Sonntag, 17. März 2024

"Wehrkraftzersetzung im Hirn"

 

Quelle; SZ Gegen das Verbrechen

Als Walter Klingenbeck von
 der Gestapo verhaftet wurde,
 war er erst 17 Jahre alt.
 Der Münchner, der gerade be
i der Firma Rohde & Schwarz
 eine Lehre zum Schalttechniker
 absolvierte, hatte gemeinsam
 mit drei Freunden ausländische Radiosender
 gehört und Nachrichten weiterverbreitet
, Flugblätter gegen die Nazis
 gedruckt, amerikanische "Victory"-Zeichen
 an Hauswände gemalt - und im jugendlichen
 Übermut anderen davon erzählt.
Wenig später wurde er verhaftet.
 Im Verhör und im Prozess nahm
 er die Schuld auf sich allein
 und rettete damit wohl seinen
Freunden das Leben.
Klingenbeck wurde im September 1942
vom sogenannten Volksgerichtshof
wegen "landesverräterischer Feindbegünstigung"
 sowie "Vorbereitung zum Hochverrat"
 zum Tode verurteilt.
Am 5. August 1943 wurde er in
 Stadelheim mit dem Fallbeil hingerichtet.







Wieso stößt mir nur in diesen Tagen  dieser Begriff so sauer auf? Das Gesetz zur Aburteilung von die Wehrkraft zersetzenden Äußerungen war eines der übelsten, das die Nazis verfasst haben. Es stellte standrechtlich quasi den kleinsten geäußerten Zweifel an Hitlers "Endsieg" unter Todesstrafe. Für mich war es - so kurios das klingen mag - auch über Leben und Tod entscheidend.
Warum und weshalb? Hier eine Kurzfassung von dem, was meinem Vater vor mehr als 80 Jahren widerfuhr, und von dem er mir erst kurz vor seinem Tod erzählte. Er hatte vorher nie über irgendetwas gesprochen, was ihn hätte traumatisieren können. Ich hoffe, den Roman, den ich rüber die damaligen Geschehnisse verfassen will, noch fertig zu bekommen:

Nachdem ihm bei zwei Weltfirmen als Jurist gekündigt werden musste, weil er kein NSDAP-Mitglied war, landete mein Vater über das Reichsamt für Statistik, wegen seiner speziellen Fähigkeiten auf diesem Gebiet, bei der "Organisation Todt":

Original-Zitat Wikipedia: Die Organisation Todt (OT) war eine paramilitärische Bautruppe im NS-Staat, die den Namen ihres Führers Fritz Todt (1891–1942) trug. Die 1938 gegründete Organisation unterstand ab März 1940 diesem auch als Reichsminister für Bewaffnung und Munition (RMfBM sowie dem Nachfolgeministerium unter Albert Speer). Sie wurde nach Beginn des Zweiten Weltkrieges vor allem für Baumaßnahmen in den von Deutschland besetzten Gebieten eingesetzt. Bekannt wurde sie durch den Ausbau des Westwalls, den Bau der U-Bootstützpunkte an der französischen Küste sowie des „Atlantikwalls“ (verbunkerte Artillerie- und Verteidigungsstellungen). Ab 1943 baute sie die Abschussrampen der V1- und V2-Raketen. Im Sommer 1943 folgte im Reichsgebiet der Ausbau von Luftschutzanlagen für die Zivilbevölkerung (Erweitertes LS-Führerprogramm) und die Untertageverlagerung von Industriebetrieben. In der Organisation kamen seit Kriegsbeginn vielfach ZwangsarbeiterKriegsgefangene und KZ-Häftlinge zum Einsatz.

Wegen der wachsenden Angst, die Alliierten könnten alsbald nach ihrer Kriegserklärung an Deutschland vom 11. Dezember 1941 mit einer Invasion beginnen, wurde mein Vater von Todt selbst in "geheimer Mission" und auf Verdacht zu Jahresbeginn 1942 auf eine Inspektionsreise an den "Atlantik-Wall" geflogen. Als er von der zurück kam, berichtete er seinem Vorgesetzten ohne Arg, davon, dass viele Anlagen, die er als angeblich fertig gestellt inspiziert hatte, noch im Bau, unvollständig bestückt und nur teilweise als einsatzfähig zu bezeichnen waren.

Dieses als Wehrkraftzersetzung auszulegende Wissen meines Vaters verschaffte ihm ("zu seinem Schutz") eine Versetzung an die Ostfront. Ihr mit annähernd 2000 Kilometer breiter Verlauf  da bereits als "gefährlich überdehnt". Aber mein Vater hatte gelernt, seine Klappe zu halten. Irgendwie überlebte er dann auch noch die Schlacht um Berlin und landete nach dem Krieg in der von den Alliierten entwickelten Administration. Was ihm die Möglichkeit gab, mich zu zeugen.

Fritz Todt war da schon nicht mehr am Leben. Lag es daran, dass er mit frischer Kenntnis seiner Statistiken die Ressourcen des "Dritten Reiches" als zu schwach für den Zweifronten-Krieg beschrieben hatte? War es ein Anschlag, dem er am 8. Februar 1942 beim Absturz seiner Maschine am Flugplatz Rastenburg kurz nach seinem Besuch auf der "Wolfsschanze" zum Opfer fiel?

Quelle: 123RF
Und jetzt in diesen Tagen nach bald  80 Jahren Frieden in Deutschland wird ein Kanzler für das "Durchstecken" von geheimem Wissen zum Thema "Marschflugköper Taurus" madig gemacht. Nicht nur, dass er die Waffe nicht weitergeben will, sondern weil mit seinem Zaudern auch noch der erbärmliche Zustand der deutschen Verteidigungsbereitschaft  zum weltweiten Diskussionsstoff wird. 
Dieser Zustand ist aber allein den Verteidigungsministern der Merkel-Hegemonie zuzuschreiben, die die Bundeswehr im Glauben an ewigen Frieden kaputt gespart haben. Dem verteidigungspolitischen Sprecher der CDU, Norbert Röttgen macht da wohl bei seinen Schuldzuweisungen schon ein kritischer  Zustand seines Kurzzeit-Gedächtnisses zu schaffen. Oder frecher formuliert, die gesamte CDU/CSU leidet aus machtpolitischen Gründen an "Wehrkraftzersetzung im Hirn",
Quelle: Deutscher Bundestag
Dr. Norbert Röttgen

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