Montag, 19. Februar 2018

Wenn jeder auf jeden schießt...

...freut sich die Rüstungs-Industrie, und die Diplomatie hat versagt. Ein zu spät nach dem Fasching in Münchens Siko erschienener Narr ist der, der glaubt, dass ein Haufen Kriegstreiber als Redner daran etwas ändern könnten. Also schafft diesen Millionen verschlingenden "Powwow" machtgeiler alter Säcke endlich ab!
Quelle: youtube

Der im eigenen Land schwer unter Beschuss stehende Netanjahu hetzt gegen den Iran. Der Iran beleidigt die Israelis. Die Russen poltern gegen die USA. Europa will in alle Richtungen. Die Türken bedrohen einen gewählten Volksvertreter der Bundesrepublik als "Terroristen". Der musste darauf hin unter Polizei-Schutz gestellt werden. Derweil erschießt ein psychisch auffälliger in Parkland, Florida ein Dutzend Schüler. Worauf wieder Donald Trump seinem Lieblings-Feind dem FBI die Schuld in die Schuhe schiebt - und nicht den laxen Waffen-Gesetzen in den USA. Alle Genannten tragen so auch ihre Schuld am Kriegs-Chaos in Syrien.

Käme ein Alien in diesen Tagen als Kundschafter auf unseren Globus, würde er vermutlich durchstarten, um diesen selbstzerstörerischen Planeten mit WARP hinter sich zu lassen.
Nix wie weg! Quelle: warptechnologie.de

Wieso ist die Stabilität zu Anfang dieses Jahrtausend einer deutlich wahrnehmbaren Kriegsgefahr gewichen? Wieso wird plötzlich über neue Atomwaffen nachgedacht? Wieso zerfällt der Globus wieder in alte Feind-Blöcke?

Klar, schuld sind immer die anderen. Wie sind die guten, ihr die Bösen. Keiner ist offenbar in der  Lage, diesem Irrsinn Einhalt zu bieten.

Vielleicht - auch wenn ich mich dadurch wiederhole - hilft da ein Gedicht eines jungen Deutschen, der sich das Leben nahm, ehe die zwei verheerenden Weltenbrände über die Erde zogen:
Georg Heym (1887 - 1912). Aber wann hätte jemals Dichtung über die Wahrheit obsiegt

Der Krieg 

Aufgestanden ist er, welcher lange schlief, 

Aufgestanden unten aus den Gewölben tief. 

In der Dämmerung steht er groß und unbekannt, 

Und der Mond zerdrückt er in der schwarzen Hand. 

In den Abendlärm der Städte fällt er 

Weit, Frost und Schatten einer fremden Dunkelheit. 

Und der Märkte runder Wirbel stockt zu Eis. 

Es wird Still. Sie sehn sich um. Und keiner weiß. 

In der Gasse faßt es ihre Schulter leicht, 

Eine Frage. Keine Antwort. Ein Gesicht erbleicht. 

In der Ferne zittert ein Geläute dünn, 

Und die Bärte zittern um ihr spitzes Kinn. 

Auf den Bergen hebt er schon zu tanzen an, 

Und er schreit: Ihr Krieger alle auf und an! 

Und es schallt, wenn das schwarze Haupt er schwenkt, 

Drum von tausend Schädeln laute Kette hängt. 

Einem Turm gleich tritt er aus die letzte Glut, 

Wo der Tag flieht, sind die Ströme schon voll Blut. 

Zahllos sind die Leichen schon im Schilf gestreckt, 

Von des Todes starken Vögeln weiß bedeckt. 

In die Nacht er jagt das Feuer querfeldein, 

Einen roten Hund mit wilder Mäuler Schrein. 

Aus dem Dunkel springt der schwarze Welt, 

Von Vulkanen fruchtbar ist ihr Rand erhellt. 

Und mit tausend hohen Zipfelmützen weit 

Sind die finstren Ebnen flackernd überstreut, 

Und was unten auf den Straßen wimmelnd flieht, 

Stößt er in die Feuerwälder, wo die Flamme brausend zieht. 

Und die Flammen fressen brennend Wald um Wald, 

Gelbe Fledermäuse, zackig in das Laub gekrallt, 

Seine Stange haut er wie ein Köhlerknecht 

In die Bäume, daß das Feuer brause recht. 

Eine Großstadt versank in gelbem Rauch, 

Warf sich lautlos in des Abgrunds Bauch. 

Aber riesig über glühnden Trümmern steht, 

Der in wilde Himmel dreimal seine Fackel dreht. 

Über sturmzerfetzten Wolken Widerschein, 

In des toten Dunkels kalten Wüstenein, 

Daß er mit dem Brande weit die Nacht verdorr, 

Pech und Schwefel träufelt unten auf Gomorrh. 

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