An den Lizenzen mit dem Namen erkenne ich schnell, woher derjenige kommt und dann mache ich je nach Länge der Fahrt Small-Talk, indem ich Erinnerungen an meine Reisen teile.

Neulich fuhr mich ein junger Mann, dessen Familie aus Sile am Schwarzen Meer stammt. Er selbst war ein gebürtiger Münchner, bei dem ich mit meinen mageren Türkisch-Kenntnissen nicht sehr weit kam, weil er selbst schon überhaupt kein Türkisch mehr spricht. Also erzählte ich ihm von den tollen Ferien als kleiner Junge an Siles Strand Kum Baba.
Oft trifft man allerdings auf Fahrer, die erst vor Kurzem die Chance bekommen haben und unendlich dankbar für sie sind. Zwar gibt es in München offenbar eine Taxi-Schwemme aber immer noch Bedarf an Fahrern, wie ich dem Tag und Nacht blinkenden Leucht-Banner vom Unternehmen schräg gegenüber entnehme. Es sind vor allem Männer aus Nordafrika, die nachts unterwegs sind. Da drängt sich natürlich die Frage auf, ob sie angefeindet werden, oder selbst Angst haben.
Entweder sind Leute, die sich bei den horrenden Preisen ein Taxi leisten können, nicht ausländerfeindlich oder aber zumindest ist München toleranter als die Politiker das wahrhaben wollen
Ein Thema wird bei meinen Gesprächen aber eher einsilbig behandelt: Das Heimweh.

Die Video-Hits auf YouTube sind im übrigen so mit Sex angereichert, dass die Imame wohl in absehbarer Zeit dem Pluralismus kaum mehr standhalten können.
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https://ma.popnable.com/charts/top-40
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