Mittwoch, 7. März 2018

Avanti Populisti

Wenn die europäische Einheit in ihrer bald chronischen Krise etwas erreicht hat, ist es die internationale Belebung des Populismus. Dass meine zweite Heimat, Italien, jetzt genauso bei der Regierungsbildung ins Dümpeln gerät wie Deutschland, ist aber kein vergleichbares Symptom. Ähnlich der griechischen Situation, hat jede Partei den schwarzen Peter, die sich bemüht, die zentral geforderten Sparmaßnahmen real durch zu setzten.

Da haben es die Populisten auf Stimmenfang einfacher: Sie können dem müden Wahlvolk alles vom azurblauen Himmel versprechen, was sie ja im Zweifel wegen der anstehenden Koalitionspartner nicht ins Regierungsprogramm bekämen.

Nie hätte ich da gedacht, dass ich mal Hoffnung in den neuen Stern der Cinque Stelle setzen würde. Nachdem sie in diversen Stadtparlamenten mit Real-Politik hart konfrontiert wurden, sind die Schreihälse wie Bewegungs-Gründer Grillo leiser geworden, und lassen charismatische Newcomer wie Luigi di Maio in den Vordergrund,

Cinque Stelle sind jetzt nach nur drei Wahlen als stärkste Kraft im Parlament. Somit gehören sie zum Politischen Establishment, dass um die Macht taktieren muss. Ich traue mir die Prognose zu, dass das nicht die rechtsnationalistischen Konkurrenten sein werden.

Macron, Kurz, di Maio, Die 30jährigen treten gegen die alten Säcke an und haben es nicht nur in der Hand eine andere "Mitte" zu bilden, sondern auch mit konstruktivem Widerspruch, den Europäischen Zug wieder ins Gleis zu setzen. Dann heißt es vielleicht wieder; "Avanti Populo!"



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