Mittwoch, 15. Februar 2017

Was die Macht mit uns macht









Der Star-Wars-Segen heißt: "Möge die Macht mit Dir sein!"
Bei der aktuellen Entwicklung der Mächte auf unserem Planeten entpuppt sich der Spruch als wirkliche Science Fiction. Denn welche Macht mit wem ist, hat mit dem demokratisch denkenden Individuum nicht mehr viel zu tun. Und ein Segen ist das nicht!

Macht heute ist ein Schwarm-Phänomen. Sie tritt auf in Schulklassen, am Arbeitsplatz, im Sportverein und nicht zuletzt auch bei der Ausübung des religiösen Glaubens. Macht ist zunächst Zell-Teilung. Nur einer, dem es gelingt, einen Cluster auf sich einzustimmen, kommt in die Position seinen Cluster mit einem nächstgelegenen so zu verknüpfen, dass er beide kontrolliert und so weiter.

Der Abstand vom Macht Ausübenden zum Einzelnen seiner ersten "Follower" wird dabei immer größer. Je größer der Abstand, desto größer die Verklärung im Bild des Führers, denn schließlich ist man ihm von Anfang an gefolgt, hat also recht behalten...

Wer das Macht-Gen nicht in sich hat, braucht Führung. Am besten idealisiert und begrenzt auf wenige Schlagworte mit geringem Inhalt. Wenn die Führungskraft erst mal manifestiert ist, schützt das Individuum sie, indem es Dinge nachsieht, die gar nicht mehr zum ursprünglichen Wesen des Erlauchten gehören. Die Macht verändert jeden.

Nicoló Machiavelli
1469 - 1527
Der gar nicht so radikale Nicoló Machiavelli hat das in seiner Denkschrift "Il Principe" vor bald 600 Jahren glasklar mitsamt den Auswirkungen beschrieben. Die derart Entlarvten haben ihn in der Folge so diskreditiert, dass am Machiavellismus bis heute ein bitterer Beigeschmack haftet.

Vor allem ist seine haarsträubende aber wahre Ansicht bis in unserer Tage geblieben, dass "der Fürst" gar Verbrechen begehen könne, wenn sie nur dem Wohl seines Staates dienten.

Wenn man sie Aufreiht - die Trumps, die Putins, die Kim Jong Uns, die Erdogans, die Orbans und Kazcynskis - dann sieht jeder, dass sich an dem Prinzip nichts geändert hat. Und an Leuten wie Wilders, LePen und Petry wird klar, dass es reichlich Nachschub an Macht-Menschen gibt, die erfolgreich clustern können.

Das wahrhaft Grauenvolle jedoch ist, dass die Demokratie durch Wahrheit nicht geschützt werden kann. Denn alle Macht geht ja vom Volke aus, und die Völker werden so lang an der Nase herumgeführt, bis es zu spät ist. Und dann fließt Blut, weil eine Wahrheit auf die anderen trifft.

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