Gestern gab der ehemalige Bundestagsabgeordnete Jürgen Todenhöfer (CDU) in seiner Eigenschaft als Nahost- und Arabien-Experte ein ARD-Interview, dem man nicht unterstellen sollte, es sei Werbung für sein neues Buch über den IS gewesen.
Quintessenz seiner Recherchen vor Ort: Das sogenannte Kalifat plane einen Genozid in der Größenordnung aller zusammen genommenen, grausigen Genozide der Weltgeschichte. 150 Millionen Ungläubige sollen nach Plänen dieser Glaubensterroristen im Namen Allahs umgebracht werden.
Dass der Westen, respektive die USA mit seinen Geheimdiensten und seiner hilflosen Außenpolitik den IS unterschätze, weil er seinen Feind nicht wirklich kenne, unterstellt Todenhöfer. Als aktiver Politiker neigte er bis 1990 zwar gerne zu radikalen Lösungen, aber er weiß auch, dass jedes effektive Vorgehen gegen den IS schnell dazu führt, dass wir die rechtlichen und moralischen Grenzen unserer sozialen und demokratischen Errungenschaften überschreiten. Genau das aber ist der Haken.
Der IS will keine Verhandlungen. Er hält von Menschen gemachtes Recht, also Demokratie, für eine Anmaßung, sich über die von Gott vorgegebenen Gesetze nach ihrer Auslegung zu stellen. Also sind auch alle demokratisch denkenden Muslime in ihren jeweiligen Heimatländern todgeweiht.
Es ergibt sich also die Fall-Situation wie bei einem von Terroristen entführten, vollen Verkehrsflugzeug, das in den Luftraum einer Großstadt steuert: Werden die hundert Passagiere zum Wohle Tausender Stadtbewohner vom Himmel gesprengt?
In dieser Situation im Nahen Osten (in Syrien gibt es parallelen), in der Aktivisten von Opfern kaum zu unterscheiden sind, würde dann Genozid mit Genozid beantwortet.
Wikipedia listet folgende Statistik des Glaubens auf. Wäre das Christentum nicht so radikal in Amerika vorgegangen, sähen die Kräfteverhältnisse zwischen den Weltreligonen wohl anders aus
- Christentum (etwa 2,1 Mrd. Anhänger)
- Islam (etwa 1,3 Mrd. Anhänger)
- Hinduismus (etwa 850 Mio. Anhänger)
- Buddhismus (etwa 375 Mio. Anhänger)
- Judentum (etwa 15 Mio. Anhänger) Würden alle Gläubigen, das wirklich glauben, was ihnen von Kindesbeinen beigebracht wird, dann vertrauten sie auf Gott in der Höhe, ehrten ihn gottesfürchtig und überließen ihm eine Lösung in diesem Konflikt. Das wäre dann gewissermaßen ein Gottesurteil. Allein mir fehlt der Glaube.
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