Dienstag, 22. Oktober 2024

Da droht dann das Donnersberger-Brückendesaster

 Wer ein zeitgemäßes Bild von einem Kulminationspunkt zwischen Städteplanung, Stadtentwicklung und verfehlter Verkehrsplanung hautnah erleben möchte, der muss sich in München nur auf den Mittleren Ring begeben.

Vor 35 Jahren waren die Pläne so verheißungsvoll, dass wir uns im Glashaus einkauften. Der Petuel-Tunnel sollte bis dahin gehen, wo heute großzügig bemessen die phänomenale BMW-Welt steht. Der Petuel-Park sollte entsprechend länger werden und bis zum Olympiapark reichen. Die Quer-Verkehrsader unter uns sollte in naher Zukunft verkehrsberuhig mit Allee-Begrünung und Speedbreakern ausgestattet sein. Bis heute ist unsere eine der verkehrsreichsten Straßen der Landeshauptstadt. Es hat noch nicht einmal dazu gereicht, die Schwerlaster umzuleiten!

Heute morgen um sieben war es ja noch harmlos

Quelle. outdooractive
Zu Recht großspurig BMW-Welt und -Vierzylinder,
schmalspurig hingegen immer noch Münchens Mittlerer Ring

Von der Großzügigkeit bei der Planung hätten sich die Stadtentwickler eine Scheibe bei den BMW-Baumeistern abschneiden sollen. Stattdessen wurden die Pläne für den Ring zurück gefahren, obwohl er damals schon eine Staufalle war. Zwei bis dreimal pro Tag verdichtet sich der Verkehr an der Kreuzung, die es so eigentlich nicht mehr hätte geben sollen derart, dass sich in alle Himmelsrichtung endlose Schlangen bilden. Wenn dann noch Konzerte im Olympiastadion, Eishockey oder Flohmärkte und die Buskolonnen mit den BMW-Welt-Beuchern hinzu kommen, gibt es auch an Wochenenden kein Entrinnen mehr.

Wir Anrainer kennen natürlich diverse Schleichwege, aber nun kommt im Bereich der Donnersberger Brücke ein Modellversuch zur Bekämpfung der Luftverschmutzung hinzu.
Da ist jetzt Tempo 30 angesagt, gegen das innerorts ja eigentlich nichts spricht. Aber auf den ohnehin bereits viel zu schmalen Tunnelpassagen entlang der Landshuter Allee mit ihren Einleitungen kommt es jetzt den ganzen Tag zu Schritt-Tempo, weil der ordentliche Deutsche sich immer noch 
schwer tut mit dem Einfädeln nach Reißverschluss-Prinzip. .

Aktuelles Foto der TZ zum Pilotverusch

Die Folge kann also nicht die Entlastung von Auspuffgasen sondern sichtbar deren Verdichtung sein. Dafür müsste einer der städtischen Umweltschützer nur einmal selbst diesen neuen Engpass befahren.

Als junger SPD-Wähler trieb mich der Spruch um: "Nicht Rot tut not, sondern Grün!"

Wie die Geschichte doch Sichtweisen verändern kann....

Dieses Foto unterschrieb die SZ als "Hölle aus Feinstaub und Flüchen"


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen