Johann Joachim Winckelmanns Preisung der Reinheit der klassischen Darstellung als Basis der Kunsthistorie ist eine der größten Irrtümer in der Wahrnehmung und der Einschätzung der antiken Kunst:
Die edle Einfalt und stille Größe, die er in Bauten und Skulpturen der griechischen und römischen Antike fand, wurden von den Zeitläuften und der Vergänglichkeit der Farben erzeugt. Die Römer kopierten die Griechen, die ihrerseits wiederum ihre Tempel und Skulpturen mit prallen, farbigen Darstellungen versahen, die vielleicht zum Glück für die Kunstgeschichte verwittert sind.

![]() |
Laokoon-Gruppe in Original-Farben |
Stillosigkeit, schillernd und als narzisstische Darstellung ihrer selbst von den aktuell Herrschsüchtigen vor der Welt dargebracht, ist richtungsweisend. Das haben uns Bilderstürmereien, Bücherverbrennungen und das Zerstören von Kunstwerken auch jüngst wieder gelehrt.

Leider gibt dann immer nur die Archäologie erheblich zeitversetzt Auskunft darüber, wer das mit einem gewaltsamen Tod zu bezahlen hatte...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen