So schnell geht das. Anstatt sich wegen seines eitlen und unergiebigen Wirkens an die eigene Nase zu fassen, beschwört unser aller außenministerieller Selbstdarsteller Westerwelle die Horrorvision einer "linken Regierung", die seine gebrochenen Versprechen und das Versagen der großen Koalition ja erst möglich machen würden.
Und die Linke, in persona von Frau Gesine Lötzsch, spielt ihm auch noch in die Karten, indem sie das Gespenst Kommunismus zeitgleich als eine erneuerbare Vision schmackhaft machen will.Keiner wird der Polit-Blondine unterstellen, dass sie die häßliche Fratze des real existierenden Kommunismus aus ihrer Kindheit verdrängt hat.
Als wenn unsere Verhältnisse wirklich so stabil wären, dass wir wieder die Romantik in dieser Idee entdecken sollten... Da zündelt sie wohl bewusst. Und was daran gefährlich ist, ist nicht die Gefahr, dass hie und da ein Scheiterhaufen entflammt wird, sondern das sind die deutschen McCarthys, die nur darauf lauern angesichts einer vermeintlichen Gefahr unsere gedankliche Freiheit zu beschneiden.
Der politische Kommunnismus ist ein für allemal gescheitert, und das ist gut so!
Das soll nicht heißen, dass er nicht in kleinen sozialen Einheiten funktionieren kann und sogar real existiert.
Die Urchristen in Antiochia haben das vorgelebt, die Israelis in den Kibbuzim leben so, und im heutigen China exisiteren wirtschaftlich ungemein erfolgreiche Gemeinwesen, in denen jeder Einzelne durch einen knallharten, kommunistischen Kapitalismus reicher geworden ist, als manch unabhängig arbeitender Unternehmer...
Vielleicht gibt es für die altkommunistischen Romantiker in der Partei "Die Linke" ja eine empfehlenswerte Lektüre. Ich will hier nicht den Klugscheißer spielen, weil ich alt genug bin, dass ich den Kommunismus auch außerhalb unseres Landes hautnah erleben durfte, aber ich verweise auf das großartige Werk unseres Vorzeige-Historikers Heinrich August Winkler "Die Geschichte des Westens". Völlig ohne Manipulation und unkommentiert sind da die Ideen aus der Mitte des vorletzten Jahrhunderts zusammengetragen und mit ihren historischen Auswirkungen dokumentiert worden.
Mich als praktizierenden Pazifisten hat bei diesem Panorama am meisten erschüttert, dass von Marx über Engels, ja selbst durch Bebel und Kautzky das Blutvergießen bei der Durchsetzung ihrer Philosophien nicht nur nicht ausgeschlossen, sondern ausdrücklich als legitimes, politisches Mittel akzeptiert wurde.
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