Freitag, 31. Dezember 2021

Ja is denn scho wiada Silvester?

Quelle: katholisch.de

Bei keinem Heiligen wird so ausgelassen gefeiert, wie beim Papst San Silvestro, der am 31. Dezember 355 verstarb. Das hat aber weniger mit Heiligenverehrung zu tun, als mit der Tatsache, dass  sein Todestag nach dem "gregorianischen Kalender", der seit 1582 gilt, auch der jeweils letzte Tag eines Jahres ist. In allen Kulturen wird der Beginn eines neuen Jahres mit Feuerwerk und Ausgelassenheit gefeiert, nur muss das dann eben nicht immer unbedingt der 31. Dezember sein.

Was genau man feiert - dass das alte Jahr rum ist, oder das neue hoffnungsvoll begrüßt wird - hängt von Optimismus und Pessimismus ab wie beim Unterschied zwischen einem halb vollen oder halb leeren Glas.
Die Frau an meiner Seite und ich sind uns heute seit 55 Jahren an diesem Tag nicht von derselben gewichen. Zu unserem Glück gab es meist rauschende Feste, und nur wenige, bei dem uns vor dem neuen Jahr bange war.

Die Zweisamkeit an Silvester, die uns die Pandemie am Ende des vergangenen Jahres aufzwang, haben wir mit Noblesse gemeistert, indem wir uns nach alter Sitte in Smoking und Abendkleid an den Esstisch vor dem Weihnachtsbaum setzten. Heute machen wir das bestimmt nicht noch einmal. Wir üben uns in Gedanken an alle, die es im zu ende gehenden Seuchenjahr so dermaßen hart getroffen hat, in Bescheidenheit. Anstatt der üblichen eigens zubereiteten Leckereien beschränken wir uns zur Nacht auf Würstchen mit Kartoffel-Salat. Allerdings muss ich gestehen, dass die "Fürsorglichste von Allen" einen Erdäpfel-Salat der Extraklasse zaubert.

Jetzt beim Schreiben bin ich unentschlossen, ob ich den Horror von 2021 gegen all das Schöne, was uns selbst ja widerfahren  ist, in die Waagschale werfe. Ich glaube, das wäre bei dem, was uns allen 2022 noch erwarten könnte, nicht statthaft...

So bleibt mir nur, allen Leserinnen und Lesern meiner Blogs schöne Abende im engsten Kreis und einen guten Rutsch in ein Jahr 2022 zu wünschen. Auf dass sie es  bei möglichst guter Gesundheit und der nötigen Portion Glück erleben.

Dass der Aberglauben vom Hufeisen als Glücksbringer auch
auf den heiligen Silvester zurück geht, wissen die wenigsten Gläubigen.
Sein Pferd verlor in Hausen/Eifel auf dem Weg von Rom nach Trier
ein Hufeisen. diesem Umstand wird bis heute am 31. 12. mit einem
Segen für Ross und Reiter gedacht...
Bild: katholische-kirche-steiermark.at



Mittwoch, 29. Dezember 2021

Beim Barte des Propheten

Was, wenn eingefleischte Islamisten, beim neutralen Quellenstudium feststellen müssten, dass schon  von den Germanen "bei meinem Barte" geschworen wurde, bevor ihr  Religions-Stifter (ca. 570 bis 632) die Weltbühne betrat? Die Berührung des eigenen Bartes galt wohl im Thing schon als Bekräftigung einer Aussage. Aber wie immer in den Überlieferungen: nix gwiss weiß man nit!"

Wie komme ich also auf dieses Thema? Schon im vergangenen Jahr verweigerte ich in der Pandemie die Bartpflege. Und das, obwohl ich seit Jahrzehnten einen verlässlichen Bart-Trimmer habe. Um ehrlich zu sein, wollte ich - einmal weg geschlossen - wissen wie ich mit längerem Bart aussehe. Tatsächlich habe ich meinen "normalen" Bart seit der Hochzeit nur einmal im Urlaub als Experiment ganz abgenommen. Die Reaktion meiner Kinder: "Pappi! Du siehst aus wie ein Nilpferd-Baby."

Das war es dann ein für alle Mal! Was Nicht-Bartträger kaum wissen: Die permanente, eigene Bartpflege ist stets aufwendiger als die morgendliche Rasur ohne. Ich hätte mich wohl auch experimentell auf die Drei-Tage-Bart-Mode eingelassen, sähen sich die Männer um die dreißig damit heute nicht so zum Verwechseln ähnlich. Mitunter glaubte ich - als es noch Partys gab - ich litte an Propopagnosie (Gesichtsblindheit) wie Hollywood-Star Brad Pitt.

Ich denke - gerade in der Weihnachtszeit - bin ich unverwechselbar. Aber auch das stimmt nicht. Wieso sollte mir sonst beinahe jeder auf den Märkten in meiner italienischen Zweitheimat "Babbo Natale" nachrufen; und das auch im Hochsommer! 
Das fehlt mir gerade noch! Diese Rolle erinnert mich nämlich an schmerzhaft verschwitztes Scheitern. Bei einer Nikolaus-Party hatte mich meine Frau genötigt, trotz eigenen Bartes, so eine Glaswolle-Behaarung unter die Zipfelmütze vors Gesicht zu binden. Der Garten war frisch verschneit (das gab es da noch), und so konnte ich die Illusion erzeugen, ich sei wie aus dem Nichts vor dem Veranda-Fenster aufgetaucht. Mit großem Hohoho und Gepolter kam ich also verschneit  herein und starrte in ehrfürchtige Kindergesichter. Bis auf eines. Mein gerade sechsjähriger Sohn krähte beim ersten Blick auf meine Stiefel: "Das ist ja der Pappi!" Schwitzend mit Schnapp-Atmung und Juckreiz bis zum Hals hinunter brachte ich diese Premiere auf immer zu Ende.

Gegenwärtig wäre mein Bart lang genug, um zu schwören. Aber ich tu es nicht.

Montag, 27. Dezember 2021

Gans anders

An Heiligabend gab es in unserer überschaubaren Familie eine Premiere. Noch nie hatte es im Leben meiner Frau und mir eine Gans zu diesem Datum gegeben. Das lag vor allem an meiner Tochter, die ja immer doppelt gefeiert wurde, weil sie am Morgen dieses Tages auch Geburtstag hat. Sohn und Schwiegersohn zeichneten verantwortlich. Ersterer mit seiner bewährten Methode 6 Stunden bei 90 Grad und danach Übergrillen bis die Haut knusprig braun wird. Koch-Schwiegersohn hatte sie durch Beziehung von einem verlässlichen Bio-Züchter frisch erworben.

Das Ergebnis war auch für die beiden Köche ernüchternd. Zwar war die Haut fast wie beim Chinesen, und das Fleisch beim Tranchieren scheinbar rosée, aber der köstliche Anblick täuschte alle. Wir vermissten - wie heuer schon einmal bei Kirchweih -  den alten Geschmack und die Geflügel-Konsistenz. Wir mümmelten konsterniert und ohne Gaumen-Flashback auf den dekorativen Stücken herum. An unserem Alter lag das jedenfalls nicht, weil auch die beiden Köche ihren Unmut nicht verbergen konnte.

Ich gab zu Bedenken, dass man eben in kein Tier hineinschauen könne, und dass es auch unter Menschen manch zähes Exemplare gäbe. Die Frau an meiner Seite brachte es allerdings auf den Punkt, als sie an frühere "Mastgänse" erinnerte. Tatsächlich bedeutet Bio, dass sie vorm Ende eben nicht zum Überfüttern eine Zeit lang in den Käfigen landeten. Wer gewissermaßen die ganze Zeit im Freien herumhüpfen dürfe baue Muskeln auf und verbrenne viel mehr Fett. Da redete die Richtige!

Quelle: debeste.de
Oje, ich alter, gegen das Tierwohl angefressen habende Gourmand  muss jetzt wohl für all die Foie gras, Confits d'Oie und Festtagsgänse meines Lebens in die Schlemmer-Vorhölle, wo mir der Schlund mit Gewalt gestopft wird. Dass ich auf einen Schlag zum militanten Veganer mutierte, brächte mich wohl auch nicht weiter. Immerhin, Gans ist für die Zukunft von meinem Speisezettel gestrichen. Alles Banane! Wehret den Anfängen!



Freitag, 24. Dezember 2021

24. Dezember 2021

Quelle: de.dreamstime.com


                            Urbi@Orbi: 

Babbo Natales Weihnachtsbotschaft:

Frohes Fest liebe Leserinnen und Leser!
Wenn Ihr den Kalender bis hierhin besucht habt,
verdient Ihr die Aufklärung zu meiner Motivation,
ihn nur dem Bösen zu widmen:
Wäre ich der Vater von Jesus Christus müsste ich mich
nach diesem Jahr einmal mehr der Wahrheit stellen,
dass ich meinen "eingeborenen Sohn" umsonst
zugunsten der Menschen am Kreuz geopfert habe.
Der so viel wissende "Homo sapiens" wird
immer mehr von der "dunklen Seite der Macht" beherrscht. 
Dabei müsste er doch besser denn je in seiner
Geschichte erkennen, dass sein Untergang schon längst entschieden ist.
Gäbe es Gott und Teufel tatsächlich und wären sie
- so wie man es uns  weis gemacht hat - im Wettstreit,, dann stünde es:

1:2

ohne Chance zum Ausgleich


Das sind natürlich keine idealen Voraussetzungen für 2022:

Der kalte wird zum eisigen Krieg
Der fünften Welle Corona wird eine sechste folgen
Mit den vier bekannten Mutationen des Virus ist es noch nicht genug
Mehr Staaten werden im Machtrausch Einzelner die Demokratie abschaffen
Querdenkende Idioten vernetzen sich für deren Ziele immer bedrohlicher
Das Artensterben wird exponentiell fortschreiten, doch die Natur wird sich wehren
Für einen wirkungsvollen Einfluss auf den Klimawandel ist es längst zu spät
Die Versorgung mit Trinkwasser wird in den ärmsten Regionen zum Teufelsgeschäft
Die enorme Verschuldung aller Staaten wird Reiche noch reicher machen
Die bedrohliche Inflation durch die Energiepreise wird immer mehr in die Armut treiben
Die Renaissance der Atomenergie löst bei einem weiteren GAU gar nichts!


Und, ums nicht zu vergessen:
Die Menschheit wird dennoch einfach so weiter machen





Donnerstag, 23. Dezember 2021

23. Dezember 2021

Quelle: good.fish.com


Der Krampus-Corona-Kalender

23

Was, wenn  all das im Zeichen des Kreuzes begangene Böse
Dem  Aufstieg der Chimäre Teufel erst recht in die Karten spielt?
Die "Ballance of Power" bräche zusammen mit endlosem Getöse,
Weil Satanas dann auf all die verirrten und verwirrten Herzen zielt

 

 

 

Mittwoch, 22. Dezember 2021

22. Dezember 2021

Quelle: chilling-adventures-of-sabrina. teaser

 

Der Krampus-Corona-Kalender


22


Es sind ja nicht die hellsten Kerzen,
Die im Namen des Bösen zusammen kommen.
In ihrer unstillbaren Lust auf Schmerzen,
Verbrennen nicht selten auch die Frommen

Dienstag, 21. Dezember 2021

21. Dezember 2021

Quelle: youtube

 

 Der Krampus-Corona-Kalender

21

Ist schon interessant, in welchem Glauben sich die Angst noch offenbart.
Selbst die friedfertigen Buddhisten personifizieren in einem Gottwesen das Böse.
Vielarmig, Elefanten verhexend 
spielt der mörderische Devadatta diesen Part.
Der Abtrünnige - einst Gegenspieler von Siddharta - erscheint stets mit Getöse




Montag, 20. Dezember 2021

20. Dezember 2021

Quelle: globalgamers.de


Der Krampus-Corona-Kalender

20

Jedem sein eigener Teufel auf der Spiel-Konsole!
Asura, der vielarmige Hindu-Gott des Bösen
Kann mit seiner Zauberkraft und lautem Gejohle
Eure digital-viralen Hirnprobleme auch nicht lösen
 

Sonntag, 19. Dezember 2021

19. Dezember 2021

Quelle: pixabay

 

Der Krampus-Corona-Kalender


19


Teungel und Engufel sind nicht zu unterscheiden.
Sie wissen ja meist selbst nicht, wie sie wirklich ticken.
Deshalb will das wahrhaft Gute sie in Ewigkeit auch meiden.
Sollen sie sich - zur Hölle - auf immer und ewig selber f.....

Samstag, 18. Dezember 2021

18. Dezember 2021

 

Quelle: amazon


Der Krampus-Corona-Kalender


18


Hinter einer Teufelsmaske versteckt sich oft
Jemand, der dahinter glaubt, 
er werde so ein Böser.
Doch treibt ihn so eine Teufelei meist unverhofft
Zum Abgrund. Dort wartet jedoch kein Erlöser



Freitag, 17. Dezember 2021

17. Dezember 2021

Quelle: netflix



Der Krampus-Corona-Kalender


17

Was ist das für eine Welt? Luzifer wird zum Serien-Star?
Eigentlich längst fällig, dass man ihn im Stream "entteufelt".
Aber was passiert, wenn nichts mehr ist, wie's einmal war?
Passt auf ihr "Binger", was da noch so in eure Gehirne träufelt!  

Donnerstag, 16. Dezember 2021

16. Dezember 2021

Quelle: de.dreamtimes.de

 
Der Krampus-Corona-Kalender

16

Immer wenn ich wieder mal eine rauchen will,
denke ich: "wer zum Teufel gibt mir Feuer?"
 Weiß 
ich doch, dass wär' für mich der Overkill.
Danke Versucher! Dein Bild hilft mir ungeheuer

Mittwoch, 15. Dezember 2021

15. Dezember 2021

 


Quelle: dreamstime.com


Der Krampus-Corona-Kalender

15


Wie sieht er denn nun wirklich aus:
Der Fürst der Finsternis, wie ein Satanist ihn nennt?
In euren Köpfen voller Saus und Graus:
Stets so wie Ihr ihn Euch vorstellt, damit die Seele brennt!




 


 

Dienstag, 14. Dezember 2021

14. Dezember 2021

Quelle: wallhere.com

 

 Der Krampus-Corona-Kalender


14


Das Phantom Teufel direkt 
zu fassen, ist auch deshalb schwer, 
Weil der Mensch in seiner Angst ihm viel zu viele Namen gibt.
"Gott sei bei uns", "Beelzebub", Satan oder auch Luzifer -
Allein schon das macht ihn beim Hexen-Sabbat so beliebt



Montag, 13. Dezember 2021

13. Dezember 2021

Quelle: dreamstime.de




Der Krampus-Corona-Kalender

13

Der Glaube geht schon immer nur mit Aberglauben.
Meist ist er Kelten-Stuss wie die Furcht vorm Drudenfuß!
Die dunkle 13 sollte in dieser Nacht den Schlaf nicht rauben:
Denn heut' mit Lichterkranz entbietet Lucia ihren Gruß

Sonntag, 12. Dezember 2021

12. Dezember 2021


Quellen: griechische-götter.de
und vividscreen.info

 

Der Krampus-Corona-Kalender


12

Das Spiel mit der Angst vor dem bösen Ende war schon immer 
Ein Trick der Priester,  jene im guten Glauben  einzuschüchtern.
Ob Hades mit Cerberus oder Jesus mit Teufel - es ging stets schlimmer.
Die Inquisition samt Ablass belegen dieses Kalkül ganz nüchtern

Samstag, 11. Dezember 2021

11. Dezember 2021



Quelle: ichBinMoslem.de


Der Krampus-Corona-Kalender


11


Auf die Frage ob Iblis/ Shaitan ein Engel war:

 “Iblis war keiner der Engel,
nicht einmal für einen einzigen Moment.
 Er ist der Vater der Djinn,
so wie Adam
  der Vater der Menschheit ist.”

Imam al-Tabari mit einem Sahih isnad

Freitag, 10. Dezember 2021

10. Dezember 2012

 

                                                                                      Quelle: pixabay


Der Krampus-Corona-Kalender


10

Auch wenn auf Dich der Teufel zeigt,
Weißt Du, dass er einen andren meint.
Er hat es immer schon dann vergeigt,
Wenn man ihn aufrichtig verneint

Donnerstag, 9. Dezember 2021

9. Dezember 2021

Quelle: de.freepik.de






Der Krampus-Corona-Kalender


9

Welch  gutes Teufelchen muss uns denn noch reiten,
Bis wir Reichen den Gürtel endlich enger schnallen?
Klima, Pandemie, Flucht vor Hunger weiter abzustreiten,
Wird allen guten Göttern ganz und gar nicht gefallen



 

Mittwoch, 8. Dezember 2021

8. Dezember 2021

 

quelle: pixabay.com





Der Krampus-Corona-Kalender

8

Was passiert wenn wild Engel es mit Teufeln treiben?
Würden "Teungeln" tatsächlich für Ausgleich sorgen?
Die guten "Engeufel" sich gar das Böse  einverleiben?
Ist's nicht ausgewogen - wie schwarz wär' dann das Morgen?

Dienstag, 7. Dezember 2021

7. Dezember 2021

Quelle: fotocommunity.de

 

Der Krampus-Corona-Kalender


7

An Weibsteufel glauben nur dumme Männer,
Und Hexen-Verbrennungen gibt's nicht mehr!
Queer zu denken macht keinen zum Frauenkenner,
Daher schätzen weise Männer kluge Damen sehr...

Montag, 6. Dezember 2021

6. Dezember 2021

 

Quelle: deutschlandfunk.de


Der Krampus-Corona-Kalender


6

Der Nikolaus und der Krampus
Treten gern als Good- und Bad-Cop an.
Den Braven die Leviten, den Bösen Prügel mit Genuss.
Und später dann Kekse, soviel man essen kann








Sonntag, 5. Dezember 2021

5. Dezember 2021

 

Quelle: pixabay


 Der Krampus-Corona-Kalender


5

Alle Jahre wieder blüht nicht nur der Flieder.
In unserem Advent herrscht "StarWars":
Denn  ich finde Weihnachtssterne einfach bieder.
Aber sie brennt nun mal für sie, und das war's!


Samstag, 4. Dezember 2021

4. Dezember 2021


 


 Der Krampus-Corona-Kalender


4

Das kleine Böse nennt man Teufelei,
Aber wenn es aus den Windeln wächst,
Ist's mit dem gut Sein bald vorbei.
Teufel auch! Wir treffen uns demnächst


Freitag, 3. Dezember 2021

3. Dezember 2021

Quelle: pinterst.de

  


Der Krampus-Corona-Kalender


3

Zwei Herzen - ach! Welch Ungemach!
Im Advent schlagen sie zu zweit:
Das eine pulsiert für Party und Krach,
Das andere liebt die "staade Zeit"


Donnerstag, 2. Dezember 2021

2. Dezember 2021

Quelle: pixabay


Der Krampus-Corona-Kalender


2

Ach wie gut, dass kaum jemand weiß, 
dass ich jetzt Omikron-Variante heiß'!
Kommt küsst Euch und umarmt mich!
Corona-Teufel lassen keinen im Stich


 

Mittwoch, 1. Dezember 2021

1. Dezember 2021

Quelle: amazon

 Der Krampus-Corona-Kalender


1

Weihnachtsmärkte sind zu,
Und was machst nun Du?
Ohne Party und Protest  zuhaus' schön fein,
ziehst allein Dir Deinen Glühwein rein!


Montag, 29. November 2021

Die Corona-Teufel sind los!

Wo?

Ab 1. Dezember randalieren sie täglich im Glashaus. 

Für wen?

Für alle Glühwein-Panscher, Flammbrot-Bäcker. Kerzenzieher, Krippen-Bauer, und Süßholzraspler deren Buden dicht gemacht - und natürlich für die jungfräulichen Teenies, die um ihren Auftritt als Christkindl gebracht wurden.

Wie lange?

Ultimativ bis zum Heiligabend in Isolation.

Worin?

Im ultimativen Krampus-Corona-Kalender (Krampus = Teufel oder urwüchsig rabiater Weg-Begleiter von Nikolaus und anderen rot berockten, blaunäsigen, älteren Herren im Dienste des Geschenke-Booms)

Quelle: pixabay


Freitag, 26. November 2021

Pandemisches Paradoxon

Quelle: pixabay.com
Vorestern ließ eine Stimme aus der neuen Opposition verlauten, die Ampelregierung käme mit ihren geplanten gesundheitspolitischen  Maßnahmen nicht vor die vierte Welle. Obwohl der Anlass wirklich nicht spaßig ist, waren die Bilder ulkig, die vor meinem inneren Auge auftauchten. Offenbar war der, der da gesprochen hat, kein Surf-Spezialist.

Vor der Welle ist man im Wellental und droht im nächsten Brecher untergestrudelt zu werden. Vielmehr gilt es, möglichst lange knapp unter dem Wellenkamm zu bleiben, um die Welle auszureiten; daher der alte deutsche Name "Wellenreiter". Die Metaphern, die die Pandemie in die Sprechblasen zaubert, sind aus meiner Sicht übrigens alle wenig zutreffend. Wie zum Beispiel die Forderung, die neue Regierung müsse das Volk nicht nur vor der fünften Welle schützen, sondern diese sogar vermeiden. Dass ausgerechnet die Parteien, in den von ihnen regierten Bundesländern nun unverblümt den Ampelisten/innen vorwerfen, sie seien eigentlich schuld, dass sich die Corona-Lage so zuspitze, ist nicht nur das Nachtreten schlechter Verlierer, sondern auch der Grund, weshalb sie nicht mehr am Regieren sind...

Das ist paradox, weil doch zunächst einmal die Politik vor den Volks-Verdummern und ihren immer noch protestierenden und verweigernden "Followern" geschützt werden müsste. Denn was hilft schon die G3-Regel, wenn es zunächst eigentlich darum gehen müsste das 3P-Verhalten der Ignoranten komplett einzudämmen?

So lange 3P (Party, Populismus und Protest) unbeeindruckt unter dem Deckmantel der Freiheit weiter machen darf, gibt es keine verlässlichen Maßnahmen, die die nächste Welle verhindern könnten. Die Arbeit der vom Volk Gewählten muss paradoxer Weise nun vor dem Wahn einer Minderheit beschützt werden. Dennoch brächte eine  generelle vom Staat verordnete Impfpflicht dem Sockel unserer Verfassung ein paar Risse bei.

Dreimal darf man raten, wem die in die Karten spielen!

Quelle: de.freepik.com


Mittwoch, 24. November 2021

Verwirrung und Verirrung in der Komfort-Zone

Unter dem Kadaver dieses verdursteten
Pferdes auf der Sinai-Halbinsel wird
eine der größten Süßwasser-Kavernen
unseres Planeten vermutet.
Da Wasser in der Zukunft eine teures Handelsgut wird,
könnten die Beduinen einmal sehr reich werden
Das Alter sei eine wunderbare Komfort-Zone, sagte neulich jemand in so einer Selbstdarsteller-Talkrunde der Öffentlich Rechtlichen, in die ich beim Zappen geriet. Da ich gleich weiter schaltete, hatte ich diesen Satz vermutlich aus einem sinnvollen Zusammenhang gerissen. Dennoch machte er mich furchtbar wütend.
Erstens: Wie definiert sich eine Komfort-Zone?
Zweitens: Ist es wirklich so toll, nicht mehr arbeiten zu können? Und drittens; Erleichtert einem Komfort tatsächlich das Warten auf den Moment, in dem man den Löffel abgeben muss?
Das häufige Prophezeien einer
Götterdämmerung hat die Weltbürger
wohl für die Einschätzung des Ist-Zustandes
abstumpfen lassen
Subjektiv betrachten lebe ich dann schon viel zu lang in einer Komfort-Zone, weil ich so früh mit dem Arbeiten aufhören konnte. Aber objektiv muss ich 
feststellen, dass ich mich mehr und mehr zu dem Sonderling entwickle, der ich partout nicht werden wollte. Täglich merke ich , dass ich zynischer und intoleranter werde. Was ein Akt der Hilflosigkeit ist, weil ich mich nicht mehr einbringen kann. Weil ich nichts mehr der Arglosigkeit, mit der unser Planet beschädigt wird, entgegen setzen kann. Deshalb ermüdet mich das "hätte, hätte Fahrradkette"(Was immer dieser Spruch an Sinn ergibt). Mein eigenes Wirken als Propagandist des Wohlergehens, als Katalysator des Vergnügens verpasst mir gerade jetzt in der Pandemie ein schlechtes Gewissen. Vor allem weil aus dem "Luxus und der Moden" ja enorm wachsende, wichtige Wirtschaftszweige geworden sind.: Zu viel Skifahren weltweit, zu viele Fernreisen, zu viel Gier nach Luxus und Statements. Ich habe sie mit Vergnügen bedient und im Rückblick Schuld auf mich geladen

Selbst solche paradiesischen Inseln wie Reunion und
Mauritius sind durch ausbeutenden Tourismus
nicht vor dem Untergang sicher
Natürlich hätte es ein anderer Berichterstatter
genauso gemacht. Es gibt für mich auch keine größeren Eiferer als jene, die vom Saulus zum Paulus mutieren. Aber durch mein erzwungener Maßen  heutiges Leben in Zurückgezogenheit mache
ich meine Sünden nicht wett. Was will
ich mit diesem Post eigentlich sagen?

Nicht mehr, als dass das Alter weniger eine Komfort-Zone ist, als ein Wartezimmer, in dem man in den Illustrierten seiner Erinnerungen blättert.
Wenn ich durch mein umfangreiches digitale Archiv
 scrolle, merke ich leider viel zu spät, dass ich neben
 meinem "Sucher-Auge"
Die Sonne nahe dem Äquator -wie hier -
unter dem Zuckerhut bei Rio
wird bald nicht mehr gefahrlos
zum Sonnenbaden taugen
beim Fotografieren auch häufiger das andere Auge hätte öffnen müssen, um genauer hin zu sehen. Da hilft auch das Tragen der Maske nicht, damit ich übersehe, dass mein Spiegelbild voller Irrungen und Verwirrungen ist.


Weil wir so gerne Garnelen verspeisen,
sind in den letzten vier Jahrzehnten
mehr als ein Drittel der Mangroven-Küsten
zerstört worden
Alle Fotos: Claus Deutelmoser



 






Montag, 22. November 2021

Sein eigener Mensch sein

Es kann vorkommen, dass jemand einen mehr als ein halbes Leben begleitet und dann doch nicht zu enträtseln ist:

Fourty Years Ago

In den ersten Minuten hatte er die Nabelschnur dreimal um den Hals gewickelt und hatte derart große, abstehende Ohren, dass man befürchten musste, er flöge gleich davon wie Walt Disneys fliegender Elefant Dumbo.
Dieses keine Luft Kriegen um dann nach beängstigend langen Momenten doch noch genügend Atem in den Lungen zu haben, um markerschütternde Schreie auszustoßen, behielt er bei, bis er erstaunlich schnell auf zwei Beinen die Freiheit suchte. Nur wenig später raste er todesmutig auf Ski den steilsten Buckelhang unseres Hausberges herunter. War da ein kommender Skistar unterwegs, der eine professionelle Ausrüstung brauchte? Offenbar nicht, weil er zu Beginn der zweiten Saison mitten am Hang Ski und Stiefel auszog und bei Eiseskälte meinte, man könne sich die Sch...ski da oben abholen...

Macht nichts. Dann würde er wohl Wissenschaftler werden, denn sobald er lesen konnte, speicherte er Geo-Daten und jegliches andere Wissensgut im Gedächtnis ab. Dennoch war er dann ein schwieriger Schüler, der durch Sturheit und Ungehorsam seine Lehrerinnen herausforderte und im letzten Grundschuljahr von seiner Klassenlehrerin trotz bester abgelieferter Arbeiten überall eine Note schlechter bekam. Eine pädagogische Ungerechtigkeit, die seine Eltern viel Geld kosten sollte, weil der Direx Schwierigkeiten an dem staatlichen Gymnasium  der Gemeinde prophezeite. Das hatte nämlich einen recht elitären Ruf.

Der Junge wurde einerseits Einzelgänger, andererseits war er Anlaufstelle für einen enormen Freundeskreis. Es konnte aber passieren, dass er mitten im Geburtstagtrubel verschwand, um in seinem Zimmer für sich allein zu spielen. Seine Zukunft als Nerd war in dem Moment fest geschrieben, in dem  er einen abgelegten PC  aus der Firma seines Vaters  bekam. Den beherrschte er nicht nur bald viel besser als sein gramgebeugter Erzeuger, sondern jonglierte mit den Anweisungen der Programme, die in jener Zeit noch überwiegenden in Englisch auf dem Bildschirm erschienen, dass er die Sprache so ganz nebenbei erlernte. Alles bestens! Learning by doing also?

Wie konnte es nur passieren, dass ihn da dann eine teure Privatschule wegen Leistungsverweigerung ausmusterte? Unbeugsamkeit und Renitenz sorgten auch für Hilflosigkeit und Unverständnis bei denen, die ihn liebten. Nicht nur Lehrer, die wegen seiner vielen Begabungen unverhohlen Sympathie für ihn bekundeten, sondern auch Eltern und Verwandte wurden nicht schlau aus ihm. Die drei zauberhaftesten Mädchen, die man sich als Jungmann nur vorstellen kann, ließ er aus - für andere - unverständlichen Gründen ziehen. Nur ein Verhältnis war an Innigkeit nicht zu übertreffen. Das zu seiner älteren Schwester, die von klein auf seine Schutzpatronin ist.

Und dann passierten einige Wunder hintereinander. Er, der gerne etwas mit Elan anfing, um es dann sausen zu lassen, machte in Eigeninitiative das Abitur ausgerechnet an jenem Gymnasium, das sein Volksschul-Direx für zu schwer eingestuft hatte. Mit niemandem redete die Direktorin bei  der feierlichen Zeugnis-Übergabe so lange wie mit dem, den sie in der Abi-Zeitung das "Phantom" nannten, weil er im Unterricht nur selten gesichtet wurde. Auch die journalistische Ausbildung mit den dazu gehörigen Seminaren absolvierte er, obwohl das Thema Sport nicht seines war. Seine textliche Begabung reichte ihm aber selbst nicht, um weiter zu machen. Er hielt sie für nicht gut genug, und wollte sie durch ein Studium mit Schwerpunkt auf amerikanische Literatur unterfüttern. Ausgerechnet er, der Schule ja ätzend gefunden hat.

Lernwillig war er eigentlich nur in seiner Liebe zur Musik. Neben dem ganze Auf und Ab seines Lebens bis dahin hatte er sich ohne speziellen Unterricht eine Reihe von Instrumenten selbst beigebracht. Allerdings den Unterricht bei einer renommierten Gesangslehrerin besuchte er verlässlich. Als er sich auf einer Probebühne mit Porgy&Bess zum Abschluss vor Publikum "frei" sang, hatten nicht nur Eltern Tränen in den Augen. Auch seine Lehrerin meinte gerührt: "Ihr Sohn ist einer Rampensau!"

Lampenfieber kennt er nun auch in dem Quartett nicht, mit dem er durch die Münchner Szene tourt, so die Pandemie es zulässt. Er hat sich zu einem beachteten Singer/Songwriter entwickelt, obwohl er sich immer noch - genau wie einst beim Schreiben - für nicht gut genug empfindet. Man könnte ihn für vulnerabel halten, aber er ist eben gar nicht narzisstisch,
Vermutlich ist er einer der wenigen Menschen, die es über vier Jahrzehnte unbeugsam schaffen, sein eigener Mensch zu sein.

https://www.youtube.com/watch?v=FiLb34khVaI

Bis zum heutigen Tag, an dem mein Sohn 40 Jahre als geworden ist,  werde ich nicht schlau aus ihm. Aber das macht nichts, weil ich ihn so sehr viel mehr liebe, als er  das vielleicht wahrhaben möchte.

Herzlichen Glückwunsch Boba!

https://wearehouseofleaves.com/

Freitag, 19. November 2021

Das Narren-Tief

Quelle: pixabay.com
Seit ich mit Schreiben mein Geld verdiente, überraschten mich in meiner Muttersprache durch anscheinend geheime Botschaften immer wieder auftauchende Modeworte oder  -Redewendungen. Seit 1977 kürt die Gesellschaft für deutsche Sprache (GdfS) regelmäßig "Worte des Jahres". Im Laufe der Zeit kamen "Unworte" aber auch "Jugendworte" des Jahres hinzu. Letztere werden immer häufiger aus dem Englischen abgeleitet, was die Sprach-Forscher auf den Einfluss der Sozialen Medien zurück führen. Das Jugendwort für 2021 lautet "cringe", was ein Gefühl des Fremdschämens kurz beschreibt.

Die Sprache der Erwachsenen reagiert mehr tagesaktuell, und so setzen sich dann Worte durch häufige Verwendung in den Nachrichten im allgemeinen Gebrauch fest, die als historisch bedingt eingestuft werden können. Wie zum Beispiel 2020 "Crona-Pandemie" einerseits und "Corona-Diktatur" andererseits. Wer am Vormarsch des Rechtspopulismus und Querdenkens zweifelt, kann vielleicht durch solche gewählten Sprach-Ungeheuer wie "Rückführungspatenschaften, Klimahysterie, Anti-Abschiebungs-Industrie, alternative Fakten und Volksverräter" eines besseren belehrt werden. Die "Lügenpresse" hat sich sich ja bereits seit 2014 als Kampfschrei durchgesetzt. Alles auf diesem Link nachzulesen: duden.de/sprachwissen/sprachratgeber/Wort-und-Unwort-des-Jahres-Deutschland.

Was der Duden und die Sprachforscher nicht prämieren oder registrieren sind Sprach-Eitelkeiten der Politiker, Talkrunden-Teilnehmer und Intellektuellen, die nachgeplappert werden, ohne sie nach dem Sinn abzuklopfen. Was will mir beispielsweise jemand sagen, der folgendes geäußert hat? "Hier hat es wohl ein Stück weit einen Paradigmen-Wechsel gegeben..."

Dass "zwar" ohne folgendes Relativieren gebraucht wird - daran habe ich mich noch gewöhnen können, aber wer einen "Quantensprung" als gewaltiges Ereignis zitiert, übersieht dabei eindeutig, dass das Quantum in der Physik die aller kleinste Einheit ist  und daher ein Sprung von einem Quantum zum anderen zwar großes bewirken kann, beide aber dennoch "kleinst" bleiben. Ein Quäntchen Glück ist daher so klein, dass es in unmittelbarer Nähe durchaus mit einem Quantum Pech kollidieren könnte. Und was bedeutet schon ein "Quantum Trost" (007), um aus der Misere zu kommen, in der die Welt zur Zeit steckt?

Quelle: nachhilfe-team.de

Jüngster Fehl-Galopp wird mit dem uralten aber neu entdeckten und inflationär verwendeten Wort "narrativ" auf die Sprach-Umlaufbahn geschleudert. Da ich gerne erzähle, hätte man mich in einer vergangenen Sprachwelt als "Narrativen" bezeichnet. Denn narrativ bedeutete nichts anderes als erzählerisch Gedanken anzustoßen, was auch gewisse Hinweise auf einen fehlenden Wahrheitsgehalt einschließt. Mittlerweile ist diese Vokabel so oft missbraucht worden, dass sie im Deutsch des pseudo-intellektuellen Sprachgebrauchs zu dem geworden ist, was einem sprachlichen Anstoß zum Negativen gleichkommt..

Weil Fasching oder Karneval wegen der ungeheuren  Wucht der vierten Corona-Welle vermutlich ausfallen, hörte ich am 11. 11. allerdings nicht um 11Uhr11 in den Nachrichten den Satz: "Der Virus ist ein Narrativ der närrischen Zeit." Da hat der Sprecher als Narr wohl aus lauter Trauer zu tief ins Glas geschaut und so sinngemäß durchaus richtig ein "Narren-Tief "prophezeit.

Quelle: audible.de

Mittwoch, 17. November 2021

Wieder einmal ein Versuch über die Liebe

 Meine Mutter hat kurz nach ihrem bestandenen Abitur einen zehn Jahre älteren Mann - meinen Vater - geheiratet. Noch im hohen Alter erzählten sie voller Freude und Stolz, wie sie meinen Lieblings-Opa zu Beginn ihrer lebenslangen Liebe reingelegt hatten, um bevor sie verheiratet waren, gemeinsam übers Wochenende nach Holland fahren zu dürfen:
"Herr Assessor, Sie sind ja Jurist. Deshalb verlange ich, dass Sie meine Tochter so zurückbringen, wie Sie sie mitgenommen haben... Versprechen Sie mir das!"  Dieses Versprechen konnte mein Vater reinen Gewissens geben, weil meine Eltern die "Ehe schon vollzogen" hatten, ehe sie überhaupt ans Heiraten gedacht haben. Es könnte also eine Mär sein, dass sich unsere Vorfahren in punkto Sex stets keusch nach den Richtlinien der Gesellschaft verhalten haben...

O tempora, o mores!
Trotz ihrer eigenen recht liberalen Lebensweise, meinte meine Mutter angesichts des acht Jahre andauernden, relativ toleranten Prüfungsvorganges zwischen meiner Frau und mir, dass die Liebe in ihrer Jugend viel mehr Bedeutung gehabt hätte. Weil nämlich der dazu gehörende Sex nicht so spontan sondern mit vielerlei Risiken und Verboten belastet war. Man musste vorsichtiger und gewissenhafter sein. 

Heute, da wir selbst fast fünf Jahrzehnte verheiratet sind, die Pille hatten, dann  deswegen die kleinen Dramen beim Kinderkriegen durchlebten aber auch den Wandel im Darstellen des sexuellen Verhaltens, bin ich zumindest gewillt, ihr posthum in einigem recht zu geben.

Das Schweigen
Quelle: cinema.de


Quelle: movieplot.de
Ingemar Bergmanns und Michael Verhoevens  Filme "Das Schweigen" (1963) und "Paarungen"(1967) gerieten noch  wegen verhuscht dargestellter Sexszenen in den Bann der moralisch alles kontrollierende FSK (Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft). Viel heftigeres und intimer dargestelltes Kopulieren aller Geschlechter gelangt dieser Tage schon ins normale Abendprogramm der TV-Sender (Zum Beispiel Tatort 1178 "Die Kalten und die Toten" vom 14. 11.) Gleichgeschlechtliche Konflikt-Beziehungen gibt es auch quasi schon standardmäßig in den Soko-Serien des Vorabends.
 "Big Little Lies" ausgestrahlt auf Vox


Dass man mich nicht falsch versteht: Ich begrüße es, dass heutzutage alle Formen sexueller Ausrichtung und Neigungen öffentlich sind, aber ich denke, der Proporz stimmt längst nicht mehr. Mitunter könnte man nämlich ins Grübeln kommen, ob da nicht die Ausrichtung Mann mit Frau langsam ins Hintertreffen gerät. Und wenn es so wäre, wieso sich dann immer noch so viele mit dem "Outen" oder besser dem dazu Stehen so schwer tun. Das liegt daran, dass unsere Gesellschaft immer noch extrem doppelmoralisch ist, und das anders Sein unterbewusst abspeichert.

A propos Abspeichern: Dass viele, die zu viel arbeiten, heute die Bequemlichkeit vorziehen, sich Partner auf den einschlägigen Portalen im Internet zu suchen, ist verständlich. Aber wer vorher so lange chattet und Bilder austauscht, bis das ja noch virtuelle Gegenüber alles von einem weiß, beraubt sich nicht nur der Aufregung und Spannung vor dem ersten Date. Denn der Austausch birgt auch durch gezielte Fakes und spezielle Chat-Techniken enorme Gefahren. Da drohen dann  auf seichtem Terrain ganz andere Probleme: wie zum Beispiel Datenlecks,  Identitäts-Diebstahl bis hin, ein argloses Opfer von Kriminellen zu werden.

Das Suchen nach Liebe auf Apps ist immer häufiger keine Herzensangelegenheit
Quelle:news.de