Klinik- statt Banken-Rettung
Wenn man Insidern glauben darf, dann sind zwei der großen städtischen Kliniken Münchens nicht mehr zu retten, und das wird man nicht zuletzt der Amtszeit Christian Udes anlasten, obwohl der dafür mindestens genauso wenig kann wie Dr. Helmut Kohl für die Wiedervereinigung.
Dagegen erhebt sich allerdings eine Wutbürger-Frage:
Wieso wird soviel Steuergeld für solche Bank-Abenteuer wie die Hypo-Alpe-Adria verschwendet, anstatt es beizeiten in die Zukunftstauglichkeit solcher reputierten Kliniken zu stecken?
Die Antwort ist einfach:
Auch im Gesundheitswesen klafft bereits die soziale Spanne, die unserem Land über kurz zum Verhängnis werden könnte: Die immer reicher werdenden Reichen lassen sich in kleinen gut zu managen Privat-Kliniken versorgen, die vom Catering bis zum Facharzt-Bereich bestens ausgestattet sind, während die Kliniken für den sogenannten kleinen Mann behelfsmäßig geflickt, vom Personal-Mangel gebeutelt und von den fehl belastenden Verwaltungskosten defizitär aufgefressen werden.
Es gab gar Zeiten, da waren den deutschen Weltfirmen im Wirtschaftswunder ihre Angestellten derart wichtig, dass sie eine eigene Gesundheitsvorsorge oder zumindest einen Betriebsarzt samt Krankenstation bereit hielten. Heute entsorgt man Mitarbeiter nach Management-Fehlleistungen lieber im großen Stil, ehe man sich vielleicht daran erinnert, wer zur einstigen Prosperität beigetragen hatte.
Wann kapiert die Politik endlich, dass unser von den Folge-Generationen geborgter Wohlstand an der prekär bröckelnden Basis nur dann zusammen gehalten werden kann, wenn die Vertreter sozialer Berufe nicht länger vom Minimum an Wohlstand ausgeschlossen bleiben:
Polizei, Krankenpflege, Kinder-Betreuung und Alten-Pflege sind derart unterversorgt, dass einem die Pläne von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen wie blanker Hohn vorkommen. Ausgerechnet die einst allein zur Verteidigung wieder aufgestellte Truppe, die ja der Kosten und der "Schlagkraft" halber reformiert werden sollte, wird jetzt wohl mit einem sozialen Wohlfühlprogramm ausgestattet, damit sie außereuropäische Aufgaben besser erfüllen kann. Aber die Truppe hat eben ein Königshaus...
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