Schwedens Meister-Regisseur Ingmar Bergman |
Drei Jahre später wurde Ingmar Bergmans Film "Das
Schweigen" in Bayern mit einem Aufführungs-Verbot bedacht, weil in einem verhuscht in Schwarzweiß gefilmten Kino-Rang ein Pärchen Sex hat, und die Hauptdarstellerin Ingrid Thulin sich selbst befriedigt.
Wiederum sechs Jahre später zeigte Andy Warhols "Blue Movie" Szenen bei denen die Betrachter zumindest diskutieren konnten, ob es die Darsteller richtig getan hatten; sie hatten.
Dass Sex ein wichtiger Bestandteil der Ehe ist, wurde in der Folge von einer weltweit ausufernden Pornografie-Welle ersäuft. Kinder, die mit Internet-Pornos aufwachsen, können sich bei ersten Kontakten zum anderen Geschlecht vermutlich kaum noch den alten "Blümchen-Sex" ihrer Eltern vorstellen. Genauer: Sie wollen sich wie Kinder-Generationen vor ihnen, ihre Erzeuger aus Schamhaftigkeit nicht bei der "Zeugung" vorstellen. Da macht ihre scheinbare Abgeklärtheit eine Vollbremsung.
Dieses aktuelle Auseinanderdriften von Liebe und Sex birgt aber gleichzeitig auch die Option, dass dieses herrliche Gefühl des Verliebtseins nicht von purer Geilheit überlagert wird. Dass es bei dem Verliebtsein nicht bleibt und daraus nur in echter Partnerschaftlichkeit Liebe wird, ist ein Lernprozess, den - wie die hohen Scheidungsraten zeigen - immer weniger Paare durchlaufen wollen.
"Bis dass der Tod Euch schiedet", passt kaum noch zur Illusion des "For ever young".
Nächsten Monat sind meine Frau und ich 50 Jahre zusammen. Den morgigen Valentinstag haben wir in all der Zeit nicht einmal begangen...
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