Freitag, 18. Oktober 2024

Die Butter vom Brot nehmen!

 Übergewichtige Verbraucher meiner Wirtschaftswunder-Generation, können sich noch gut daran erinnern, dass es während der EWG zu staatlich erzeugten "Milch-Seen" und "Butterbergen" kam, um so die Abgabe-Preise der Bauern zu subventionieren.

Quelle: polit-lexikon.at
Weil die Verbraucher zu viel entfettete Milch wollen,
muss immer mehr Milch zur Gewinnung von Butter angesetzt werden?

Jetzt scheint es, als stiege der Butterpreis überproportional zu anderen Agrarprodukten, die gerade billiger werden, aber nur scheinbar für das Sinken der Inflationsrate mit verantwortlich  sind.: 
(https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/butterpreise-104.html).

Es gibt für die einfachen Bürgerinnen und Bürger in diesen Zeiten schon viel Erklärungsbedarf:
Überall Krieg, der Wirtschaft geht es angeblich so schlecht wie nie, Innovationen, Bildung und Digitalisierung am Arsch und der Geschäftsklima-Index mehrfach in Folge mau.

Und dennoch feiert die Börse ein Rekord-Hoch nach dem anderen, schütten Deutsche DAX-Firmen an ihre Geschäftsführer immer noch satte Boni aus. Wie passt das zusammen?

Quelle: finazmarktwelt

Ganz einfach: Das ist die von Ökonomen zu Recht gefeierte freie Marktwirtschaft. Alles andere wäre ja Dirigismus oder Planwirtschaft wie einst bei den bösen Kommunisten. Dass aber gerade jetzt diese Vorzeichen des Untergangs so gebündelt auf uns zukommen, ist die alte Mechanik, in der wieder einmal die Reichen immer reicher werden und die, die durch die Teuerung immer ärmer werdenden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer für Mindestlöhne zu Protesten auf die Straße treiben. Die tragen aber natürlich nicht zu  bezahlbarem Wohnen bei und bringen auch nicht die Butter aufs Brot. Aber es dient dazu, konzertiert und gezielt, die Stimmung im Land mies zu halten.
Doch wenn einem - auch im übertragenen Sinne - die Butter vom Brot genommen wird, hilft schon immer ein probates Mittel: Zeitweiliger Konsumverzicht! Selbst die Butter vom Brot nehmen! Auf Butter zu verzichten, heißt ja noch nicht hungern. Es gibt inzwischen viel gesündere und auch nicht schlecht schmeckende Aufstriche. Muss ja nicht alles vegan sein! 
Aber wenn die Produkte länger in den Regalen liegen bleiben, dann wird die Stimmung ja noch mieser! Richtig! Das ist gewollt, wenn vielleicht auch nicht bewusst gesteuert. Freie Markt-Wirtschaft funktioniert auch anders herum. Jeder hat die Freiheit, einfach keine Preiserhöhung mitzumachen: Weniger Auto fahren, weniger in den Urlaub fliegen, weniger bezahltes Vergnügen! Einfach viel einfacher Leben. Das tut der Umwelt gut und zwingt die Preistreiber, neu zu kalkulieren. Beim Öl in den 1970ern hat das schon mal ganz gut funktioniert.

Wieso das gerade jetzt die Schlagzeilen prägt und alles der  drei Jahre regierenden Ampel in die Schuhe geschoben wird, anstatt auch den Schlendrian und die Moderations-Politik von 16 Jahren Merkel-Administration als mitverantwortlich mit einzubeziehen? Das ist nichts weiter als Wahlkampf im Vorfeld der nächsten Bundestagswahl oder soll durch permanente Nadelstiche in die Nerven der Bürgerinnen und Bürger zum bewussten Scheitern der Koalition führen. Nicht zufällig hat doch die Verbalität im Parlament mittlerweile ein Niveau erreicht, das wieder mit seiner bedenklichen Verrohung angst machen soll.

Die Reichen wollen wieder die Christsozialen, die Armen oder vermeintlich Abgehängten wählen von Osten her zunehmend die AfD. Werden Grüne und Schein-Liberale das überleben? Wenn nicht, bliebe wieder einmal nur eine Große Koalition, die Deutschland schon vor vier Jahren im derzeitigen Zustand mit dieser Hilflosigkeit auch im Umgang mit Kriegen zurück gelassen hat.

Quelle: RND
Olaf Scholz: Ob er als Kriegskanzler zu klein war, wird allein der Lauf
der Geschichte zeigen, wenn es den dann überhaupt noch geben sollte...


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