Rainer Maria Rilke |
Rilke führte im Gegensatz zu Kafka ein Dandy-Leben, das nichts ausließ: Rastloses Umher-Reisen, ständig wechselnde Wohnsitze in ganz Europa, zahlreiche, wilde Affären voller Eifersucht aber Beständigkeit über deren Ende hinaus. Kurz, die Frauen mochten ihn, und die herausragenden Männer der Kunst- und Literaturwelt sowie Mäzene schätzten ihn als vielsprachigen Gast auf ihren Soirées.
1912 begann Rilke seine Elegien auf Schloss Duino an der Adria. Erst 1922 schloss er sie ab |
Ich habe diese Zeilen für die jüngeren Leser meines Blogs vorangestellt, weil die schulische "Pflicht-Lektüre" beider vermutlich den Blick auf wesentliche Signale in ihrem Werk vernebelt,
Aber das soll ja kein Literatur-Kurs sein. Wen es interessiert, kann hier nachlesen, wie die Elegien sich stetig zur Angst steigern:
http://gutenberg.spiegel.de/buch/duineser-elegien-829.
oder wie der Bericht an eine Akademie zwischen den Zeilen die Interpretation vom Nazi-Wahn liefert
http://gutenberg.spiegel.de/buch/franz-kafka-erz-161
Mir geht es darum, dass Menschen. die vom Schreiben besessen sind, möglicher Weise eine andere Empfänglichkeit, aber in einer zunehmend lärmenden Welt kaum Chancen haben, etwas zu bewegen.
Franz Kafka |
Satire, die angebracht wäre, liegt mir leider momentan nicht. Wenn der angeblich mächtigste Mann der Welt im Gas seiner Aufgeblasenheit zündelt,
wird aus Elegie im Cyberspace-Tempo Angst.
P.S. Ich mache bis zum letzten Zugriff weiter - wie es mir seelisch gerade zumute ist
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