Donnerstag, 17. August 2023

Intensiver Blick auf unsere Gesellschaft der Zukunft

 So lange ich dem Griff der Notfall-Medizin nicht entkomme, kann ich Steine fürs Glashaus ja nur sammeln. Deshalb kommen meine Posts auch nur sporadisch. Noch immer hoffe ich, die regelmäßigen Veröffentlichungen wenigstens wie alle Jahre wieder bis Oktober aufnehmen zu können.

Soll aber nicht heißen, dass mir im geschlossenen Kreis der medizinischen Versorgung nicht  Gedanken kommen, die ich gerne teilen möchte.

Das Wochenende verbrachte ich nach dem postoperativen Aufwachen auf der Intensiv-Station.

Das umsichtige, fürsorgliche Personal setzte sich wie folgt zusammen: Die Reinigungskraft aus Slowenien, meine beiden Pfleger/innen aus  Österreich beziehungsweise Rumänien. Die Assistenzärztin chinesisch und der Stationschef aus Skandinavien. Deutsch waren nur die beiden MTAs. 

Mein Bett fuhren ein Slowake und ein Rumäne hin und her. Letzterer bestand darauf  ein Siebenbürgener Sachse aus Brasov also Kronstadt zu sein. Die Sprache der Kommunikation war ein auf Verständigung reduziertes sehr rudimentäres Deutsch mit einem Höchstmaß an Kollegialität.

Seither beschäftigt mich die Vision, dass die Intensivstation eine Art Mini-modell für ein paneuropäisches Miteinander sein könnte, das uns entgegen allen Ressentiments aus dem gegenwärtigen gesellschaftlichen Chaos führen könnte...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen