Mittwoch, 24. März 2021

Kaffeesatz und Corona

Der Corona-Gipfel kreißte und kreißte, aber er gebar noch nicht einmal eine Maus. Gewissermaßen kotzte die Bund-Länder-Eule der politischen Weisheit sogar nur altes Gewölle der Maus aus. Niemand aber darf ihr für ihr wenig Nahrhaftes böse sein. Die weltweite Pandemie übertrifft eben alles bisher
dagewesene.  
Vulkan-Mäuschen
Quelle: re-action.com
Sogar die  eurasische Cholera-Pandemie, die von 1817 bis 1822 wütete und in mehreren Wellen ausbrach, bis sie bei uns 1892 in Hamburg vorerst den letzten grausigen Höhepunkt erreichte. Noch immer sterben alljährlich bei 1,3 bis 4 Millionen Fällen, die die WHO registriert, zwischen 21- und 146.000 Menschen weltweit an dieser Darm-Infektion. Und das obwohl die Hygiene global gesehen einen gewaltigen Sprung vorwärts gemacht hat,

Als ich der resistentesten aller meiner Ehefrauen wie gewohnt den Morgen-Kaffee bereitete, konnte ich es nicht lassen, nach dem Umschütten im Kaffeesatz zu lesen. Das hat mir mal am Zojila-Pass im Himalaja ein alter Schamane beigebracht: Du musst immer genau das sehen, was die anderen auch sehen wollen!
Und was sah ich da? In meinem  unfehlbaren Tschibo-Kaffeesatz las ich: Impfen, schneller impfen, testen immer mehr testen, daheim bleiben, Abstand halten, Händchen falten, das maskierte Köpfchen senken und stets brav an die Merkel denken...

Politik will es natürlichen allen recht machen - genau wie mein Kaffeesatz. Gerade aber das Globale in punkto Wirtschaft und Reiseverkehr wird dafür sorgen, dass uns Corona noch eine Weile im Griff hat. Solange es zwischen den wirtschaftlich führenden Staaten weiter zu einem Wettrüsten bei den Impfungen kommt, und Maßnahmen nur auf Basis  lückenhafter wissenschaftlicher Erkenntnisse ergriffen werden, bleibt die sogenannte Dritte Welt als potenzieller Herd für Corona mit seinen immer neuen Mutationen als pandemische Bedrohung erhalten.

Der europäische Gedanke zerschmetterte ja  bereits schon an den Felsen eitler nationaler Sturheit. Am besten zu beobachten  am Brexit-Boris, der sich als Corona-Impf-Superheld selbst am wirren Schopf aber nur scheinbar aus der Affäre zieht. Vom korrupten  Netanjahu ganz zu schweigen, dem der "Impf-Weltrekord" auf Kosten anderer vermutlich einen neuerlichen Wahlsieg beschert.

Gefangen im selbst verursachten Wirrwarr
Quellen: pixabay und welt.de

Es muss festgehalten werden, dass wir immer noch nicht wissen, ob Geimpfte auf Dauer immun sind und nicht doch später wieder als Virus-Transporteure fungieren. Auch die Frage, ob Kinder und Jugendliche weiterhin auf Dauer weniger ernst betroffen sind als Alte oder Erwerbstätige, ist bislang nicht vollends beantwortet. 

Die Ironie: Keiner, der das politische Wirrwarr zu verantworten hat, ging bislang mit Tode ab. Sterben tun immer die Anderen.


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