die viel zitierte Altersarmut zusteuert oder schon drin steckt.
Wohl dem, der reiche Eltern und wenig Geschwister hatte oder selbst zu den Schurken gehört, die die Mitbürger abzockten...
Die Politiker, die die deutsche Turbo-Wiedervereinigung und den Euro für das Kartenhaus Europa durchgepeitscht haben, können sich da ihrer großzügig selbst gestalteten Pensionen und diverser Aufsichtsrat-Pöstchen erfreuen. Normale Altersgenossen müssen noch in ein, zwei Mini-Jobs weiter arbeiten, um einigermaßen über die Runden zu kommen.
Und dann wird der Ausrutscher Renten-Reform qua Grundrente auch noch als großer Wurf gegen die Altersarmut gefeiert. Schon im vergangenen Jahr waren 560 000 Rentner jenseits der 65 auf Sozialhilfe angewiesen. Ein Anstieg von 150 000 innerhalb des letzten Jahrzehnts. Tatsächlich hat aber bereits jeder fünfte der im kommenden Jahr rund 20 Millionen Rentner nicht genug für ein Leben, das seiner Lebensleistung einigermaßen angemessen wäre. In anderen Ländern des Westens - in denen es nicht den traditionellen Familien-Zusammenhalt gibt, der vieles abpuffert - sieht die Zukunft für die Alten nicht viel rosiger aus.
Wieso taucht genau in so einer Zeit auch noch der pandemische Corona-Virus auf, dem vor allem Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen zum Opfer fallen? Klar, dass da im Netz Verschwörungs-Theoretiker bereits die unheimlichsten Szenarien skizzieren.
Gut, dass ich noch einigermaßen privilegiert bin, und meine Abende geruhsam vor der Glotze verbringen kann, ohne irgendwo Regale zu stapeln oder den Nachtportier zu geben.
Aber selbst dort im öffentlich rechtlichen Programm grapschen die Werber mit Holzhammer nach meinen letzten Cents:
Ultimativ brauche ich denen zufolge, allerlei Mittelchen, damit ich glücklich und entspannt über die Restzeit gelange. Umschalten und Zappen nützt da gar nichts, denn offenbar hat man die Werbeblöcke schlau auf die Zeit synchronisiert, in der die Alten Nachrichten gucken.
Aus der Werbung ergeben sich für den ergebenen Zuschauer dann allerlei Fragen:
Wie war die Welt bevor das körpereigene Hyaloron als Neu-Entdeckung der Kosmetik und Pharmazie wieder wieder thematisiert wurde?
Warum kann man die guten, alten Baldrian-Tropfen nicht mehr so nennen?
Was hilft von den vier angepriesenen, rezeptfreien Mitteln für ruhigen Schlaf - nur mit viel Glauben - am besten, wenn ihre Zusammensetzung nahezu identisch ist.
Was bedeutet die Aussage jetzt 40 Prozent merh Wirkung? War das Vorausprodukt also Scheiße?
Und dann dieser in Jahre gekommene Herzeiger, der sich viele Male am Abend ausziehen darf, um ein Heilpflaster anzupreisen, das der bei seiner Rücken-Struktur garantiert nicht braucht, aber im Gegensatz zu mir mühelos um seinen Bauch bekommt.
Und wem schadet als Rentner, dass er ein paarmal nachts zum Pinkeln raus muss? Ich nehme sogar extra medizinische Entwässerungs-Pillen und bin dankbar für jede Unterbrechung meiner Horror-träume.
Undsoweiter! Undsoweiter!
Folgte ich jeder Lobpreisung solcher OTC-Produkte, wäre die Rest-Kohle auch noch weg.
Die zweite Generation des Wiederaufbaus wurde zusätzlich durch den Soli und die staatlichen Rettungsaktionen der Banken nach den Crashs 2006 bis 2008 so sehr steuerlich zur Kasse gebeten wie keine andere nach dem Krieg. Dann erlebte sie durch Null-Zins und Fake-Anlagen von Banken, die einst einen seriösen Ruf hatten, dass die für das Alter geplante Rendite nicht reichen würde.
Zur Belohnung stirbt diese Bevölerungs-Schicht nicht mehr überwiegend zwischen 70 und 80, sondern legt noch mindestens ein Jahrzehnt Lebenszeit und Konsum nach, Ja, wenn sie nicht durch die hier aufgeführten Umstände und die Tatsache, dass ihre Rente auch noch besteuert wird, auf die viel zitierte Altersarmut zusteuert oder schon drin steckt.
Wohl dem, der reiche Eltern und wenig Geschwister hatte oder selbst zu den Schurken gehört, die die Mitbürger abzockten...
Die Politiker, die die deutsche Turbo-Wiedervereinigung und den Euro für das Kartenhaus Europa durchgepeitscht haben, können sich da ihrer großzügig selbst gestalteten Pensionen und diverser Aufsichtsrat-Pöstchen erfreuen. Normale Altersgenossen müssen noch in ein, zwei Mini-Jobs weiter arbeiten, um einigermaßen über die Runden zu kommen.
Wenn aus der Renten-Lücke die Grundrenten-Lüge wird... Quelle: schuldnerberatung -schulz.de |
Und dann wird der Ausrutscher Renten-Reform qua Grundrente auch noch als großer Wurf gegen die Altersarmut gefeiert. Schon im vergangenen Jahr waren 560 000 Rentner jenseits der 65 auf Sozialhilfe angewiesen. Ein Anstieg von 150 000 innerhalb des letzten Jahrzehnts. Tatsächlich hat aber bereits jeder fünfte der im kommenden Jahr rund 20 Millionen Rentner nicht genug für ein Leben, das seiner Lebensleistung einigermaßen angemessen wäre. In anderen Ländern des Westens - in denen es nicht den traditionellen Familien-Zusammenhalt gibt, der vieles abpuffert - sieht die Zukunft für die Alten nicht viel rosiger aus.
Wieso taucht genau in so einer Zeit auch noch der pandemische Corona-Virus auf, dem vor allem Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen zum Opfer fallen? Klar, dass da im Netz Verschwörungs-Theoretiker bereits die unheimlichsten Szenarien skizzieren.
Quelle: diakonie-württemberg.de |
Gut, dass ich noch einigermaßen privilegiert bin, und meine Abende geruhsam vor der Glotze verbringen kann, ohne irgendwo Regale zu stapeln oder den Nachtportier zu geben.
Aber selbst dort im öffentlich rechtlichen Programm grapschen die Werber mit Holzhammer nach meinen letzten Cents:
Ultimativ brauche ich denen zufolge, allerlei Mittelchen, damit ich glücklich und entspannt über die Restzeit gelange. Umschalten und Zappen nützt da gar nichts, denn offenbar hat man die Werbeblöcke schlau auf die Zeit synchronisiert, in der die Alten Nachrichten gucken.
Was nützt dir mehr Hyaloron in der Jugend, wenn du im Alter nix zu Beißen hast??? Quelle: mn-cosmetics.com |
Wie war die Welt bevor das körpereigene Hyaloron als Neu-Entdeckung der Kosmetik und Pharmazie wieder wieder thematisiert wurde?
Warum kann man die guten, alten Baldrian-Tropfen nicht mehr so nennen?
Was hilft von den vier angepriesenen, rezeptfreien Mitteln für ruhigen Schlaf - nur mit viel Glauben - am besten, wenn ihre Zusammensetzung nahezu identisch ist.
Was bedeutet die Aussage jetzt 40 Prozent merh Wirkung? War das Vorausprodukt also Scheiße?
Und dann dieser in Jahre gekommene Herzeiger, der sich viele Male am Abend ausziehen darf, um ein Heilpflaster anzupreisen, das der bei seiner Rücken-Struktur garantiert nicht braucht, aber im Gegensatz zu mir mühelos um seinen Bauch bekommt.
Und wem schadet als Rentner, dass er ein paarmal nachts zum Pinkeln raus muss? Ich nehme sogar extra medizinische Entwässerungs-Pillen und bin dankbar für jede Unterbrechung meiner Horror-träume.
Undsoweiter! Undsoweiter!
Folgte ich jeder Lobpreisung solcher OTC-Produkte, wäre die Rest-Kohle auch noch weg.
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