Quelle: SPIEGEL |
Bei meinen Reisen war mir als Gesschichts-Affiner stets klar, dass der künstliche Staat am östlichen Mittelmeer von Feinden umzingelt ist, die mit der Waffe in der Hand nicht gerade zimperlich sind. Deshalb war ich trotz meiner pazifistischen Sichtweise bei kriegerischen Konflikten immer auf der Seite der Israelis. Als rührendes Zeichen für die Befriedung in dieser von der Weltpolitik erschaffenen Problemzone empfand ich es, als Menachem Begin und Muhammad Anwar as-Sadat 1997 für ihre Annäherungspolitik mit dem Friedens-Nobelpreis ausgezeichnet wurden...
Der Irrglaube vom Frieden in Palästina: Friedensnobelpreis für Sadat und Begin Quelle: israelnetz |
Zweieinhalb Jahrzehnte später ist nun ein gewaltfreies Palästina weiter weg denn je. Netanjahu glaubt fest daran, dass seine radikale Siedlungs-Politik an der Ostgrenze das gute Recht Israels sei. Eine Siedlungspolitik, die auch die unerschütterliche Schutzmacht der Vereinigte Staaten von Amerika schon lange nicht mehr gut heißt. Denn unschwer ist ja zu erkennen, dass Israel im Moment die rot glühende Lunte am "Pulverfass Naher Osten" ist. Vom Iran reaktionär befeuerte, instabile Nachbarstaaten, warten nur auf den Startschuss für neue kriegerische Auseinandersetzungen.
Genau in diesem Moment versetzt die von Netanjahu in der Knesset durchgepeitschte Justizreform Israel in einen Zwiespalt, der durch wütende Proteste auf den Straßen des Landes von außen als Schwäche gedeutet werden könnte.
Szene in Huwara: Qelle: israelnetz |
Und dann das: Nach den Ausschreitungen im palästinensischen Huwara forderte der israelische Finanzminister Bazalel Smotritch, der Ort müsse zur Strafe "ausradiert" werden. Das ist eindeutig die Sprache der Unterdrücker, die wir aus Putins Reden kennen. Im Kampf gegen den weltweit wieder aufkeimenden Antisemitismus hat Israel dem Judentum mit solchen, entlarvenden Vokabeln keinen guten Dienst erwiesen.
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