Mittwoch, 30. Januar 2019

Die Last der Frauen

Wer wie ich mit zwei weit älteren Schwestern und einer alles beherrschenden Mutter aufgewachsen ist, wird entweder zum Frauenfeind oder nutzt die Situation von Kindesbeinen, mehr darüber zu erfahren, wie Frauen ticken.

Das "Mysterium Weib" ist nämlich dann keines mehr, wenn es nicht mit sexueller Begierde entschlüsselt werden muss. So gesehen bin ich dankbar, dass ich die Erfahrungen machen durfte - obwohl ich eben quasi drei Mütter hatte, die diverse Erziehungsmethoden an mir erprobten.

Ich verließ lange vor meinen Schwestern das Elternhaus und landete alsbald in den Armen eines Mädchens, das Emanzipation schon lebte, als wir pubertär zur Gaudi das Wort mit zwei N schrieben.

Der kluge Leser wird es erwartet haben, es handelte sich um die Frau, die als "Zweitbeste" oder "Fürsorglichste" von allen Eingang in meine Blogs fand.

Alice Schwarzer hätte sie mal treffen sollen, damit jene ihre verbiesterte Haltung überdacht hätte. Ein Vorteil nämlich: Frauen müssen im politischen Kampf ja nicht ihren Charme an der Garderobe abgeben!

Also meine Frau hat mich eigentlich erst politisch gemacht. Sie hat das Thema gleiches Gehalt für gleiche Leistung so massiv in den Vorstand ihres Arbeitgebers getragen, dass der sie gleich als Geschäftsführerin hochlobte. In einem Alter, in dem die anderen Mädchen sich noch nur für Ehe oder Disco interessierten.

Als ich durch die Kinder eine Zeit Allein-Ernährer war, hielt sie Vorträge über ein "Hausfrauen-Gehalt", das an das Familien-Einkommen geknüpft und verrentungsfähig sein sollte... Gut, dass ihre Zuhörer da nicht wussten, dass sie sowohl für die Geschäfts- als auch für die Familien-Finanzen den vollen Zugriff hatte.

Asia "bibi" Noreen 2010 wegen
Gotteslästerung zum Tode
verurteilt und jetzt erst freigesprochen
Nun das soll jetzt genügen, um den Hintergrund für mein eigentliches Thema heute zu bilden. Denn während wir - Männer und Frauen - den Luxus genießen können,  in unserer Zivlisation frei über alle Belange der Gleichstellung zu reden, (die wir ja in Wahrheit immer noch nicht erreichen)  bezahlen Frauen andernorts solches Begehren mit ihrem Leben.

Jüngster Fall der muslimischen Unterdrückung von Frauen ist die 51jährige pakistanische Katholikin und Mutter Asia Bibi für die der Mob zu Hunderttausenden ein Todes-Urteil erzwingen wollte, und das der neue Ministerpräsident Imran Khan nur durch einen Revisions-Prozess mit Freispruch verhindern  konnte, der Asia Bibi die Ausreise ermöglicht. Eine politische Lösung, die die Frauen auf dem Sub-Kontinent nicht weiter bringt, obwohl dort ja schon mal Frauen wie Benazir Bhutto und Indira Gandhi, diese Riesenvölker regierten... Beide kamen allerdings bei Attentaten ums Leben.

Die jugendliche Kinderrechts-Aktivistin Malala Yousafzai, die vor fünf Jahren Opfer eines Säure-Attetats der Taliban war, kehrte vor kurzem als Friedensnobelpreisträgerin nach Pakistan zurück, um ihren Kampf fortzusetzen.

Frauen - vor allem wenn sie Mütter sind - tragen weltweit die Hauptlast bei bewaffneten Konflikten, die leider nicht selten auch vom Westen "befeuert" werden. Dem Westen, der stolz darauf ist, dass er auch von starken Frauen gelenkt wird. Doch ob May, Merkel oder Pelosi. Im Machtstreben sind dann aber diese Frauen  eben männlichen Politikern nicht unähnlich. Sie übertreffen sie leider meist nur in punkto Sturheit. Männliche, britische Premiers hätten in der  uneinsichtig verfolgten Brexit-Thematik längst den Rücktritt eingereicht, und die "männermordende" Merkel wählte ja auch in Wirklichkeit nur den Teil-Rückzug. weil sie glaubt, ohne sie ginge es noch nicht.

Montag, 28. Januar 2019

Alt-Lasten

Wenn ich die Windungen, Stollen und Sackgassen in meinem Gehirn mit einem Endlager für Atom-Müll assoziiere, dann weiß ich, dass auf spätere Generationen eine Zeitbombe zukommt. Nichts lässt sich auf dauer endlagern, ohne auf irgend eine Weise später mal schaden anzurichten. Gut, dass ein Gorleben nicht träumen kann.

Wenn Träume Endlager von Erlebtem an die Oberfläche bringen, ist der Schaden bei "normalen Menschen" immerhin auf die eigene Person begrenzt. Befragte einer mich im Wachzustand, antwortete ich vermutlich, dass ich keinen Gedanken-Müll entsorgt habe. Hätte ich es getan, dann würde ich schwören, dass ich ihn zumindest fein säuberlich getrennt hätte.

Aber was machen zur Zeit meine Träume? Sie halten mich mit munter durcheinander gewirbelten Bildern in unerträglichen Dauerschleifen auf Trab. Jagen meinen Puls hoch und treiben mir den Schweiß auf Stirn und Nacken.

Je älter der Mensch wird, und wie diametral die hinter einem liegende Zeit zu der steht, die noch vor einem warten könnte, desto mehr drängt sich auf einmal weit zurück Liegendes ins Unterbewusstsein.

All die Jahre habe ich vielleicht nichts wirklich Böses getan, aber offenbar habe ich mir manches angetan, das mir mein Ich nicht verzeiht: Alarm überhört, falsche Wege mit Sturheit bewusst weiter verfolgt und dabei auf mich keine Rücksicht genommen. Auf meine Mitmenschen vielleicht auch nicht?

Denn von denen, deren Namen ich längst nicht mehr weiß, tauchen in meinen Träumen jede Nacht welche auf. Nicht um mir zuzusetzen, sondern mich in absurden Handlungen zu begleiten. Wenn ich dann meist irgendwann hochschrecke, habe ich unverdienter Weise ein schlechtes Gewissen: Wieso habe ich keinen Kontakt gehalten, habe ich sie dadurch beleidigt, sind Dinge zwischen uns unausgesprochen geblieben?

Dass das Gehirn ein gefährliches Terrain ist, weiß ich aus zweierlei Gründen. Zum einen erfuhr ich aufgrund diverser EEGs, dass ich absolut nicht in der Lage bin zu entspannen. Meine Sprunghaftigkeit - auch im Alter - wird durch 15 Pillen täglich in gerade, lethargische Bahnen gelenkt. Dabei erinnere ich mich auch wieder an einen Pathologen in einer früheren Eigentümer-Gemeinschaft, der sich ausschließlich mit der Erforschung des menschlichen Gehirns beschäftigt hat und zu derart abgründigen Ergebnissen kam, dass er sie nicht veröffentlichen wollte. Ich war ja noch jung damals und formulierte den Anspruch des Steuerzahlers an seine Publikationen.

Heute bin ich ihm dankbar, dass er ein Teilwissen offenbar mit ins Grab genommen hat. Was haben allein  Psychiater und Psychologen für abstruse Wege verfolgt, um zu therapieren!





Die überlebenden Soldaten in den Stahlgewittern der Weltkriege  waren überwiegend darauf angewiesen, ihre Traumata selbst in den Griff zu bekommen. Heute lese ich, dass die Bundeswehrler am Hindukusch zunehmend unter Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) leiden und behandelt werden müssen. PTBS war bei WK-Generationen offenbar noch nicht erfunden. Dennoch, im Vergleich haben deren unbehandelten Probleme weniger Schäden in der Gesellschaft angerichtet, als es der ganz normale Wahnsinn Untraumatisierter heute verursacht.

Ein Unbehandelter sorgt im Weißen Haus für den Super-GAU. Er ist nur wenig älter als ich. Mich im Vergleich dürfte man - harmlos wie ich bin - nicht auf die Welt loslassen. Das wirklich Irre ist, dass solche Typen immer jede Menge Unterstützer finden, ohne die sie sich ja nicht halten könnten...

Zum Thema fällt mir mein Lieblings-Psychologen-Witz ein:
Zwei Freunde fahren im Auto. Der am Steuer sagt auf einmal:"Was stinkt denn hier so?"
Der Beifahrer sagt:"Tut mir leid, aber ich habe mir in die Hose gemacht."
"Da musst du doch unbedingt etwas gegen unternehmen. Geh zum Psychologen!"
Sicherheitshalber treffen sie sich mit zeitlichem Abstand in einem Straßen-Café.
Kaum wird der Tee serviert, stinkt es derart infernalisch, dass das Etablissement eigentlich geräumt werden müsste.
"Warst du denn nicht in Behandlung?"
"Doch! Zehn Sitzungen!"
"Und dann machst du immer noch in die Hose?"
"Ja klar! Aber jetzt gefällt es mir!"

Freitag, 25. Januar 2019

Verkehr

Es ist nicht so, dass, wer weniger Verkehr hat, verstärkt über ihn nachdenkt. Die ältere Generation hat nur mehr von seiner enorm schnellen Entwicklung mitbekommen. Ich kann mich erinnern, dass die Bauern in Schleswig-Holstein in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ihre Autos und Maschinen noch mit Heizöl betrieben, weil das durch Subventionen erheblich billiger kam, als den Diesel zu tanken.

So wundert es mich nicht, dass sich nach dem brutal schnellen Aus für alte Diesel-Fahrzeuge eine wissenschaftliche Hinterfragung des Problems aufbaut. Viele Argumente der 100 Lungenärzte mit ihrer Petition sind einleuchtend. Aber einfach so weitermachen, weil es doch gar nicht so schlimm ist?

Eindeutig ist der Großstadt-Verkehr über seine Grenze hinaus gewachsen, und die bisherigen Maßnahmen sind nur ein Klacks gewesen. Durchfahrt-Plaketten, geschützte Zonen und zeitweilige Fahrverbote haben nicht gefruchtet. Aber der volkswirtschaftliche Schaden, der durch millionenfache Verschrottung auf die Gesellschaft zu käme ist nicht abzusehen. Vor allem weil andere Länder höhere Schadstoff-Grenzen angesetzt haben, und in den USA, die deutsche Autobauer sofort verklagten, Millionen Stinkbomben herumfahren. Es gibt nämlich keine einheitlichen Hauptuntersuchungen in den Bundesstaaten. Aber eine richtig gemeinsame Klima-Politik weltweit gibt es ja auch nicht.

Der Nahverkehr muss entkrampft werden! Das ja ziemlich kleine Luxemburg kann da voran preschen. Demnächst sind dort Fahrten mit Bussen und Bahnen gratis. Als Anreiz, das Auto nur noch für längere Fahrten zu benutzen.
Ab 2020 gratis: Busse und Bahnen
in Luxemburg

Wir praktizieren das in München auch oft,  obwohl wir damit tiefer in den Geldbeutel greifen müssen. Wenn meine Frau und ich freitags gemeinsam mit den Öffentlichen zum Markt fahren, zahlen wir - da sich Senioren-Karten durch unseren Italien-Aufenthalt nicht lohnen - fast 12 Euro hin und zurück. Von Tiefgarage zu Tiefgarage zahlen wir inklusive Sprit zwei bis drei Euro mehr, müssen uns aber mit den Einkäufen nicht in die völlig überfüllte U-Bahn zwängen.

Und es bleiben einem die kleinen Demütigungen erspart. Neulich bot mir doch eine junge Türkin ihren Platz an. Als ich wegen des Gedränges verzichten wollte, sagte sie:
"Büyükbaba yapmak!!" Soviel türkisch kann ich noch: "Mach schon Opa!"

Mittwoch, 23. Januar 2019

Deutsch-französische Freundschaft

Was mich in der Reaktion auf die Verlängerung des Elysée-Vertrages zum noch profunderen Vertrag von Aachen wirklich aufregt, ist, wenn Ewiggestrige das Wort Erbfeindschaft auspacken. Noch schlimmer sind Populisten, die einfach nicht zur Kenntnis nehmen wollen, dass Europa gerade jetzt eine starke  und verlässliche Verbindung im Zentrum braucht. Mag ja sein, dass die Einflussnahme der beiden Staaten auf die Gemeinschaft noch größer wird, aber angesichts des harten Brexits der droht, brauchen die schwächelnden oder abdriftenden Staaten ein Zeichen.

Dem kann man mit einem von den Mächtigen erfundenen Begriff der Erbfeindschaft nicht kommen! Woher rührte die denn? Ob Karl der Große, Napoleon, Wilhelm II oder Hitler - alle haben ihre Völker gegeneinander aufgehetzt, um ihre Macht auszudehnen und so lange mit dem Patriotismus-Hammer auf ihre Köpfe eingeschlagen, bis das Kanonen-Futter mit Hurra in den Tod ging.

Mütterlicherseits stamme ich aus einer sehr frankophilen Familie. In dem Elternhaus meines Großvaters sprach man bei Tisch französisch wie es linksrheinisch selbst noch nach der Gründerzeit Mode war. Folgerichtig hieß meine Opa nicht Hans sondern Jean mit Vornahmen. Daraus wurde kölsch allerdings Chang. Dennoch war er, als er in den Krieg zog, von den Parolen überzeugt, er sei zurück, ehe das "Herbstlaub fällt". Über die Jahre in den Schützengräben am "Chemin des Dames", die er - zum Glück für mich - überlebte, sprach er mit seinem Enkel auch auf naives Nachfragen nie.
PTBS war damals offenbar kein Thema. Er war ein Grandseigneur - streng aber gerecht. Ich betete ihn an.
Der Großvater

Schon bevor mein Vater meine Mutter kennen lernte und bald darauf heiratete, hatte er seine Studien-Aufenthalte in Paris gehabt. Und als Womanizer, der er war, einen ganzen Rattenschwanz schöner Freundinnen, die alle natürlich die junge Braut kennen lernen mussten und sie sogleich ins Herz schlossen.
Mein Vater war in der Lage, Freundschaften weltweit sogar über den Krieg hinweg zu pflegen und zu erhalten.

Er litt sehr, was die Nazis mit dem "Westwall" der herrlichen Atlantik-Küsten angetan hatten. Er war zu einer Inspektion im Auftrag der Organisation Todt kurz vor der Invasion dort, und berichtete seinen Vorgesetzten von den zum Teil unbrauchbaren Anlagen, mit denen der Krieg allein schon verloren gehen würde. Eine Aussage, die auch vor einem Erschießungs-Kommando hätte enden können. Das Kämpfen gegen seine geliebten Franzosen blieb ihm erspart. Er landete an der Ostfront.
Die Mutter mit "ante Marguerite" vor dem Krieg

Für uns Kinder bedeuteten diese Freundschaften, dass wir praktisch kurz nach dem Weltenbrand jedes Jahr nach Paris fuhren oder Ferien "avec les tantes" nachten. Vor allem als sie in Vallauris an der Cote d'Azur direkt neben dem Atelier von Pablo Picasso ein Anwesen erwarben.

So aufgewachsen war es klar, dass es mich später auch eher nach Frankreich zog. Meine Schüler-Liebe war ein  bildschönes schwarzhaariges Mädchen aus einer Pariser Musiker-Familie, und meine Jungmannschaft verlor ich an ein Strandmädchen in Mimizan Plage.

Mein Beruf bescherte mir fast jedes Jahr Reisen nach Frankreich. Nicht einmal bin ich - auch von Älteren nicht - schief angeguckt worden. Mit Ausnahme eines bretonischen Fischers, mit dem ich auf Fangfahrt war. Er war im Krieg Zwangsarbeiter in Deutschland gewesen, und hatte von dort seine Ehefrau mitgebracht. Sein "sale boche" war aber nicht ernst gemeint. Ihm reichte meine Seekrankheit.

Montag, 21. Januar 2019

Endzeit-Euphemismus

Der oberste Befehlshaber im Weißen Haus ist ein Meister des Euphemismus. In den zwei Jahren seiner Amtszeit verniedlicht keiner sein Tun so wie POTUS. Und niemand steht deshalb für länger gegen ihn auf, ohne gleich gefeuert zu werden.
Nun hat er, um die Welt zu erschrecken, eine Idee von Amtsvorgänger Ronald  Reagan, dem Cowboy auf dem Präsidentensessel, aufgegriffen: Er will die USA aus dem Weltall mit Zerstörungs-Technologie beschützen Damals wurde es gemäß Hollywood  flapsig "Starwars"-Programm genannt, Es blieb ihm die Entwicklung erspart, weil Reagan tatsächlich mit viel Geschick einen nicht erwarteten Friedensprozess anschob. Der hat abgesehen vom islamischen Terror immerhin bis zu Trump und Putin gehalten.
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Ronald Reagan

Wir weitgehend einflusslosen Menschlein bleiben da voller Staunen vorerst den Produktionen der sogenannten Unterhaltungs-Industrie ausgesetzt. Sieht man die Entwicklung im Text oben, dann könnte einer leicht auf die Idee kommen, sie bereite uns auf eine mörderische Endzeit vor. Vergeblich sucht man  - außer bei den Awards - nach gehaltvollen Filmen, die ohne Ballerei, Massenmord und Szenarien der Endzeit auskommen. Die Streaming-Dienste geben da schon den Prozentsatz vor: Romantik oder soziale Anliegen landen weit abgeschlagen.

Mag ja sein, dass Zombie-Horror, bedrohlich Mutanten und Vampire eine nette Unterhaltung darstellen. Aber die sprengt den Rahmen jeglicher Vorstellungskraft, wenn es um den Endzeit-Euphemismus geht. Wir sollen uns nämlich eine Welt vorzustellen, in der das Überleben lohnt . Außerirdische, die die Weltherrschaft übernehmen, wollen grundsätzlich die Menschen vernichten oder versklaven. Da muss man sich doch wehren!

Als ob eine Zivilisation, die das Unmögliche schafft, die Grenzen der Lichtgeschwindigkeit zu überwinden, darauf aus wäre, ihre Entdeckungen derart zu vernichten, wie die Amerikaner es mit den Indianern getan haben... Dann gehen die Drehbuch-Autoren auch grundsätzlich davon aus, dass diesen Extraterrestrischen stets eine unerschöpfliche Energie-Zufuhr derart reichlich zu Verfügung steht, dass sie in überwältigenden Schwärmen anreisen. Leute mit solchen Ressourcen an Technologie brauchen doch keine menschlichen Sklaven!

Anders herum sind es stets amerikanische Raumschiffe, die mit uramerikanischen Prinzipien in die endlose Weite vorstoßen um dabei Einsteins Relativitäts-Theorie, die gerade wieder einmal bestätigt wurde, ad absurdum zu führen. Der Edelmut der alterslosen, immerhin gemischtrassigen Crews giert aber wiederum selbst nach weniger werdenden Ressourcen und neuem Lebensraum für eine Welt, die am Ende ist. Dafür gehen sie über Leichen oder vernichten Roboter-Wesen.
So soll das Personal aussehen, das
uns in fernen Galaxien repräsentiert

Natürlich nehme ich diese Andeutungen nicht ernst, aber es ist eben zu befürchten, dass Donald Trump, der ja sonst nur seine Tweets und Erlasse liest, in Wirklichkeit ein Serien-Junkie ist wie ich. Nur mit dem Unterschied, dass mir bewusst ist, dass an der Endzeit jeder Euphemismus scheitert. Das lehrt uns die geophysikalische Erd-Geschichte, in deren Jahrmyriarden wir Zivilisierten mit unseren vielleicht 10 000 Jahren "Herrschaft" noch nicht einmal Eintagsfliegen gewesen wären.

Im Englischen ist ein euphemist übrigens ein Mensch der Wahres gelassen und in schonenden Worten ausdrückt, um Leute nicht zu verletzen...

Freitag, 18. Januar 2019

Das Maschinen-Gewehr Gottes

Oft sehe ich nicht mehr fern. Das Streaming im Computer sorgt ja dafür, dass ich wichtige Sendungen immer noch später sehen kann. Nur wenn die "Fürsorglichste von Allen" bei ihrer Fürsorglichkeit so müde geworden ist, dass sie bis zu drei Stunden früher ins Bett geht als ich, wechsle ich zum Fernseher. Was ich dabei für die mittlerweile doch hohen Gebühren zu sehen bekomme, erzürnt mich so sehr, dass ich die paar hundert Kanäle, die uns via Satellit  mittlerweile zur Verfügung stehen durch zappe.

Dabei werde ich von der Existenz von immer mehr Sendern mit religiösen Inhalten überrascht. Einheitlich ist die Tendenz die Zuseher unterhaltend zu Gott zu führen. Unterschiedlich ist aber die Darreichungsform. Dabei gibt es Liturgie in klassischen Formen, bei denen ich mich frage, ob Priester ihre heiligmäßigen Stimmen so immer noch im Seminar einstudieren. Ich als Agnostiker empfinde das jedenfalls eher als nervend. Dann gibt es Nonnen, die wie Profis moderieren und dabei schon mal vom leuchtenden Pfad in die Niederungen des Alltags geraten. Interview-Runden mit Diskussionen, die von Gleichgesinnten zu diesem Thema geführt werden, sind auch nicht anders als die gottlosen Talkrunden.
Billy Graham

An zwei Sendern bleibe ich aber regelmäßig länger hängen: wegen ihrer scheinbar mühelosen Dialektik zu banalen Alltags-Themen. Die Säle sind immer voll und begeistert. Kein Wunder, dass da auch auf alte Spitzen-Könner wie den im vergangenen Jahr verstorbenen Billy Graham zurück gegriffen wird. Dem US-Prediger, den sie das "Maschinen-Gewehr Gottes" nannten und der einen regelrechten Predigt-Tourismus - auch in Europa - ausgelöst hatte, wird in kompletten    TV-Aufzeichnungen gehuldigt. Seine Themen sind derart zeitlos, dass er die auch aktuell gepredigt haben könnte.
Das ist recht trügerisch, weil sich das bisweilen wie Trump-Propaganda anhört, obwohl da ein noch junger Mann so wortgewaltig auf die Gläubigen losknattert.

Die möglicherweise aktuelle Nummer Eins der Mattscheiben-"Ministrierer" ist Joyce Meyer. Die mittlerweile zur Clownsmaske Geliftete hat viel bei Graham abgeguckt, aber sie predigt nicht, sondern verkündet ihre Botschaften im Stil von Standup-Comedians. Das kommt bei alle Generationen an. Auch wenn sie heikle Themen nicht ausklammert.
Joyce Meyer

In einem Amerika, in dem Reichtum als erstrebenswert gesehen wird, stoßen sich die Anhänger der Prediger nicht an deren zelebriertem Prunk. Auch der Verdacht, dass Spendengelder dafür umgeleitet werden, perlte kürzlich weitgehend an ihnen ab. Sie passen also zu den derzeitigen Ansichten der über 50 Prozent. With God for America First!

Ob ihr Tun im weltweiten Kanal die Kirchen-Austritte in Europa und insbesondere in Deutschland reduziert? Dabei suchen die jungen Leute gerade jetzt nach Instanzen, die ihnen Trost im Alltag und für die Zukunft bringen. Das rege Interesse an Kirchtagen zeigt ja, den Wunsch nach vertrauensvoller Gemeinschaft. Zum ökumenischen Internationalen Jugendtreffen Taizé, das zum Jahreswechsel in Madrid stattfand, kamen mehr als 15 000 Teilnehmer, auch wenn die Bruderschaft im Verdacht steht, die Jugendlichen in einen radikaleren Katholizismus  locken zu wollen...

Mittwoch, 16. Januar 2019

Mit Turbo in den Throttle-Modus

Mit voll zu geschaltetem Turbo wollte das vereinigte Königreich aus der EU. Mit überhitzter Demokratie treibt die Insel nun im politischen Throttle-Gang dahin. Im Moment kommt es mir so vor, dass vor allem alte Demokratien das forsche Tempo, mit dem ihren derzeitigen Führer voran preschen, nicht mehr mitmachen können: die USA, Frankreich und nun vor allem Großbritannien.
Frauen-Power hat nichts mit
Sturheit zu schaffen

Eine der typischen Alters-Erscheinungen ist ja das Paradoxon, dass der Verstand einen selbst immer noch mit jungem Blick etwas vorgaukelt, Das Passiert gern bei alten Freunden, die man länger nicht gesehen hat. "Sind die aber alt geworden", denkt man, und ist vor allem von deren Kindern überrascht, die sich von den hyperaktiven Frechlingen zu ernsten Erwachsenen entwickelt haben...

So ähnlich geht es meinem Empfinden nach der Demokratie. Meist unter sich bleibendes, überaltertes Regierungs-Personal kapiert nicht, dass jüngere Bürger zum Teil komplett anders ticken. Selbst "altkluge" Regierungs-Chefs wie Macron und Kurz kapieren obendrein nicht, dass das meist unveränderte Chassis nicht mehr für plötzliches Gas geben taugt und sind überrascht, wenn ihre Reformen mit Kolbenfressern auf der Strecke bleiben.
Es muss ja nicht gleich der Motot
vom "Trabant" in einem Porsche sein!
Eine neue Mechanik muss langsam erprobt werden, die alte, verbleibende darf man nicht überlasten. Das heißt aber nicht, dass braune Betriebssysteme mit historisch erkannter Gefährlichkeit wieder aktiviert werden müssten.
Für die Schalthebel der Macht, wäre
ein Throttle manchmal
empfehlenswert. Die Farben
der Knäufe sind Zufall

Ein alter Trottel wie ich, musste auch kapieren, dass der Turbolader von einst seinen Geist aufgegeben hat. Im "Throttle" tuckere ich mit alten Erkenntnissen gedrosselt dahin. Leider kann ich nichts mehr tun. Mir bleibt nur das Schreiben.

Montag, 14. Januar 2019

Brexit, Dexit, Wegxit

Dass sich an Europa die nationalistischen Geister scheiden, ist leider eine traurige Wahrheit, die Leute mit Verstand einfach nicht nachvollziehen können. Was ist gefährlich an einem vereinten Europa, das pluralistisch ein Gegengewicht zu den aus der Spur geratenen Supermächte USA und Russland darstellen könnte? Besonders traurig ist dabei die völkisch nationale Argumentation oder das Schüren von Furcht vor Überfremdung.

Die USA sind ein Einwanderungs-Staat mit Völkervielfalt, und selbst die geschrumpfte Russische Föderation besteht aus einem Dutzend Nationalitäten und versucht gerade wieder ihren Einfluss auf verlorenes Terrain der einstigen UdSSR zurück zu erobern.

Was versprechen sich die EU-Renegaten also von einem Austritt, wenn sie danach deutliche Verschlechterungen ihres Status in Kauf nehmen müssen?

Bei den Briten ist es möglicherweise der Verlust von "Rule Britannia", aber Tschechien, Polen und Ungarn müssen es doch anhand ihrer jüngeren Geschichte besser wissen, dass man den Bären nicht ungestraft zum Tanz bittet...

Gänzlich schizoid sind aber die Beschlüsse der AfD vom Wochenende: Einerseits wollen sie die EU und den Euro abschaffen, andererseits stellen sie aber Leute für die Europawahl auf, die dann in Brüssel im Falle ihrer Wahl satte Euro-Gehälter abstauben.
Meutern gegen Meuthen!

Da ist der rechtsradikale italienische Innenminister Italo Salvini wenigstens ehrlich. Im Schulterschluss mit den Polen will er die EU nicht abschaffen, sondern nach rechts "reformieren".

Wer bedenkt, welche Staaten seit ihrem Bestehen am Tropf der ungeliebten, zentralen Wirtschaftsmacht hängen, braucht kein großer Rechenkünstler zu sein, um voraus zu sagen, was aus ihnen nach einem "Wegxit" wird.

Die großartige Idee vom geeinten Europa hat es nicht verdient, am Galgen von Nationalisten und Populisten zu hängen!

Freitag, 11. Januar 2019

Vor dem großen Knall

Alexander löste der Legende nach den Gordischen Knoten einfach durch einen Hieb mit dem Schwert.
Das war eine brachiale Lösung, die sich im Bezug auf die aktuellen globalen Probleme auch im übertragenen Sinne niemand wünschen sollte; - oder doch?
Vernunft vor brachialer Gewalt1!

Ich schaue mir gerne die mit dem Computer erzeugten Sendungen zur Entstehung der Erde an. Summa summarum komme ich dabei zu der Überlegung, dass unser Planet in den Milliarden Jahren seiner Entwicklung vielleicht eine Art reaktive Intelligenz erworben haben könnte. Immer wenn es auf ihm zu lange harmonisch hätte zugehen können, verschob er die Gebirge und Ozeane, löschte ihn beherrschende Lebewesen aus, versteckte in den Eiszeiten sein in ihm brodelndes Höllenfeuer und nahm dabei aus dem All kommende "deep Impacts" zu Hilfe... Natürlich ist das eine vollkommen naive Vorstellung.
Aber sie zeigt, dass unsere Erde alle Zeit der Welt hätte, die Spuren unseres Wirkens wieder unter einer Verschiebung der Kontinental-Platten zu begraben.
Wenn das Meer mit einem Tsunami zuschlägt

Sie könnte aber uns Menschlein menetekeln, dass wir für die Erde längst nicht so wichtig sind wie sie für uns. Dass unsere ganze Wichtigtuerei, unser Dasein von ein paar tausend Jahren, die uns gewährte, entwickelnde Intelligenz - dies alles nur ein Weg zur Selbstvernichtung war.

Schauen wir auf die bevorstehenden Katastrophen, könnten alle Kriege zusammen nicht soviel Schaden angerichtet haben wie das ungeteilte Wohlergehen des Westens:
Die derzeitige Flucht von Millionen ist doch nur ein Anfang. Längst vergessene Konflikte werden wieder herbei geführt, um Machtbesessene aller Länder in ihren Taten zu rechtfertigen. Es gibt so viele brandgefährliche Aggressionen auf einmal, dass sie zu einem nicht mehr zu kontrollierenden Flächenbrand verschmelzen könnten.

Was würde zudem aus einem Trump werden, wenn ihm die Yellowstone-Caldera um die Ohren flöge? ,,,

Im Orkus könnten die Weltführer dann jede Schuld von sich weisen, weil sie ja von ihren Völkern demokratisch gewählt worden waren...
Niemand kann vorhersagen, wann und in welchem Maße
die Yellowstone Caldera explodiert. (Foto:Pixabay)

Mittwoch, 9. Januar 2019

Angst vor den Cyber-Kids?

Worüber müssen wir uns mehr fürchten? Dass 20jährige heute in der Lage sind, Daten-Klau im großem Stil zu begehen, oder vor den Sicherheits-Organisationen, die auf einer Presse-Konferenz vollmundig prahlen, dass sie gar nicht alle Mittel hätten ausschöpfen müssen, um den Daten-Räuber aufzuspüren?...

Hallo? Habt ihr nicht begriffen, dass ihr in erster Linie für den Schutz von Daten bezahlt werdet und nicht als Jäger von Hackern?

Twens, die aus Langeweile in geschützte Bereiche des Internets eindringen können, sind ja nichts Neues. Da wurden ja sogar  vor Jahren schon Hollywood-Filme drüber gedreht. 1995 spielte Sandra Bullock in dem Film "Das Netz" eine Frau, der Gangster über ihre Computer die Persönlichkeit gestohlen hatten. Noch früher hatte ich auf einem "Incentive" in der Schweiz den Chef einer Computer-Firma zu Gast, der uns auf einer Skihütte demonstrierte, wir schnell er an Bankdaten eines anderen Gastes heran kommen konnte. Er ging kurz hinaus und kam dann mit dessen Kontoständen grinsend wieder  herein...

Seither misstraue ich dem Umgang der Banken mit meinen Daten und wehre mich bis heute - trotz der bewussten Reduzierung von Filialen - gegen das umgreifende Online-Banking. Die heutige Twen-Generation hat mehr drauf als die meisten Veteranen des "Chaos Computer Clubs". Die folgende wird sich noch schneller auf die Gegebenheiten und Möglichkeiten einstellen, weil das Konstrukt des Datenraums von Anfang an durch Nachlässigkeit der Nutzer geprägt ist, die freiwillig in den sogenannten Social Media ihre Haut zu Markte tragen.

Weil der grenzdebile US-Präsident bei jeder Verdauungsstörung Drohungen und Hass twittert, heißt das ja nicht, dass auch andere - ohne Sicherheitskordon - das ungestört nachmachen sollten. Der aktuelle deutsche Daten-Dieb wurde ja durch Tweets mit Hilfe eines ebenso gelangweilten 19jährigen aufgespürt.

Dass die Medien diesen Vorfall trotz seiner verhältnismäßig geringen Auswirkungen so breit getreten haben, wird nur andere, jüngere Cyber-Kids dazu animieren, ihre Grenzen im Netz auszuloten. Dabei kann es auch passieren, dass sie heimlich als Schleuser missbraucht werden. Die isländische Fernseh-Serie "Case" bietet da eine schreckliche Perspektive, da sich ja die Strafmündigkeit nicht dem wachsenden Können der noch minderjährigen Delinquenten  beim Umgang mit Daten angepasst hat.

Montag, 7. Januar 2019

Der Ernst des Lebens

Es ist immer noch stockfinster, wenn die Zwergen-Karawane unter meinem Erker vorbei zieht. Der erste Schultag nach den Weihnachtsferien ist trist und grau. Es schnieselt leicht und an unserer Kreuzung schmelzen die schmutzig aufgeworfenen Schneehaufen. Aber es gibt viel zu erzählen. Manche der Volksschüler gehen schon alleine, andere werden im Pulk von Müttern begleitet, was aussieht, als zögen Enten-Familien gen Westen. Einen Block weiter ist die Schule.

Die Kids haben heutzutage mächtig aufgepackt. Aus den Schul-Ranzen von einst sind in leuchtenden Sicherheitsfarben gestaltete "Kompartments" geworden. Der Lernstoff ist gewiss nicht weniger. aber die modische Gestaltung ist sehr voran gekommen. Bei uns damals galt es als Schritt erwachsen zu werden, wenn man auf die sogenannte College-Tasche umstieg, die man dann in ungesunder Manier abwechselnd rechts oder links schleppen musste. Die konnte man außerdem auf dem Nachhause-Weg schlecht als Torpfosten fürs Bolzen benutzen, weil sie immer umkippten.

Meine Wege zur Schule kamen mir immer im Vergleich zu heute  recht lang vor. In München war ich sogar auf den Bus angewiesen. Bei allem Meckern heute ist die Dichte von Schulen in der Großstadt so, dass Kinder sie in Gehweite haben. Aber dafür sind die Gefahren durch den Straßenverkehr größer geworden.

Hier an unserer Kreuzung bin ich dankbar, dass die Kinder sich im Gegensatz zu den Großen an die Verkehrsregeln halten und geduldig auf die langen Phasen reagieren, in denen Erwachsene schon einmal in Ungeduld hinüber preschen. Die zweite Gefahr geht wegen der Schneehaufen, die ihnen im Weg liegen, von den rasenden Radlern aus, die die leichte Abschüssigkeit zu "Vollgas" nutzen, und wegen der Kinder bei Grün nicht das Tempo reduzieren. Ein falsches Zappeln und es gäbe einen möglicherweise tödlichen Zusammenstoß...

Ich bin jedesmal froh, wenn die Karawane unbeschadet vorbei ist, aber dann gehen meine Gedanken weiter in die Zukunft dieser Generation. Mein Vater pflegte zu sagen, der Schulanfang sei der Start zum "Ernst des Lebens". Was, wenn der gefährliche Schulweg noch das geringste Problem in den Lebensläufen dieser Kinder gewesen sein wird?

Freitag, 4. Januar 2019

Gute Daten, schlechte Daten

Heute berichtet tagesschau.de über das Ausmaß der Schäden, die politisch motivierte Hacker-Angriffe mittlerweile in Deutschland anrichten;  vor allem durch das Leaken von Daten prominenter Politiker, Journalisten und unbequemen Satirikern. Betroffen vom Datenklau seien aber auch soziale Netzwerke.
Die Tugenden der drei Affen
sind nicht resistent gegen
den Datenklau

Echt jetzt? Uns schnüffelt doch längst jeder Anbieter unseren Daten-Spuren hinterher. Man braucht doch nur nach etwas konkretem zu suchen, schon tauchen kurze Zeit später beim Daten-Surfen Werbe-Banner mit passenden Inhalten auf.

Wenn ich in der Stadt oder in meiner italienischen Zweitheimat irgendwo nur einen Kaffee trinke, fordert mich der Dienst, den ich nur gelegentlich zur Orientierung anwende, wenig später auf, eine Rezension abzugeben - angeblich weil ich damit anderen Usern Helfe.

Dass ich ein google-Nutzer bin, sieht jeder, der Interesse an mir hätte, durch Tastendruck. Gut, dass ich weder whatsapp, youtube oder facebook verwende. So weiß ich dass meine Daten nur aus einer Richtung präsent sind. Da überwiegen zur Zeit wohl noch die guten Daten, wenn ich Leser-Mails aus Russland oder den Vereinigten Staaten bekomme. Ob das wirkliche Interessenten sind oder "Trolle", interessiert mich nicht. Weil ich ja "öffentlich" unter meinem Namen poste, nehme ich das in Kauf. Denn da bleibt es auch nicht aus, dass sich bei bestimmten Schlagworten diese Länder in der Statistik-Übersichtskarte dunkelgrün färben.

Ich mache aus meinen Gesinnungen sowieso kein Geheimnis. Ganz im Gegenteil zu der braunen Daten-Soße, die über die armen Promis ausgegossen wird. Die kommt von anonymen Feiglingen, die das Netzt nutzen, um Propaganda zu machen. Der alte Spruch "Die Gedanken sind frei" hat gewiss im Netz einen Teil seiner Unschuld verloren.

Es gibt eben gute und schlechte Daten, Es ist einfach gut, die Guten zu nutzen, und die Schlechten sollte jeder ignorieren oder sich besser schützen - so weit dies geht. Auffällig ist, dass sich nach solchen großen Hacker-Angriffen auch die Angebote zu Schutz-Programmen häufen. Ein Schuft, wer Böses dabei denkt...

Mittwoch, 2. Januar 2019

Alte Jahre günstig abzugeben

Wären neue Jahre so wie Autos, dann verlören sie ja schon nach der Erstzulassung einen wesentlichen Prozentsatz ihres Wertes. Andererseits gibt es von besonders gelungenen Jahren keinen Gebrauchtjahre-Markt oder vom Hersteller der Zeit einen Zugriff auf die begehrten "Jahresjahre".

Wir, die wir Jahr um Jahr Jahre konsumieren, sind auch wegen des fehlenden Umtauschrechtes angeschmiert und müssen wohl oder übel auf den schlechten Jahren sitzen bleiben.

Was ein gutes Jahr und was ein schlechtes war, muss zudem noch jeder individuell mit sich ausmachen, weil die Perspektiven selbst in dem engen Kreis der Familie höchst unterschiedlich ausfallen. In unserer ziemlich langen Ehe hat meine Frau mit ihrem positiven Denken meinen pessimistischen Jahres-Rückblick meist ausgeglichen. Sie war gewissermaßen eine Klippe in der Brandung der Gezeiten, an der ich mich festhalten konnte.

Am vergangenen Silvester überraschte sie mich damit, dass sie froh gewesen sei, dass 2018 vorüber ist, Ein schreckliches Jahr, meinte sie. Dabei gab es in den vergangenen zwölf Monaten auch genug, über das wir uns hatten freuen können.

Was ihr früher - in der Fürsorge für die Ihren - immer gelang, funktionierte auf einmal nicht mehr. Erstmals drangen die Einflüsse der weltweiten Geschehnisse so in ihre Seele, dass sie die von uns individuell genossenen Privilegien nicht mehr genug zur Gewichtung heranziehen konnte.

Das war ein Schock. Jetzt muss auf einmal ich sie trösten, dass wir an den Zuständen nichts mehr ändern können, dass wir einfach versuchen müssen, unser Leben mit Anstand zu Ende leben müssen.

Wieso sich diese Welt, die auf einem recht guten Weg war, so rasant zum Bösen verändert, ist nicht zu verstehen, und als Feuerwerks-Müll zu entsorgen sind diese Jahre sowieso nicht.

Falls jemand eine Jahres-Verwertungsstelle kennt, ich hätte ein altes Jahr günstig abzugeben.

Dienstag, 1. Januar 2019

Jour Fixe

Der Mensch als Erfinder von Zeit und Kalender hat an ihnen gleich auch gewisse Mysterien fest gemacht. Auffällig ist dies vor allem beim Jahres-Wechsel. Obwohl die Zeit ja eigentlich weiter läuft, zwingen uns Rituale, einen Moment inne zu halten. Politiker nutzen den, um ihre Botschaft für das kommende Jahr unters Volk zu bringen, einfache Menschen fassen gute Vorsätze.

Komisch ist, dass das alles noch dem guten alten Silvester zugemutet wird, weil die Menschlein am nächsten Morgen zum Teil noch nicht Herr ihrer Sinne sind.

Den ganze Morgen martere ich bereits mein Erinnerungsvermögen, ob es überhaupt einen Neujahrstag in meinem Leben gegeben hat, der nicht aus nebeligem oder verregneten Einheits-Grau bestanden hat. Da ich weiß, dass es vielen Mitmenschen ähnlich geht, möchte ich heute eine Lanze für den 1. Januar brechen, die nicht mit Gesetzes-Änderungen, verpassten Fristen und unsäglichen Folgen im Jahr darauf  zu tun hat.

Ich mache hier den Vorschlag, Neujahr zum Jour Fixe auszurufen, der von uns die Überarbeitung der allerletzten Gedanken im Alten Jahr verlangt. Gerade diverse Kater-Stimmungen helfen dabei, manch Schwachsinn noch auszubremsen...

Das gilt leider nicht für meine Blogs. Deshalb sehe ich davon ab, meinen aus dem Alten Jahr einfach zu löschen. Auch Fehlprognosen verdienen es ja, historisch genannt zu werden.