Was ist es, das diesen Konsum an Gewalt im Angesicht aller Krisenherde so exzessiv steigen lässt? Da haben die Kids mit ihren Ballerspielen bestimmt keinen Anteil dran. Bei den PC-Spielen killen sich ja überwiegend designte "Lebewesen", Avatare und Cyber-Zombies. Auch die Streaming-Dienste verstecken ihr Massenkillen ja überwiegend hinter Fantasy oder Science Fiction.
Avatare aus dem PCGHC-Forum |
Mich treibt eher um, wieso die "Öffentlich Rechtlichen" derart in diesen Blutreigen einsteigen. Müssen sie mithalten, damit die vermeintliche Seher-Struktur wieder halbwegs ein für die Werbung attraktives Durchschnittsalter erreicht? Wenn ja, sollten Rentner ab sofort von den horrenden Fernsehgebühren befreit werden.
Aber Spaß beiseite. Was mich zu diesem Post veranlasst ist der ZdF-Krimi mit der Ermittlerin Helen Dorn vom vergangenen Samstag. Für mich war er ein Beleg, dass sich die Deutsche Verbrechens-Landschaft im Fernsehen immer mehr der amerikanischen anschließt. In den Vorabend-Sokos geht es da ja noch mit meist nur einem Mord "glimpflich" ab, Aber die Kommissare Tschiller, Marthaler, Dorn und wie sie noch alle heißen, bekämpfen ja zur Zeit weniger traditionell "bürgerliche" Verbrechen, sondern müssen sich mit dem mörderischen, korrupten und geldgierigen Aktionen von Maulwürfen, Ratten und machtgeilen Chefs auseinandersetzen.
Fragil und obdachlos. Helen Dorn kämpft in "Atemlos" im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Untergrund Foto: zdf.de |
Nein, nein und noch einmal nein! So ist unsere Polizei doch nicht! Das sind unterbezahlte Beamte, die Millionen von Überstunden schieben, um unser doch recht sicheres Land auf diesem Standard zu halten.
Oder hatten die Macher von "Helen Dorn atemlos" doch schon eine Vorahnung von der aktuellen Nachrichten-Lage? Nach Rechtsradikalen in der Bundeswehr verriet der Verfassungsschutz am vergangenen Wochenende, dass auch der MAD (Militärischer Abschirm Dienst) 550 Personen in den diversen Spezial-Einheiten unter Beobachtung hat. Das wäre ja wie in einem schlechten Krimi!
Selbst dann behält Marthaler den Durchblick, wenn - wie in der "Sterntaler-Verschwörung" die Politik das Böse Tun inszeniert. Foto: zdf.de |
Und schlechte Krimis sind vor allem solche, in denen man an den besetzten Charakteren schon zu Beginn erkennt, wer im Polizei-Apparat korrupt ist, wer konspiriert und wer sich über das Gesetz stellt. Und dann noch immer die Legende, dass Vorgesetzte grundsätzlich begriffsstutzig oder ahnungslos sind. Ganz offensichtlich herrscht im TV ein Personal-Mangel an Schurken wie du und ich. Mit ihren markanten Visagen sind sie natürlich prädestiniert, aber absolut verbrannt - wenn wir bei der Ganoven-oder Geheimdienst-Sprache bleiben wollen:
Der klassische Softie im Geiste des Bösen: Johann von Bülow |
In jedem Dezernat als Besetzung sofort unter Verdacht: Arved Birnbaum |
Beim LKA durch die Gesichtskontrolle gekommen, aber eher nicht beim routinierten Krimi-Gucker Andrè Hennicke (rechts) als Vertuscher der Politik |
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