Gammel-Fleisch kann ja nur dadurch entstehen, dass die Verbrecher-Organisationen der Nahrungsmittel-Industrie von vornherein fragwürdiges Fleisch so oft über europäische Grenzen karren, bis diverse Einfuhr-Vergünstigungen und Agrar-Subventionen soviel Gewinn eingebracht haben, dass der Warenwert der inzwischen diffus gewordenen Biomasse vernachlässigbar ist.
Aber wer ist dann Schuld? Natürlich wir, die Verbraucher. In unserer unersättlichen Nachfrage haben wir dafür gesorgt, dass das Fleisch viel zu billig ist. So billig, dass normale Metzgereien kaum noch über die Runden kommen. Dass Erzeuger von den Abnehmern derart unter Druck gesetzt werden, dass sie die Schlachttier-Haltung nur unter "unmenschlichen" Bedingungen fortführen können.
Ja, und jetzt passiert es: Die Statistiker melden (natürlich!) zwischen den Zeilen, dass bei uns der Fleischkonsum langsam zurück ginge. So dass die Grünen mal wieder mit einer ihrer aktuellen Verbotsideen - einen fleichlosen Tag von Staats wegen einzuführen - quasi mit Spatzen auf Kanonen schössen.
Wäre die Nachfrage nach Fleisch nämlich tatsächlich so ungebrochen, müssten die großen Supermarkt-Ketten nicht in Wald- und Flur vernichtenden Beilagen von Millionen Auflagen anpreisen, dass sie ein Kilo Kassler Handelsklasse 1 für unter fünf Euro im Angebot haben. Sie könnten die übergroße Nachfrage damit bedienen, dass sie erstklassiges Fleisch ohne großes Trara einfach zum sauber kalkulierten, also fairen Preis anböten...
So wie fast täglich für Fleisch zu Sonderpreisen geworben wird, flankiert die Bericht-Erstattung in den Medien fast gleichzeitig diese sich ständig erneuernden Erkenntnisse. Zum Beispiel seien eigentlich nicht wir Europäer, sondern viel mehr der Turbo-Kapitalismus einiger Schwellen-Länder und vor allem die Riesen-Märkte in Asien, die einst auf Gewohnheiten überwiegend vegetarischen Konsums gebaut haben, dafür verantwortlich, dass immer mehr Wald und Ackerland zu Weideland umfunktioniert werde.
Ja wie denn nun?
Die Zweitbeste und ich haben unseren Fleisch-Konsum aber nicht deshalb erheblich eingeschränkt. Sondern einerseits, weil wir im Alter vernünftiger geworden sind und auf eine ausgewogenere Ernährung achten und andererseits aber, und das scheint mir symptomatisch, weil wir uns noch erinnern können, wie Fleisch einst geschmeckt hat. Selbst bei verlässlichen Quellen erleben wir nur zu oft, dass sich deren individuelle Qualität dem Massen-Standard angepasst hat. Wir essen nur noch maximal zweimal Fleisch pro Woche, mindestens zweimal Fisch (mittlerweile ja auch problematisch!?) und die restlichen Tage rein vegetarisch oder mal alle vierzehn Tage asiatisch mit viel Gemüse im Wok zubereitetes Geflügel.
Für die Produkte suchen wir Läden auf, mit denen wir gute Erfahrungen gemacht haben und akzeptieren dann natürlich auch den geforderten Preis. Egal ob in Italien oder hier. Es fällt uns dabei auf, dass sich nur noch wenige dieser Anbieter auf Dauer halten können, und wir daher gezwungen werden, immer wieder aufs neue suche zu müssen.
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