Montag, 17. Dezember 2018

Prohibition

Es gilt als gesicherte Erkenntnis, dass das organisierte Verbrechen sich ohne das Verbot von Alkohol in den USA nicht so nachhaltig hätte etablieren können. Von 1920 bis 1933 dauerte der Bann der Prohibition durch einen eigenen Verfassungszusatz (Amendment).

Heute  haftet den schwarzweißen Fotos und Filmschnipseln bei der Betrachtung etwas romantisches an. Doch das Bild, das  sich im Rückblick ergibt und durch viele Spielfilme thematisiert wurde, ist sehr trügerisch. Fast ist es so, als wollte man vertuschen, dass die Entscheidung, den Alkohol-Konsum unter Strafe zu stellen, ein großes gesellschaftliches Desaster war. Der  "Global Status Report"  der Welt-Gesundheits-Organisation WHO von 2014 schreibt dem Alkohol weltweit allerdings mehr Todesfälle zu als den Weltkriegen.

Die Initial-Zündung war die Prohibition auch deshalb, weil Moral-Apostel den volkswirtschaftlichen Schaden mit religiösem Eifer rechtfertigten.

Seit der Kindheit weiß dabei jeder Mensch, dass je mehr etwas verboten wird, desto verlockender ist es, Wege zu finden,  diese Verbote zu umgehen.

In den USA waren es die sogenannte Flüster-Kneipe (Speakeasy) und die Schwarzbrennerei, die eine immense Schatten-Wirtschaft erzeugten. Milliarden Dollar wechselten nämlich so unbesteuert und unkontrolliert ihre zwielichtigen Besitzer, die so brutto für netto quasi unantastbare Imperien erschufen.

Im Rest der Welt verzichteten die Gesetzgeber auf derart drastische Maßnahmen. In der Kommunikation der Jetzt-Zeit ist es nun auch offenbar leichter, Verbote durch vorausgehende Aufklärung zu umgehen. Ziemlich schmerzlos wurde bei uns das Rauchen im täglichen Umgang miteinander  eingeschränkt. Und um dem Konsum von heftigeren Drogen den Einstieg zu verwehren, wird das Verbot von Cannabis Schritt für Schritt aufgehoben. Dass Marihuana weniger schädlich ist als Alkohol, wissen ja die Gesetzgebern schon längere Zeit.
Wie beim Auto kommt es auch beim
Joint auf die Größe an

Eine der heftigsten Prohibitionen droht nun aber dem paneuropäischen Lieblingskind - dem Auto. Noch ehe die elektrisch betriebenen Fahrzeuge richtig "in die Gänge" gekommen sind. belegt der EUGH das Lieblings-Lastentier der Automobilisten mit einem Verbot  - selbst im nachgerüsteten Zustand.

Was wird mit den Millionen und Abermillionen von Diesel-Fahrzeugen, die noch im Vertrauen auf den technischen Wandel für teures Geld angeschafft wurden?

Scheuers Idee
für das
Schnüffel-Verbots-
Schild
Die Diesel-Prohibition wird die Weltwirtschaft hart treffen. Anders als beim Alkohol, wäre ja eine Schattengesellschaft "ruchbar". Driveeasies, in denen sich der Diesel-Süchtige mal für ein Stündchen im Entzug hinter den Auspuff  eines BMW M 550 d xDrive (schnellster Diesel der Welt) legen könnte, wären ja vor allem, wenn man in ihnen auch noch fahren will, ein logistisches  Problem.
Obwohl ...Stuttgart 21, BER
Blick auf Haupt-Tribüne, Fahrerlager
und Start-Ziel-Bereich für
den Diesel-Stinker-Grandprix
auf dem Gelände des BER

und auch der nach dem Brexit eventuell nutzlose Kanal-Tunnel gäben prächtige Diesel-Rennstrecken ab, Zumindest ehe die E-Autos ganz leise "Bonanza" pfeifend immer mehr Fußgänger überfahren.
Schwund ist.


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