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Quelle: prisma |
Wieder einmal leihe ich mir den Titel eines Filmes für diesen Post, der eigentlich in eine andere Richtung gehen soll. Der Original-Titel der 1992 in die Kinos kam, heißt "Falling From Grace" was "in Ungnade fallen" bedeutet. Der Deutsche Titel "Der Feind im eigenen Haus" rückt näher an das heran, was ich heute zum Ausdruck bringen möchte. Der vielseitige Rock-Folk und Blues-Sänger John Mellencamp führte in diesem Streifen nicht nur Regie, sondern spielt auch die Hauptrolle: Einen erfolgreichen Sänger, der familiäre Dinge in seinem "rotnäckig" ländlichen Heimat-Ort gerade rücken möchte. Dabei trifft die Weltoffenheit des Stars auf die beispielhafte Engstirnigkeit der breiten amerikanischen Masse.
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Quelle: bei amazon auf Lager |
Als er Premiere feierte, war der Film kein Kassenknüller, aber nach "Nine-Eleven", der "Bush-Admiration" und nun unter dem rüpelhaften Gebaren von Trump in seiner zweiten Amtszeit, lernt der Zuseher beim wieder Anschauen, wieso in den "Planes" nie etwas ändern wird, was als "unamerikanisch" empfunden wird. Soll heißen, wenn Trump im Inneren als Großmacher auftritt, interessiert es die "Amerikanische Ursuppe" nicht, ob er im Äußeren überkocht. Jeder aber ist der Feind im eigenen (Weißen) Haus, der sich als Besucher von Außen nicht diesen Vorstellungen unterwirft.
Die gesamte musikalische Entwicklung von Johne Mellencamp hat sich dem Anprangern dieser Denkweise gewidmet, so dass der einstige Rockstar heute als Protestsänger durchaus in einem Atemzug mit Joan Baez und Bob Dillon genannt werden sollte. Sein 2022 erschienenes Studio-Album mit dem Titel "Strictly A One-Eyed Jack" ist davon die Quintessenz.
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Mein Poster aus den 20zehnern |
Ich verstehe nicht, wieso die Reaktion der Europäischen Spitzenpolitik auf den inszenierten Eklat im Weißen Haus aktuell so anmutet, als habe jemand einen Knallfrosch in eine Hühnerfarm geworfen. Wenn ich es als Privatmann - in meinen Posts vor bereits über einem Jahrzehnt nachzulesen - gesehen habe, was kommt, wieso haben dann alle die hochbezahlten Berater davon nichts ahnen wollen? Alle hätten doch auch schon genauso aufgeregt reagieren müssen, als beispielsweise Angela Merkels Handy vom US-Geheimdienst ausgespäht wurde. Die USA waren für die Welt historisch doch immer eine Art Freund-Feind im Eigeninteresse; Grönland-Gier, Kanada-Koller und Panama-Poker inbegriffen.
Aber nein, nichts und niemand durfte die transatlantische Hegemonie je infrage stellen, weil sie ja gleichzeitig Komfort-Zone und atomare Friedenssicherung zu bedeuten schien. Die Alles-Zahler und -Schützer in Washington häuften dabei soviel Staatsverschuldung an, dass irgendeinem Präsidenten doch irgendwann einmal der Kragen platzen musste. Dass Trump sich allerdings derart an den Hals von dem Kriegsverbrecher Putin wirft, ist eher eine Status-Verschlechterung.
Gestern Abend bei Karin Miosga im ERSTEN hat das keine "Talkerin" an diesem Wochenende so ungeniert ausgesprochen wie die baldige EX-Außenministerin Annalena Baerbock.
https://www.ardmediathek.de/video/caren-miosga/eklat-zwischen-trump-und-selenskyj-steht-europa-allein/daserste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2NhcmVuLW1pb3NnYS8yMDI1LTAzLTAyXzIyLTAwLU1FWg
Die Schutzmacht schützt in der noch freien Welt nur noch sich selbst und ihre wirtschaftlichen Interessen und deshalb ist es höchste Eisenbahn, dass wir nicht nur alle Stecker an dieser Verbindung überprüfen, womöglich isolieren oder generell eine neu Verkabelung anstreben müssen. Ist die an ihren Rändern so dramatisch demokratisch aufgeweichte EU überhaupt in der Lage, ein Konzept gedanklich und finanziell zu stemmen, das gleichzeitig wehrhaft, friedenssichernd und wirtschaftlich autark sein muss? Rein zahlenmäßig wäre die halbe Milliarde Europäer*innen mit ihren Volkswirtschaften durchaus in der Lage dazu. Der von seiner Landmasse enge und von der strategischen Lage her als "Bull's Eye" ausgerichtete "Alte Kontinent" wäre jedoch mit den Superwaffen seiner Feinde dann nur zu leicht auszulöschen. Das könnte schnell passieren, wenn die "Großen Drei" ihn als Absatzmarkt nicht mehr benötigten.

So eine plötzlich aufgezwungene Situation müsste ja unter anderem auch dadurch gemeistert werden, dass die militärische Präsenz der USA nicht nur allein in Europa mit ihren stationierten Atom-Waffen im Falle des Zerfalls der NATO ruhig und sachlich zurück geführt wird.
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Milit%C3%A4rbasen_der_Vereinigten_Staaten_im_AuslandDas dürfte mit "einem Feind im eigenen Haus" wohl nicht nur schwierig, sondern auch höchst dramatisch werden...
Noch vor Trumps Amtsantritt wurde 2024 vereinbart, dass diese Tomahawks im Rahmen der NATO auf Kosten der USA wieder in Deutschland aufgestellt werden. Wenn überhaupt noch, dann muss Deutschland sie dann wohl als Vollzahler akzeptieren.
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Quelle: mdr.de |