Nichts entfacht ja wohl Leidenschaft heißer als eine Pause von sieben Monaten nach der ersten Liebelei. Mir jedenfalls zersprang fast das Herz als Mia ihr nicht gerade schmächtiges Schweizer Frauchen von der Piazza in unsere Küche zerrte. Die Fürsorglichste lässt sie ja bekanntlich morgens immer offen, damit sie Passanten zu einem Schätzchen animiert oder gar auf eine Tasse Deutschen Kaffees herein bittet.
Mias Näschen hat natürlich schon von weitem davon Wind bekommen, dass wir wieder da sind. Ob sie die sieben Monate so schmerzlich überwunden hat wie ich, scheint beim Zeitgefühl, das Hunden weitgehend abgesprochen wird jedoch fraglich. Vor allem weil sie in dieser Zeit von einem Mädchen zu einem stattlichen Beauceran-Beauty herangewachsen ist. Aber mich mit ihrer Nase stupsend um Leckerli und Öhrchen-Knacken anzuhauen, hat sie zumindest nicht vergessen.
Wenn sie genug hat, legt sie sich genüsslich schnaufend - wie im vergangenen Jahr - als Wache diagonal vor die Tür. - Nur. dass nun niemand mehr an ihr vorbei kommt. Was bist du groß geworden Mädchen!
Wie groß wurde mir erst am Nachmittag bewusst als ihr auch nicht großes Herrchen meine Frau zur Begrüßung umarmte. Da ging Mia auf den Hinterbeinen dazwische. Nicht aus Eifersucht, sondern um mitzubusseln: Alle drei waren dabei auf Augenhöhe. Das Bild muss ich irgendwann nachliefern, wenn ich mal wieder online bin...
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