Quelle: 123RF |
"In fast 50 Prozent der Länder wählen Menschen Parteien und politische Führungen, die die Demokratie zum Teil demontieren."
Quelle:UN |
Den Grund für diesen vermutlich anhaltenden Trend sieht er in der zunehmenden Angst der Menschheit, die Zukunft könne nur noch weitere Verschlechterungen der Lebensumstände bringen. Die Sehnsucht nach starker, unitarischer Führung und das Verlangen nach ultimativ "angeordneter" Ordnung wird da dann über die persönliche Freiheit gestellt. - Wie schon so oft im Verlauf der Geschichte.
Nach der Taurus-Fragestunde im Bundestag und den neuesten Nachrichten aus dem US-Kongress verstärkt sich jedoch mein Eindruck, dass diese Entwicklung zumindest in Deutschland nicht den demokratisch Regierten sondern eher den gewählten Regierenden anzulasten ist. Wenn Opposition nur noch zerstörerisch und taktisch zum Ausbau der eigenen Macht bei kommenden Wahlen und nicht zur Verbesserung unser aller Zukunft ausgeübt wird, wenn das Regieren nicht dem Volk und der Nation dient, sondern der Verfolgung von Programmen, die nicht selbsterklärend sind, kommt bei vielen Wählern zu dem allgemeinen Gefühl der Hilflosigkeit auch noch ihr Unverständnis. Das ist der eigentliche Nährboden für Radikalität.
Zurecht gibt es ja in Demokratien zeitlich begrenzte Legislatur-Perioden, damit Macht sich eben nicht selbstverständlich und dauerhaft autoritär manifestieren kann. Damit die Chance unbedingt bestehen bleibt, eine Regierung auch wieder abzuwählen zu können...
Die Niederlande, Portugal aber vor allem Polen sind ja aktuelle Beispiele, dass die abgegebenen Wählerstimmen immer noch eine Umkehr erreichen können. Allerdings sollten Zustände wie in Haiti oder Zentral-Afrika auch Warnsignale sein, wie instabil gerade "junge" Demokratien durch äußere Einflüsse werden können.
Die Frage ist, ob sich die Vereinten Nationen nicht runderneuern müssten, um gegen drohende archaische Zustände gesellschaftliche Errungenschaften zu bewahren. In dieser zunehmend verrohenden Welt müssten die UN zu deren Rettung endlich wieder zu einer Art "Geistigen Arche" werden, um das erreichte Gute vor dem Untergang zu bewahren.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen