Freitag, 19. Mai 2023

Krasse Ideen, kriminelle Interessen, konspiratives Insider-Wissen was wird KI mit uns machen?

CHIP Tipps für KI
Am Vatertag kamen die drei aktuellen oder noch werdenden Väter mit Familie an unserem runden Tisch zum Brunch. Weil wir, die doofen Alten zum Nachtisch auch mal wieder jede Menge digitale Probleme zum Lösen parat hatten, waren wir alsbald in eine "loriotsche" Stand-up-Comedy verstrickt, in der alle auf einmal redeten und wir erst recht nichts mehr verstanden. Dass wir die vielen Funktionen unserer Smartphones nicht annähernd ausreizen, war uns natürlich schon länger klar. Was waren das noch Zeiten als man mit Handys bloß telefonieren oder mal einen Schnappschuss machen wollte.

Wer heute nicht alles nutzt, was Android und Co so an Gimmicks anbieten, gehört zu dem Abgehängten der Gesellschaft. Irgendwann in dem Kreuzfeuer der Stimmen meinte ich eigentlich als Gag: "Da überlassen wir unser Verständnis in Zukunft ja sowieso einfach der KI, der Künstlichen Intelligenz."

Na, da bin ich vielleicht in ein Wespennest getreten: Mein Sohn - gerade von den Münchner Medientagen zurück - und meine Tochter wegen KI um ihren Job fürchtend, nahmen mich in ein Kreuzfeuer, bei dem sie aus gutem Grunde - wie ich jetzt etwa besser weiß - die journalistische Multimedia-Ausbildung, die sie noch in meiner Firma erhalten hatten, getrost über Bord werfen konnten.

Der Haken mit den Datenkraken sind deren Saugnäpfe.
Diese Illu hätte ich natürlich auch "persönlich "
von der KI  Midjourney gestalten lassen können

Quelle: NW.de


Mein Sohn, der für diese Dinge einen guten Dozenten abgeben würde, musste mir erst einmal die Augen öffnen, was da weltweit für eine Gefahr auf uns zukommt. Vor allem, wenn das Vorpreschen der KI weiterhin nicht straff reguliert wird und es einen Wildwuchs gibt wie damals in den Anfangsjahren im Internet.
Italien wollte nicht auf die zögerliche EU warten und verbot die von Microsoft geförderte KI-Software ChatGPT Ende März  generell und stellte den Zugriff auf Italienische Daten mit Summen von bis zu 20 Millionen unter Strafe. Seit 1. Mai ist das Verbot aber schon wieder aufgehoben, weil der Software-Betreiber angeblich auf die vom Staat geforderten Veränderungen zu dessen Zufriedenheit eingegangen ist. Beruhigend für die Menschheit kann dieses Hin- und Her aber genauso wenig sein, wie das hilflose Zögern der EU.. 

Mein Sohn beschreibt die Funktion von KI auch nicht wirklich beruhigend. Anhand der Wirkungsweise der Algorithmen beschrieb mein Sohn mir KI als alles verschlingenden Daten-Kraken der alles, was ihm brauch- und verwertbar erscheint, mit seinen Saugnäpfen aussaugt. Das bereichernd Verarbeitete scheidet er aber alsbald wieder aus. Sein Speichervolumen an verschlungenem Wissen konzentriert sich ausschließlich auf das, was die KI zum Erweitern ihrer Allwissenheit braucht.

Bei Golem.de und SZ
unter deftiger Kritik:
Die KI-Pasta
Dieses Lernen aus sich selbst macht die KI aber auch so gefährlich. Schon jetzt fürchten beispielsweise Professoren, dass sie bald nicht mehr erkennen können, ob einer ihrer Studenten für seine Examensarbeiten die künstliche Intelligenz nur mit seinen Anforderungen gefüttert hat, als sich selbst zuvor das nötige Wissen anzueignen.

Die Masse an Quellen macht das Aufspüren von Plagiaten und den Ursprung jedes "Geschwurbels" unkenntlich. Das nutzen schon einige in fragwürdiger Absicht. Ein Großverlag wagte es, ein zu beinahe 100prozentig von KI zusammengestellten Rezept-Heft für Pasta-Gerichte an den Kiosk zu bringen. Autoren und Fotografen mit ihren Honoraransprüchen brauchte das also schon nicht mehr, und auch für das Layout hatte die Software eine "anschauliche" Lösung. Apropos Konvolutieren - den inzwischen wegen seines großen Erfolgs aufgekauften Startup-Hersteller von kostbaren Gewürzen, ANKERKRAUT, wird nachgesagt, dass seine teuren Mischungen weder von Nase, Gaumen oder Zunge, sondern allein von KI abgeschmeckte wurden...

Quelle: ANKERKRAUT
Man sollte sich jedoch hüten, KI generell zu verteufeln. Sind Grenzen zum Schutz von Patenten, Ethik, Recht und vor allem Urheberrecht erst einmal einigermaßen umfassend festgelegt, dann kann Künstliche Intelligenz in vielen Bereichen, in denen sie jetzt schon zum Guten angewendet wird, auch eine Problem-Löserin sein.
Beim Fachkräftemangel in Handwerk, mittelständischer Produktion und vor allem im medizinischen Pflege- und Apparate-Bereich, kann KI Lücken schließen, anstatt allein nur Ängste um Arbeitsplätze zu schüren.


Jeder jetzt sein eigener Dali?
Dieses Bild erschuf das Programm mit dem Prompt „Midjourney“.

Selbstdarstellung von Midjourney:





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