Diese enorme gesellschaftliche Stellung des Fußballs darf aber nicht heißen, dass die Solidar-Gemeinschaft auch dort zahlen muss, wo Teile von ihr akut gefährdet werden. Dass die Kommunen die Kosten für das im Zaum Halten gewaltbereiter Hooligans allein zahlen sollen, ist ein Überbleibsel aus einer Zeit, in der der Kick noch kein Milliarden-Geschäft, sondern auch Zeichen des Wiederaufbaus war.
Der Präsident des Deutschen Liga Fußballs, Reinhard Rauball, weist zu recht auf all die kleinen Vereine hin, die von einer pauschalen Verpflichtung kostenmäßig für die Sicherheit in Anspruch genommen zu werden, hart betroffen wären. Als SPD-Politiker und Rechtsanwalt ist ihm aber auch das Verursacher-Prinzip geläufig. Wieso soll die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit für die Sicherheit bei Risiko-Begegnungen im Fußballstadion bezahlen, wenn die Fans das ja schon mit ihren Eintrittskarten oder den Gebühren für entsprechende Spezial-Sender zum Giga-Geschäft Fußball unmittelbar tun könnten?
Armer König Fußball: Mit starkem Arm einnehmen, aber für die Sicherheit nur Peanuts erübrigen Collage:CD |
Bremen wird vermutlich wieder obsiegen, und der DLF dann vor die oberste Instanz ziehen. Das lenkt davon ab, dass den Fußballvereinen nach der "Nazi-Trauerfeier" im Stadion von Kemnitz mittelfristig auch noch ganz andere gesellschaftliche Verpflichtungen obliegen werden. Bloße Lippen-Bekenntnisse gegen Rassismus oder die Demonstration der Integration durch teuere Fußball-Stars aus anderen Kultur-Kreisen werden nicht ausreichen. Da müssen DFB und DLF sich darauf vorbereiten, noch andere Mittel aus ihren enormen Einnahmen um zu leiten; Aufwand für eine ebenfalls nicht messbare Vorkehrung. Denn über allem bleibt dem Fußball und seinen Vereinen, die Verpflichtung, ihren ideellen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten!
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