Allerdings scheint ihr dieser Ur-Instinkt - eventuell altersbedingt - in jüngster Zeit abhanden gekommen zu sein. Sonst würde sie sich von Seehofer und Erdogan nicht so auf der Nase herum tanzen lassen. Nein, die Auseinandersetzung mit Tiefschlägen und ausgeschlagenen Schneidezähnen ist nicht ihr Stil, aber das schadet ihr und Deutschland möglicherweise.
Mit gleicher Münze heim zu zahlen wird nie ihr Stil sein. Das hat sie so erfolgreich gemacht und Anerkennung auch außerhalb ihrer Partei und Wählerschaft gebracht. Aber sowohl bei der Flüchtlingspolitik als auch im Umgang mit Diktator in spe Erdogan hat sie durch Verzögern Fehler gemacht, die den Bodensatz unserer Gesellschaft wieder nach oben gespült haben.
Die "Tannenberg-Taktik", ihre Macho-Gegner mit Zuckerbrot immer weiter auf ihr Terrain zu ziehen, bis denen die Puste ausgeht, dauert in der aktuellen Situation, in der sich die Welt befindet einfach zu lange.
Die derzeitigen Despoten halten nämlich gar nichts vom Teilen beim Herrschen. Ihnen ist mit den Manieren einer Pfarrerstochter nicht beizukommen. Da wäre ein wenig mehr Raubkatze gefragt, die zurück beißt oder zumindest eine Amazone die mit starken Argumenten brennende Pfeile verschießt oder mit Thors Hammer auf den Tisch haut.
Nichts dergleichen wird passieren, weil sie überall zuviel Zugeständnisse gemacht hat und Faustpfänder zum Erhalt der Harmonie zurück gelassen hat. Europa hasst sie wegen ihres Erfolges und lässt sie daher als Opferlamm auf dem Altar der Einheit verschmoren.
Das allerletzte Opfer ihrer stillen Taktik wird vermutlich Martin Schulz sein. Sie wird also die Wahl gewinnen und die Koalition mit dem dann ausgelutschten Rest-Personal der SPD fortsetzen, - während die Türken einen möglichen Bürger-Krieg entfachen?...
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