Seit geraumer Zeit beobachte ich, dass beim Flanieren, oder bei der Bewegung von einem Ort zum anderen, ständig das Handy für ausführliche Gespräche genutzt wird. Als sei es langweilig, nur so einen Fuß vor den anderen zu setzen. Da passiert es, dass ich auf meinem Weg zum Supermarkt von einer unbekannten Frau angesprochen werde, die mich fragt, ob ich das wirkliche so meine.
Ich antworte:"Was denn?"
Ah! Denke ich, Bluetooth! Und komme mir vor wie so ein alter Depp, dass ich das nicht gleich geschnallt habe.
Bei den nächsten Begegnungen im nahe gelegenen Park, falle ich so schnell nicht mehr auf Leute rein, die einfach so vor sich hin plappern. Denn jeder Zweite nutzt das spazieren Gehen mittlerweile offenbar zu unaufschieblichen, längst fälligen Telefonaten. statt einfach zu entspannen. So ist das nun einmal im Flat-Rate-Zeitalter.
In der Wochenend-Ausgabe der "Süddeutschen" war in einer Kolumne auch von den Wichtigtuern im Zug die Rede, die - obwohl ja die Kopfhörer und Mikrophone mittlerweile Geheimdienst-Standards überbieten - im Zug das ganze Abteil mit Firmen-Geheimnissen versorgen. Manager der zweiten Wahl agieren tatsächlich so, weil ja Tweets und Twitter ihre großartige Rolle beim Vorankommen ihrer Geschäfte nicht genügend berücksichtigen.
Gut, ich gebe zu, seit geraumer Zeit ruft mich niemand mehr an, weil die Familie das "telegram" benutzt und gleich Bilder und Videos mitschickt, dass es allen gut geht. Und sie denken dann. dass sie nicht mehr ans Telefon gehen müssen, wenn die Alten anrufen...
Komisch, wenn eine Oma zum Babysitten gebraucht wird oder der "oide Depp" (früher Großvater) ausnahmsweise mal wieder wegen eines Rats gefragt ist, funktionieren auf einmal auch die alten Kommunikations-Wege wieder...
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